In Nordrhein-Westfalen (NRW) ist ein spektakulärer Vorfall aufgetreten, der landesweit für Aufsehen gesorgt hat. Am Flughafen des Bundeslandes haben Klima-Aktivisten eine rückhaltlose Aktion durchgeführt, die nach Meinung des Umweltministers des NRW kriminal und gefährdet Menschenleben ist. Die Aktivisten haben sich an Flugzeugen festgeklebt, um gegen den Klimawandel zu protestieren. Die Polizei musste einschreiten, um die Situation zu entschärfen. Der Umweltminister des NRW hat die Aktion scharf kritisiert und die Sicherheit der Menschen als oberste Priorität bezeichnet.
Klima-Aktivisten blockieren Flughafen: Umweltminister Krischer und Innenminister Reul verurteilen Aktion
Innenminister Herbert Reul (CDU) und Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) haben die Aktion von Klima-Aktivisten am Flughafen Köln/Bonn scharf verurteilt. Die Aktivisten hatten sich am Mittwochmorgen auf das Flughafengelände vorgedrungen und sich auf Rollwegen im Kreuzungsbereich der großen Start- und Landebahn und der Querwindbahn festgeklebt.
„Ich bin kein Klimaforscher, aber mit Kleber Klima schützen, klappt nicht“, sagte Reul unserer Redaktion. „Was diese Leute da veranstalten, hat nichts mit Protest und Meinung zu tun, sondern das sind gleich mehrere Straftaten: Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr und Hausfriedensbruch.“
Dazu komme, dass sich für tausende Urlauber die Reise ins Ungewisse verschiebe, weil sie nicht wegkämen. „Das ärgert nicht nur, sondern erweist dem Klimaschutz einen Bärendienst“, so Reul.
Auch Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer erklärte, er habe keinerlei Verständnis für solche Aktionen. „Das hat mit legitimem Protest nichts zu tun; das ist dumm und kriminell und gefährdet Menschenleben“, so der Minister. „Ich begrüße ausdrücklich, dass die Bundesregierung einen Gesetzentwurf eingebracht hat, der die Strafen für solche Aktionen deutlich verschärft. Ich hoffe, dass schreckt vor solchen gefährlichen Eingriffen in den Luftverkehr ab.“
Kleber-Klima-Aktivisten am Flughafen Köln/Bonn: Das ist kriminal und gefährdet Menschenleben, sagt Umweltminister Krischer
Die Aktion der Klima-Aktivisten am Flughafen Köln/Bonn hat zu massiven Beeinträchtigungen im Flugverkehr geführt. Der Flugverkehr war für etwa drei Stunden lahmgelegt, bevor er gegen 9 Uhr wieder aufgenommen wurde. Bis zum späten Mittag fielen nach Angaben eines Flughafensprechers 31 Flüge aus, davon 15 Starts und 16 Landungen. Sechs Flüge mussten umgeleitet werden.
Zudem kam es zu Verspätungen, teilte der Flughafen weiter mit: „Auch im weiteren Tagesverlauf muss mit Beeinträchtigungen gerechnet werden.“ Man behalte sich vor, Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Die Polizei hat außerdem Strafanzeigen aufgenommen.
Thilo Schmid, Chef der Flughafengesellschaft Köln/Bonn, nannte das Vorgehen der Aktivisten „absolut inakzeptabel“. „Von der Unterbrechung waren tausende Reisende betroffen, von denen heute viele in den Sommerurlaub starten wollten. Am Standort finden Ambulanzflüge statt, zudem sind die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung sowie Rettungshubschrauber in Köln/Bonn stationiert“, sagte er.
Bundesverkehrsminister fordert härtere Strafen
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) forderte nach der Aktion an den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Wer gewaltsam auf Flughäfen eindringt, Rollfelder besetzt und Maschinen blockiert, gefährdet Menschenleben“. Der Bundestag müsse die geplante Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes schnellstens beschließen. „Mit der Einführung von Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren Haft für das Eindringen auf Flughäfen geben wir den Richtern ein Instrumentarium an die Hand, um angemessen zu urteilen“, so Wissing.
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