Deutsche Einheit: Unterschiede bleiben vorerst bestehen

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Deutsche Einheit: Unterschiede bleiben vorerst bestehen

Zurückblickend auf die Deutsche Wiedervereinigung vor über 30 Jahren, müssen wir feststellen, dass trotz aller Bemühungen um eine Einheit in Vielfalt, die Unterschiede zwischen Ost und West noch immer präsent sind. Die Wirtschaftskraft der alten Bundesländer im Westen steht im Gegensatz zur wirtschaftlichen Schwäche der neuen Bundesländer im Osten. Auch im Bereich der Bildung und der Kultur sind die Unterschiede zwischen den Regionen noch immer spürbar. Es bleibt daher zu fragen, wie wir in Zukunft die Einheit Deutschlands weiter stärken können, um eine gleichberechtigte Entwicklung für alle Regionen zu erreichen.

Die Spaltung Deutschlands: Ost und West sind immer noch zwei Welten

Was ist los in Ostdeutschland? In den jüngsten Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg haben fast jeder dritte Wähler sein Kreuz bei der rechtsextremen AfD gemacht. Jeder Siebte stimmt für das putinfreundliche BSW. Die Wahlbeteiligung liegt in allen drei Bundesländern weit über 70 Prozent.

34 Jahre nach der deutschen Einheit scheinen die beiden Teile der Bundesrepublik zu unterschiedlichen Welten zu gehören. Im Westen gehen Hunderttausende gegen die demokratiefeindlichen Bestrebungen der AfD auf die Straße (allerdings auch in Sachsen und Thüringen), im Osten drücken die Menschen ihren Protest, teilweise ihren Hass in Wahlen gegen das System und die politische Elite aus.

Einheit und Vielfalt: Wie Deutschland weiterhin auseinanderdriftet

Einheit und Vielfalt: Wie Deutschland weiterhin auseinanderdriftet

In Schwerin, der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns, werden der Bundespräsident, die Ministerpräsidentin und wichtige Politiker aller Parteien wohllautende Reden zum Stand der Einheit halten. Dass die Menschen in den nicht mehr ganz neuen Bundesländern eine gewaltige Wegstrecke zurückgelegt hätten, dass ihre Aufbauanstrengungen einzigartig gewesen seien und ihre Lebensleistung in der DDR nicht vergessen werden dürfe.

Auch dass die Menschen in Leipzig und anderen Städten der DDR als einzige in der deutschen Geschichte eine erfolgreiche, friedliche Revolution gewagt hätten. Und ein rundum erneuerter Teil Deutschlands, durchaus wirtschaftlich erfolgreich, nun zu besichtigen sei. Das ist alles richtig.

Die deutsche Einheit: Eine Übernahme ohne Diskussion

Die deutsche Einheit wurde gerne als die größte Übernahme der Weltgeschichte apostrophiert. Da ist etwas dran, und das ist auch ein Teil des Problems. Das System der Bundesrepublik wurde eins zu eins der beigetretenen DDR übergestülpt. Dazu ist viel geschrieben worden.

In seiner Biografie verteidigt einer der Väter des Einheitsvertrags, der inzwischen verstorbene CDU-Politiker Wolfgang Schäuble, das Vorgehen. „Die Bürger in der DDR bestimmten das Tempo“, schrieb er. Aber gab es nicht doch eine Alternative zur schnellen Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion? Wäre es möglich gewesen, ein Land mit zwei Systemen zu schaffen. Tatsächlich wurde noch nicht einmal die Diskussion darüber geführt.

Ein Unverständnis, das noch immer besteht

Warum nicht ein eigenes Steuerrecht oder Beschleunigungsgesetze, die nur für den Osten gelten? Für Innovation und Kreativität war damals kein Platz. Es ist zwar eine Legende, dass der Westen den Osten „kolonialisiert“ hat. Aber eine Einigung auf Augenhöhe war es oft nicht, wenn westliche Unternehmer, Manager und Spitzenbeamte die Führung im Osten übernahmen – ohne Verständnis für die Lebenslage der Menschen, die anders als die Westdeutschen Außerordentliches leisten mussten.

Hier liegt ein Grund für das noch immer vorhandene Unverständnis zwischen den beiden Teilen. Noch heute sind die Ostdeutschen in Ministerien und oberen Bundesbehörden unterrepräsentiert. Das ergab eine Auswertung des jüngsten Einheitsberichts des Bundesbeauftragten Carsten Schneider (SPD).

Brauchen wir eine Ossi-Quote? Eher nicht, denn das Verhältnis wird besser, wenn auch das zum Teil mehr den Bewohnern Berlins als aus anderen Bundesländern im Osten zugute kommt, wie der Report ausweist. Betrachtet man die unterste Ebene der Ministerien, ist der Anteil der Personen aus der Bundeshauptstadt besonders groß. Darin spiegelt sich auch die Rekrutierung wider.

Denn viele Menschen aus Berlin und der Umgebung suchen eben dort ihren Arbeitsplatz. So sehr es schmerzt, dass mehr Wähler im Osten radikalen Parteien zuneigen als im Westen: Immerhin haben selbst in Thüringen drei Viertel der Wahlberechtigten ihr Kreuz nicht bei der AfD gemacht. Es gibt durchaus eine starke demokratische Fraktion in der ostdeutschen Bevölkerung. Auf sie sollte man bauen, auf Menschen, die ihr Leben in die Hand genommen haben.

Dass sie anders sind als ihre „Brüder und Schwestern“ im Westen, kann sogar die Republik bereichern. Schließlich rühmt sich Deutschland als ein Land der Vielfalt.

Udo Schmid

Ich bin Udo, Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität präsentiere ich die neuesten Nachrichten, um Leserinnen und Leser stets informiert zu halten. Meine Berichte sind gründlich recherchiert und bieten einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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