Klimakiller an Flughäfen: Letzte Generation zerstört sich selbst

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Klimakiller an Flughäfen: Letzte Generation zerstört sich selbst

Die Luftfahrtindustrie ist einer der größten Klimasünder unserer Zeit. Der Ausstoß von Treibhausgasen durch Flugzeuge trägt maßgeblich zum Klimawandel bei. Doch die Letzte Generation, eine Gruppe von Klimaaktivisten, hat sich entschlossen, gegen die Flughäfen vorzugehen, um die Klimazerstörung zu stoppen. Mit radikalen Aktionen wie dem Blockieren von Start- und Landebahnen und dem Zerstören von Flugzeugen setzen sie ihre Forderungen nach einer klimaneutralen Luftfahrt durch. Doch wie weit darf man gehen, um das Klima zu schützen? Ist die Zerstörung von Eigentum und die Gefährdung von Menschenleben tatsächlich ein akzeptabler Weg, um die Klimakatastrophe abzuwenden?

Klimakiller an Flughäfen: Die letzten Aktivisten zerstören sich selbst

Fast hatte man den Eindruck, die Klimaaktivistinnen und -aktivisten der „Letzten Generation“ hätten sich in die Sommerferien verabschiedet oder gar ganz aufgelöst. Geriet die Gruppe doch zuletzt wegen einer eher kuriosen Aktion bundesweit in die Schlagzeilen: Sieben von ihnen verbrannten ihre Abitur-Zeugnisse auf der Grünfläche vor dem Schloss Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten. Danach ließen sie sich auf den Rasen fallen nach dem Motto: „Wir haben keine Zukunft. Da bringt auch der beste Notendurchschnitt nichts“ – bis die Polizei sie 15 Minuten später wegen unangemeldeter Versammlung verscheuchte.

Was der Bundespräsident damit zu tun hat? Unklar. Ähnlich irreführend erscheinen die jüngsten Aktionen an den Flughäfen Frankfurt/Main am Donnerstagmorgen und am Airport Köln/Bonn am Mittwochmorgen; irreführend, weil sie vor allem Reisende hart treffen, die ähnlich unbeteiligt an der Klimapolitik sind wie Frank-Walter Steinmeier an der Bundesregierung.

Flughafen-Krawalle: Die Letzte Generation sorgt für Chaos und Chaos

Flughafen-Krawalle: Die Letzte Generation sorgt für Chaos und Chaos

Aktivisten legen Flughafen Köln/Bonn lahm – Politiker fordern härtere Strafen. Aktion der „Letzten Generation“

Aktivisten verschafften sich Zugang zu sensiblen Bereichen des Flughafens, in Köln/Bonn nach eigenen Angaben durch den Zaun am Außengelände, was Fragen der Sicherheitskonzepte aufwirft. Was dann geschah, sorgt für die Protestwährung Nummer eins: Aufmerksamkeit. Für die drei Stunden, die es brauchte, die fünf Festgeklebten mit einem Spezialmittel loszulösen, musste schließlich der Flugverkehr unterbrochen werden. Etliche Reisende saßen fest oder bangten um ihre Flüge – in der Ferienzeit betrifft das für gewöhnlich Familien und keine Millionäre.

Der Protest sollte sich aber vor allem gegen Privatjets und Inlandsflüge richten, wie die „Letzte Generation“ kurz darauf auf einer Online-Pressekonferenz erklärte. Die Flugindustrie müsse aus Umweltgründen „sozial gerecht heruntergefahren werden“, was auch immer das genau heißen mag.

Und auch wenn die Protestler mit ihrer Kritik recht haben, dass alternative Reisemöglichkeiten – allen voran die Deutsche Bahn – heruntergewirtschaftet worden sei: Eine Blockade am Flughafen ändert daran nichts. Es ist auch unwahrscheinlich, dass die Grünen dadurch auch nur ein Prozentpunkt mehr Wählerzuspruch bekommen; sich also politisch tatsächlich etwas bewegt. Dazu sind die Aktionen zu plump.

Diesen Kleber benutzen die Klimaaktivisten Letzte Generation

Sie lösen nicht nur akuten Ärger bei Unbeteiligten aus, sondern auch Kosten, die die Allgemeinheit trägt. Denn zahlreiche Protestaktionen der „Letzten Generation“ werden strafrechtlich verfolgt. Das gilt für Aktionen aus der Vergangenheit wie der im Juli 2023 am Flughafen Düsseldorf, zu der das Verfahren gegen sieben Beschuldigte noch läuft.

Viele weitere juristische Verfahren liefen und laufen gegen Mitglieder der „Letzten Generation“, die wiederum die Grundpfeiler des Rechtsstaates mit Füßen treten. So klebte sich im Juni ein Aktivist in einem Berliner Gerichtssaal fest, um seine eigene Verhandlung zu verhindern. Das ist antidemokratisch – und dämlich. Denn natürlich ändert das nichts an der Tatsache, dass die Vergehen von den Behörden geahndet werden.

Die Sprecherin der „Letzten Generation“, Carla Hinrichs, ist wegen der Beteiligung an mehreren Straßenblockaden und Farbattacken vor drei Wochen erst zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt worden. Vor Gericht in Berlin betonte sie, angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise sei für sie der Protest eine moralische Pflicht. „Unser Protest zielt auf Wandel“, so die 27-Jährige. Daraufhin brachte der zuständige Richter die Gesamtlage der Gruppe gut auf den Punkt: „Kämpfen Sie, aber bitte nicht mehr mit diesen Methoden.“

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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