Nahostkonflikt: Israel erzielt trotz Erfolgen keine politische Lösung

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Nahostkonflikt: Israel erzielt trotz Erfolgen keine politische Lösung

Der Nahostkonflikt bleibt ein Brennpunkt der internationalen Politik. Trotz Erfolgen in der Bekämpfung des Terrorismus und der Stabilisierung der Region scheint Israel keine politische Lösung in Sicht zu haben. Die jüngsten Entwicklungen im Konflikt zwischen Israel und den Palestinensern haben gezeigt, dass die Lage nach wie vor sehr angespannt ist. Die Frage nach einer dauerhaften Friedenslösung bleibt weiterhin offen. In diesem Artikel werden wir die aktuellen Entwicklungen im Nahostkonflikt analysieren und die Gründe für das Scheitern einer politischen Lösung untersuchen.

Israel erzielt Erfolge, aber keine politische Lösung im Nahostkonflikt

Israel erzielt Erfolge, aber keine politische Lösung im Nahostkonflikt

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat es wieder einmal geschafft. Die Ausschaltung der Hisbollah-Führung und insbesondere ihres charismatischen Chefs Hassan Nasrallah sowie die Tötung von Hamas-Oberhaupt Ismail Hanija hat die Überlegenheit des israelischen Militärs und seiner Geheimdienste unter Beweis gestellt.

Für viele Israelis ist das nach dem Massaker vom 7. Oktober, als der jüdische Staat vom Angriff der Hamas völlig überrascht wurde, eine Genugtuung. Es bleiben freilich die knapp 1200 Opfer, die bei diesem ersten Pogrom auf jüdischem Boden ihr Leben ließen. Aber Netanjahu ist obenauf, er hat – gegen den Rat des wichtigsten Verbündeten, der Amerikaner – den Feinden Israels eine entscheidende Niederlage beigebracht.

Der Iran wagt nicht zurückzuschlagen, und seine Verbündeten Hamas und Hisbollah sind dazu offenbar nicht mehr richtig in der Lage. Die Rede Netanjahus bei der UN-Vollversammlung unterstreicht das neue Selbstbewusstsein der israelischen Regierung. Er lehnt alle Forderungen nach einer Waffenruhe ab und betont: „Wir werden weiterkämpfen, bis wir den Sieg erringen, den totalen Sieg.“

So spricht einer, der sich seiner Sache hundertprozentig sicher ist. Der er sich leisten kann, den dringenden Rat seiner wichtigsten Verbündeten zu übergehen, und nur dem eigenen Kurs zu folgen. Der Chef der Regierung, die so weit rechts steht wie noch keine ihrer Vorgängerinnen, vertraut nur auf die Stärke der Sicherheitskräfte des Landes und geht davon aus, dass die USA ihren wichtigsten Freund im Nahen Osten nicht fallen lassen.

Er weiß sich dabei im Einklang mit der jüdischen Geschichte. Denn im Zweifel half den Juden niemand, sie mussten sich immer selbst verteidigen und ihr Überleben sichern. Die Katastrophe des Holocaust, des industriellen Massenmords an den Juden durch NS-Deutschland, schwingt da mit.

Man kann es den Israelis nicht verdenken, dass sie zunächst ihre eigene Sicherheit im Blick haben und den Feinden, die sich vernichten wollen, keinerlei Glauben schenken. Deshalb ist auch ein echter Frieden und ein Ausgleich zwischen Israel und den Palästinensern so schwierig.

Der außenpolitische Kommentator der „New York Times“, Thomas Friedman, einer der besten Kenner der Szene, geht auf die rhetorische Frage ein, die Israelis ihren Kritikern gerne stellen. „Was würden Sie tun?“ Was würden also westliche Staaten tun, wenn Frauen, Kinder, unbewaffnete Bewohner von Ortschaften nahe der Grenze massakriert, vergewaltigt, verschleppt und gefoltert würden.

Bei aller Brutalität und allen zivilen Opfern: Der Krieg gegen die Verbündeten des Schurkenstaats Iran ist grundsätzlich berechtigt, Israel muss sich verteidigen.

Aber ist das alles? Die beeindruckenden Erfolge der israelischen Armee und seines Geheimdienstes verdecken, dass Netanjahu keine außenpolitische Strategie hat. Die Geduld seiner westlichen Verbündeten kann er fast beliebig strapazieren. Aber er braucht in der Region Kräfte, zu denen er gute Beziehungen unterhalten kann.

In der Vergangenheit ist das mit den Golfstaaten außer Katar und darüber hinaus mit Marokko gelungen. Saudi-Arabien möchte ein besseres Verhältnis mit dem jüdischen Staat, will von der israelischen Hochtechnologie profitieren. Dafür muss Israel Gegenleistungen erbringen, etwa Zeichen in Richtung der Palästinenser.

Das heißt, die Siedlergewalt muss ein Ende haben und erste Schritte zu einem unabhängigen Staat der Palästinenser müssen erkennbar sein. Der Likud-Premier scheint auf diese Kräfte nicht mehr zu setzen. Er wird stattdessen von seinen Koalitionspartnern, den beiden rechtsextremen Ministern Itamar Ben-Gvir (Innen) und Bezalel Smotrich (Finanzen) getrieben.

Sie garantieren das politische Überleben Netanjahus. Und wegen ihnen verspielt der israelische Regierungschef die Zukunft seines Landes.

Denn auf dem Höhepunkt seines Triumphes müsste er eigentlich die Hand zu den gemäßigten Palästinensern ausstrecken, Möglichkeiten einer internationalen Friedenstruppe für Gaza sondieren und eine Option für einen unabhängigen Staat in der Westbank prüfen.

Er könnte das Angebot etwa des jordanischen Außenministers Ayman Safadi testen, der Israel erst gerade bei der UN-Vollversammlung in New York den Frieden seiner arabischen Nachbarn versprochen hat, wenn das Land sich für eine Zwei-Staaten-Lösung einsetzt.

Da wären sicher viele Klippen zu überwinden. Es wäre aber ein politischer Plan, der durch die militärischen Erfolge möglich würde, zumal auch der Todfeind Iran gedemütigt ist und isoliert werden könnte.

Jetzt ist Israel wegen seines Krieges in Gaza in der Weltgemeinschaft isoliert. Sollte es die Chance nicht ergreifen, diese Lage umzukehren, nützen auf die längere Frist auch die Siege in Gaza und Libanon nur wenig.

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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