Jüchen: RWE zehn Jahre im Verzug mit Rekultivierung des Tagebaus

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RWE verbringt zehn Jahre im Verzug bei Rekultivierung des Tagebaus in Jüchen

Auf der einen Seite lässt sich die RWE AG ziemlich viel Zeit, um die Spuren der Tagebau-Bautätigkeit zu verwischen, auf der anderen ist der Konzern schnell dabei, wenn es um das Stellen von Weichen für die eigene Zukunft der Energieversorgung auf dem Tagebaugelände geht.

Über beide Aspekte wurden die Mitglieder des Ausschusses für Tagebaufolgelandschaft bei ihrer Sitzung im Jüchener Rathaus informiert. Zehn Jahre ist RWE in Verzug bei der Verfüllung des östlichen Tagebaulochs auf Jüchener Stadtgebiet. Bereits 2020 sollten die Flächen für eine Nutzung zur Verfügung stehen. Was längst als rekultivierte Fläche vorhanden sein sollte, soll erst 2030 abgeschlossen sein.

Bis eine bauliche Überplanung der Fläche möglich ist, muss noch ein weiteres Jahrzehnt vergehen. Die Planungshoheit und die Expansionsmöglichkeiten der Stadt Jüchen wurden dadurch erheblich eingeschränkt und verzögert, hieß es jahrelang aus dem Rathaus.

Nur durch die massive Intervention von Rat und Verwaltung sei es nun überhaupt dazu gekommen, dass der Bergbautreibende die Verfüllung endlich vorantreibe, so CDU-Sprecher Helmut Kreutz. Bürgermeister Harald Zillikens vertraut darauf, dass sich RWE jetzt an seine Zusage hält.

RWE setzt Rekultivierung des Tagebaus acht Jahre in Verzug, aber bringt Windenergieanlagen auf dem Gelände

RWE setzt Rekultivierung des Tagebaus acht Jahre in Verzug, aber bringt Windenergieanlagen auf dem Gelände

Beim Ausbau der Windenergieanlagen und der Photovoltaiknutzung legt der Konzern hingegen ein ganz anderes Tempo vor, wie RWE-Vertreter im Ausschuss darlegten. So soll bereits Ende 2025 entlang der A44n auf RWE-eigenen Flächen Strom aus Solaranlagen gewonnen werden. Entlang der Autobahn zwischen Bedburg und Jüchen stünden auf einer Länge von fünf Kilometern rund 300 Hektar an potenziellen Flächen zur Verfügung.

In einer ersten Phase sollen auf 60 Hektar RWE-Land Fotovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von rund 75 Megawatt peak errichtet werden. Der ambitionierte Zeitplan könne gelingen, weil zum einen beim Stromtransport die Infrastruktur des Konzerns genutzt werden könne, und zum andern die Anlagen als reine „klassische“ Fotovoltaik-Anlagen gebaut werden und nicht als Anlagen, die auch noch eine agrarische Nutzung der Fläche ermöglichen würde, so der RWE-Vertreter.

Ebenfalls entlang der Autobahn sollen weitere Windräder mit einer Gesamthöhe von 266 Metern gebaut werden. Elf Windenergieanlagen sind geplant, die fast dreimal so viel Energie erzeugen, wie durch die sechs bestehenden an der A44n gewonnen wird. Die vorhandenen Mühlen produzieren rund 88.000 Megawattstunden pro Jahr, die neuen rund 229.000.

Die Umsetzung des neuen Windparks soll ab Mitte 2026 erfolgen. Dann dürfte die Setzung der rekultivierten Flächen soweit abgeschlossen sein, dass die Fundamente für die Windmühlen stabilen Halt haben.

Mit Missgeschicken beim Bau von Windrädern hat die Stadt Jüchen ausreichend Erfahrung gesammelt. Das jetzigen Projekt soll jedoch ohne Verzögerungen und ohne Abriss und Neubau der Türme vonstattengehen. Als Mitglied der Betreibergesellschaft soll die Stadt am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben. „Unsere Beteiligung schafft Akzeptanz bei den Menschen in Jüchen“, sagt Thomas Dederichs, Fraktionschef der Grünen.

Helmut Kreutz mahnte einen ausreichenden Abstand zur Neubausiedlung-Jüchen-Süd an. Dieser Abstand sei gegeben, versichert RWE. Windräder und Bebauung sollen mindestens zwei Kilometer voneinander entfernt sein.

Andreas Möller

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