So werden die Düsseldorfer Deiche gesägt

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So werden die Düsseldorfer Deiche gesägt

Die Stadt Düsseldorf steht vor einer umfassenden Renovierung ihrer Deiche. Nach jahrelanger Planung und Vorbereitung soll nun endlich das große Projekt in Angriff genommen werden. Ziel ist es, die Deiche an den Ufern des Rheins zu stabilisieren und zu erneuern, um die Stadt vor Zukünftigen Hochwassern zu schützen. Die Arbeiten werden voraussichtlich mehrere Jahre in Anspruch nehmen und millionenschwere Investitionen erfordern. Doch die Stadtverwaltung ist sich sicher, dass sich die Anstrengungen lohnen werden, um die Sicherheit der Bürger zu garantieren.

Düsseldorfer Deiche werden sorgsam gesägt um Biodiversität und Hochwasserschutz zu gewährleisten

Um einen guten Kompromiss zwischen Biodiversität und Hochwasserschutz zu finden, hat der Stadtentwässerungsbetrieb der Stadt Düsseldorf (SEBD) ein Mahdkonzept vorgelegt, das beide Aspekte mit in den Blick nimmt. So wurde nun untersucht, welche Möglichkeiten der Schafbeweidung es auf den Düsseldorfer Rheindeichen geben kann.

Das Ergebnis: Bei sachgerechtem Unterhalt und Pflege sowohl durch Schafbeweidung als auch durch Mahd können die Deiche weiterhin ihre Sicherheitsfunktion erfüllen und leisten zusätzlich einen Beitrag zum Naturschutz und zur Biodiversität in Düsseldorf, wie die Stadt in einer Mitteilung erklärt.

Die Deiche müssen sorgsam unterhalten und gepflegt werden – dabei steht immer der Hochwasserschutz an erster Stelle. Bei einem jährlichen Deichbegang durch die Bezirksregierung Düsseldorf als Deichaufsichtsbehörde wird geprüft, „ob die Vegetation ihre Schutzfunktion für das Hochwasserschutzbauwerk Deich erfüllt“.

Voraussetzung für einen guten Schutz sind dabei eine möglichst dicht schließende Vegetationsdecke und ein ausreichend hoher Anteil an Gräsern in der Vegetationsnarbe. Die geschlossene Grasnarbe schützt den Deich bei Hochwasser vor Erosion und ist damit ein wichtiges Element des Bauwerks.

Denn trotz Begrünung handelt es sich bei Deichen um einen technischen Bau, der „eine elementare Schutzfunktion für die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer ist“, wie die Stadt schreibt.

Schafbeweidung als idealer Erhalt des Deichschutzes

Schafbeweidung als idealer Erhalt des Deichschutzes

Schafbeweidung ist für den Erhalt des Deichschutzes ideal: Durch den sogenannten „Goldenen Tritt“ der Tiere werden die Graswurzeln kompakter und der Boden so stabilisiert. Gleichzeitig wird der Lebensraum von Insekten bei gleichmäßigem Abtragen der Halme nicht eingeschränkt.

Allerdings gibt es in Düsseldorf und Umgebung nicht genügend Schafherden, um alle Deichanlagen auf diese Art zu beweiden. Deshalb müssen einige Deiche zumindest abschnittsweise maschinell gemäht werden.

Neues Mahdkonzept für Düsseldorfer Deiche

Zweimal im Jahr werden die Deiche gemäht, im Juni/Juli und erneut im September/Oktober. Erstmals werden die beiden Böschungen nicht gleichzeitig gemäht. Stattdessen wird die Mahd in einem ausreichenden zeitlichen Abstand durchgeführt: Damit den Insekten in den Deichwiesen durchgehende Rückzugsräume geboten werden, wird die Land- und Wasserseite der Deiche mit einem Abstand von rund vier Wochen gemäht.

Betroffen sind davon der Himmelgeister Rheinbogen, Hamm und Volmerswerth.

Hintergrund ist, dass sich die Wiesen bei der ersten Mahd in erster Vollblüte befinden. Mit den Samen, die bei der Mahd ausfallen, wird die Wiese verjüngt. Für die Insekten gibt es Ausweichflächen durch die zeitversetzte Mahd auf den unterschiedlichen Böschungsseiten. Außerdem bleibt so das Blütenangebot für die Insekten ebenfalls durchgängig bestehen.

Der genaue Zeitraum für die Mahd richtet sich nach Angaben der Stadt nach der Witterung sowie der Verfügbarkeit der beauftragten Unternehmer.

Weiter heißt es, dass es in Düsseldorf bereits heute Deiche mit einer hochwertigen Vegetation gibt. Einige mit besonders artenreichen Bereichen sind gar als gesetzlich geschützte Biotope ausgewiesen, darunter Teile des Lohauser Deichs und des Himmelgeister Rheinbogens. Mit dem neuen Mahdkonzept soll der Zustand noch weiter verbessert werden.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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