Hoch belastete Nitratwerte in Wasserproben aus Brüggen und Nettetal

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Hoch belastete Nitratwerte in Wasserproben aus Brüggen und Nettetal

Die Ergebnisse einer aktuellen Wasserprobe in den Gemeinden Brüggen und Nettetal haben Anlass zur Besorgnis gegeben. Die gemessenen Nitratwerte liegen deutlich über dem zulässigen Grenzwert. Dieser Befund wirft Fragen nach der Trinkwasserqualität in den beiden Kommunen auf. Inwiefern die hohen Nitratwerte die Gesundheit der Bevölkerung gefährden, ist Gegenstand der aktuellen Untersuchungen. Die Verantwortlichen sind nun gefordert, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um die Wasserqualität zu verbessern und die Bevölkerung zu schützen.

Nitratwerte im Wasser: Belastung in Brüggen und Nettetal weiterhin hoch

Nitratwerte im Wasser: Belastung in Brüggen und Nettetal weiterhin hoch

Der Verein VSR-Gewässerschutz stellt fest, dass die Nitratbelastung im Brunnenwasser trotz vieler Auflagen zur Düngemenge und Düngezeitpunkt nicht so wie gehofft sinkt. Und zwar nicht erst seit gestern, sondern seit Jahren immer wieder – und nicht anders war es bei der Auswertung von Proben, die am 17. Juni in Brüggen abgegeben wurden.

Der Verein ist mit einem Labormobil in der Region unterwegs und bietet Betreibern von privaten Grundwasserbrunnen an, bei seinen Besuchen vor Ort Proben des Brunnenwassers in Empfang zu nehmen und diese dann zu testen. 60 Proben wurden bei der Visite in Brüggen abgegeben. Bilanz: Bei 31 der von Physiker Harald Gülzow ausgewerteten Proben war eine Überschreitung des Grenzwertes von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat feststellbar. In 20 untersuchten Proben lag der Nitratwert sogar über 100 mg/l.

Besonders erschreckend fand der Gewässerexperte die Belastung in den Gartenbrunnen in Breyell mit 258 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Schaag mit 228 mg/l, in Leuth mit 217 mg/l, in Bracht mit 206 mg/l, in Lüttelbracht mit 171 mg/l, in Brüggen mit 148 mg/l und in Kaldenkirchen mit 147 mg/l. Trinken sollte man das Wasser aus solchen Brunnen also nicht.

Die Ursache für die hohen Werte sehen die Gewässerschützer in der . Im Kreis Viersen seien die landwirtschaftlichen Flächen zu 81 Prozent Ackerflächen, sagt der Verein: „Es dominieren Felder ohne Bäume. Diese verschwanden im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft. Das leichtlösliche Nitrat im Dünger wird durch Regenfälle schnell in tiefere Bodenschichten verlagert. Dort können die Feldfrüchte die Nährstoffe nicht mehr zum Wachstum verwenden.“

Das leistet der Verein VSR-Gewässerschutz

Das gelbe Labormobil ist von April bis September unterwegs um Brunnenwasserproben zu untersuchen und Bürger am Informationsstand zu informieren. Im Winter werden dann Flüsse und Bäche beprobt, um festzustellen, inwieweit die Nitrate im Grundwasser zur Belastung in den Flüssen und Bächen führt. Für viele Bäche stellt das Zusickern des nitratbelasteten Grundwassers eine Hauptursache für die starke Nitratbelastung dar. Bäume hingegen mit ihren tief reichenden Wurzeln könnten das Nitrat für sich nutzen.

„Bäume auf den Feldern helfen, das Nitrat wieder an die Oberfläche zu befördern und so in der Zukunft die Nitratbelastung im Brunnenwasser zu verringern“, sagt Gülzow. Der Verein fordert daher noch mehr Unterstützung für das Anlegen von Baumstreifen auf den Feldern. Ein modernes „Agroforstsystem“, eine Kombination von Forst- und Landwirtschaft, sei an die Technik und die Produktionsweise der heutigen Landwirtschaft angepasst: Auf dem Feld stehen Baumstreifen aus schnell wachsenden Bäumen wie Pappeln, Weiden oder Erlen, die alle vier bis sechs Jahre geerntet und als Hackschnitzel zur Energiegewinnung verkauft werden.

Angst vor Ernteeinbußen müssen Bauern nach Ansicht der Gewässerschützer nicht haben. „Während an den Baumstreifen tatsächlich weniger Ertrag ist, beobachtet man ab einer gewissen Distanz zu den Bäumen in den meisten Fällen eine höhere Produktion als bei einem Vergleichsacker ohne Baumstreifen. Bei trockenen und heißen Sommer kommt es auch ohne Bewässerung zu weniger Ernteausfällen, da die Bäume vor Verdunstung schützen“, sagt Gülzow. Außerdem trügen Landwirte mit Agroforstsystemen zum Klima- und Artenschutz bei.

Landwirte können laut dem Verein seit Anfang 2023 für Agroforstflächen Förderungen beantragen. Dennoch seien solche Flächen bislang nicht nennenswert gewachsen. Das liegt nach Ansicht der Gewässerschützer daran, dass die Neuanlage von Agroforstsystemen sehr teuer ist und erst nach Jahren das Holz verkauft werden kann, die Fördermittel für die Anlage solcher Flächen aber nicht hoch genug seien. „Deshalb erhalten die Landwirte in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern für die Neuanlage von Baumstreifen auf den Feldern bereits weitere Unterstützung. Das muss unbedingt auch für die Landwirte in NRW erfolgen. Die Landwirte dürfen mit den hohen Investitionskosten nicht allein gelassen werden“, sagt Gülzow.

Udo Müller

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