Klimaschutz: Nordrhein-Westfalen benötigt 100 Milliarden Euro pro Jahr

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Klimaschutz: Nordrhein-Westfalen benötigt 100 Milliarden Euro pro Jahr

Die Klimapolitik in Nordrhein-Westfalen steht vor einer großen Herausforderung. Laut einem aktuellen Bericht benötigt das Bundesland jährlich 100 Milliarden Euro, um seine Klimaschutzziele zu erreichen. Dieser immense Finanzbedarf ergibt sich aus den notwendigen Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien, die Elektrifizierung des Verkehrs und die Sanierung von Gebäuden. Der Klimaschutz ist ein zentrales Thema für die Zukunft des Bundeslandes und erfordert ein umfassendes Konzept, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erfüllen. In den kommenden Jahren müssen daher dringend notwendige Maßnahmen ergriffen werden, um die Klimaziele zu erreichen.

Klimaschutz: Nordrhein-Westfalen braucht Milliarden Euro jährlich

Nordrhein-Westfalen hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Es will die erste klimaneutrale Industrieregion Europas werden. Doch der Weg dahin ist noch weit, viele Investitionen sind nötig: Für die Finanzierung der klimaneutralen und digitalen Transformation müssen in NRW mindestens 100 Milliarden Euro investiert werden - und zwar jährlich, von 2024 bis 2045.

Das ist das Ergebnis einer noch unveröffentlichten Metaanalyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), das zahlreiche Studien ausgewertet hat.

Wie viel CO2 kommt aus NRW?

Wie viel CO2 kommt aus NRW?

NRW ist das bevölkerungsreichste Land in der Bundesrepublik, und es ist Industrieland. Entsprechend hoch sind die Emissionen: 30 Prozent der deutschen CO2-Emissionen entfallen auf Nordrhein-Westfalen, während es am Bruttoinlandsprodukt nur einen Anteil von 20,6 Prozent hat.

Auch pro Kopf steht NRW nicht gut da: 11,7 Tonnen Kohlendioxid (CO2) werden pro Einwohner im Jahr erzeugt. Damit liegt NRW im Vergleich der 16 Bundesländer auf Platz 4.

Nur im Saarland, in Brandenburg und Bremen werden pro Kopf noch mehr klimaschädliche Emissionen erzeugt. Die anderen Länder sind besser.

NRW müsse daher deutlich mehr in Klimaneutralität investieren, sagt Studienautor Markus Demary.

Die klimaschädlichsten Branchen

Von den Emissionen in Deutschland entfallen 29,5 Prozent auf die Stahl- und Eisenherstellung. 20,9 Prozent stammen aus Raffinerien. Bei der Herstellung von Zement fallen 16,7 Prozent an, die Chemische Industrie kommt auf einen Anteil von 12,8 Prozent.

Mit Covestro, Evonik, Lanxess, Ineos und anderen ist NRW die größte Chemieregion Europas. „Für Industrieregionen wie NRW bedeutet dies, dass eine erfolgreiche Dekarbonisierung ganz wesentlich von der Transformation dieser Branchen abhängt, was erhebliche Investitionen von den Unternehmen abverlangt“, so Demary. Und eben auch vom Staat.

Wo sind die Investitionen nötig?

Im Schnitt der Studien ergibt sich für NRW ein jährlicher Investitionsbedarf zur Erreichung der Klimaneutralität in Höhe von 80 Milliarden Euro - davon werden 19 Milliarden für die Industrie benötigt, 17 Milliarden im Verkehr, 15 Milliarden für Gebäude und 29 Milliarden Euro für den Energiesektor. Hinzu kommen 23 Milliarden Euro im Jahr für die Digitalisierung.

Da müssen die Banken erst einmal mitziehen: Da Unternehmen nicht alle Investitionen mit eigenen Mitteln finanzieren können, sei eine spürbare Kreditausweitung der Banken erforderlich, sagt Demary. „Ob Finanzierungsengpässe auftreten, hängt entscheidend davon ab, wie gut es den Banken gelingt, ihr Eigenkapital zu erhöhen oder bereits gebundenes Eigenkapital auf anderem Wege, etwa über die Kreditverbriefung, freizusetzen“, so der Forscher.

Die klimaneutrale Industrieregion ist auch ein teurer Traum.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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