Der Rücktritt Bidens von seiner Präsidentschaftskandidatur: Eine Chronik eines Abschieds

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Der Rücktritt Bidens von seiner Präsidentschaftskandidatur: Eine Chronik eines Abschieds

Am 11. April 2023 schockierte der amtierende US-Präsident Joe Biden die politische Welt, als er überraschend seinen Rücktritt von seiner Präsidentschaftskandidatur bekannt gab. Eine Entscheidung, die weitreichende Konsequenzen für die amerikanische Politik und die gesamte Welt haben wird. In diesem Artikel werden wir die Ereignisse, die zu diesem historischen Moment führten, genauer untersuchen und die möglichen Gründe für Bidens Entscheidung analysieren.

Der Rücktritt Bidens von seiner Präsidentschaftskandidatur: Eine Chronik eines Abschieds

Joe Bidens finales Statement, sich von der Präsidentschaftskandidatur zurückzuziehen, kam nicht völlig überraschend. Und doch markiert es knapp 100 Tage vor der US-Wahl eine Kehrtwende, die die Vereinigten Staaten so auch noch nicht erlebt haben.

Nie zuvor stand der Nominierungsparteitag der Demokraten an, ohne dass nicht klar war, mit wem sie ins Rennen gehen. Kamala Harris hat als Vizepräsidentin Zugriff auf die Wahlkampfmittel – und die Unterstützung von Joe Biden, wie er bei seinem Rückzug bekannt gab. Ob der Rest der Demokraten sich hinter ihr vereint, bleibt vorerst offen.

Die Chronik der Ereignisse

Die Chronik der Ereignisse

Wie kam es zu dem Chaos? 27. Juni 2024: Das obligatorische TV-Duell der Präsidentschaftskandidaten, das früher als sonst vor der eigentlichen Wahl stattfand, läutet den Anfang vom Ende ein. Joe Biden, mit 81 Jahren eigentlich nur wenig älter als sein Herausforderer Donald Trump (78), schlägt sich miserabel.

Sein Auftritt weckt nicht nur Zweifel, ob er dem großspurigen, durchschlagskräftigen Populisten Trump rhetorisch im Wahlkampf die Stirn bieten könnte. Bidens körperliche Verfassung gibt vielmehr Anlass, sich ernsthafte Sorgen zu machen, ob er eine weitere Amtszeit gesundheitlich gut überstehen würde.

Die TV-Debatte, bei der Biden heiser angeschlagen und abwesend wirkt, ist ein denkbar schlechter Auftakt seiner Wahlkampagne. Einige Demokraten bitten ihn unmittelbar nach dem Fernsehauftritt in Atlanta, über einen Rückzug nachzudenken.

28. Juni: Am Tag darauf bei einem Wahlkampfauftritt in North Carolina räumt Biden seine schwache Leistung im TV-Duell ein mit den Worten: „Ich weiß, ich bin kein junger Mann mehr, ich weiß aber, was ich weiß – wie man die Wahrheit sagt.“ Er verspricht, weiterzukämpfen.

2. Juli: Mit dem Abgeordneten Lloyd Doggett aus Texas fordert ihn der erste Kongressabgeordnete aus den eigenen Reihen zum Rückzug aus dem Wahlkampf auf. Dutzende weitere folgen.

5. Juli: In einem Interview mit ABC News besteht Biden darauf, dass er im Rennen bleibt – nur Gott könne ihn stoppen. „Wenn der allmächtige Gott herunterkäme und sagen würde: ‚Joe, steig aus dem Rennen aus‘, würde ich aus dem Rennen aussteigen“, so der Präsident wörtlich.

Er sei die am besten qualifizierte Person, Trump zu besiegen. Seine Schwäche im TV-Duell erklärt er mit einer kurzen Phase von Erschöpfung durch vorherige Reisen.

7. Juli: Vier weitere Kongressmitglieder der Demokraten fordern Biden auf, aus dem Rennen auszusteigen.

8. Juli: Biden ruft in der US-amerikanischen Morgenshow „Morning Joe“ an und betont, er gehe „nirgendwo hin“. Einige andere Demokraten erklären, dass sie weiter hinter Biden stehen.

10. Juli: In der „New York Times“ erscheint ein Gastbeitrag von George Clooney, der eindringlich dazu aufruft, mit einem anderen Kandidaten als Biden gegen Trump anzutreten. Die Debatte hat damit auch den Hollywood-Mainstream erreicht.

11. Juli: Biden, Gastgeber der Nato-Konferenz, blamiert sich erneut vor laufender Kamera. Auf der abschließenden Pressekonferenz zum Gipfel nennt er Vizepräsidentin Harris fälschlicherweise „Vizepräsidentin Trump“.

Den ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt er als „Präsident Putin“ an. Noch während er sich vom Rednerpult wegdrehte, bemerkt der 81-Jährige den Fehler, korrigiert sich und sagt entschuldigend, er sei so sehr darauf konzentriert, Putin zu besiegen.

Selenskyj, neben ihm auf der Bühne, kontert scherzhaft mit den Worten: „Ich bin besser.“

13. Juli: Donald Trump wird bei einem Wahlkampfauftritt in Pennsylvania angeschossen und überlebt das Attentat, welches er noch im Moment selbst als Wahlkampfmomentum des Märtyrers zu nutzen weiß.

Biden reagiert bestürzt auf die Tat, wendet sich an die Nation und ruft mit deutlichen Worten zu Zusammenhalt und einem friedlichen Wahlkampf auf.

15. Juli Trump gibt auf dem Parteitag der Republikaner J.D. Vance als seinen Vize-Präsidentschaftskandidaten bekannt.

17. Juli: Joe Biden wird positiv auf Corona getestet und begibt sich in Isolation. Ein weiterer Anlass für viele, den Geschwächten zum Rückzug aufzufordern.

Der kalifornische Abgeordnete Adam Schiff ist einer der prominentesten Demokraten, die Biden nahelegen, „die Fackel weiterzugeben“.

18. Juli: In Trumps erster Rede nach dem Attentat auf dem Parteitag inszeniert er sich als von Gottes Gnade gesendeter Kandidat – und nimmt seine Nominierung offiziell an.

19. Juli: US-Medien berichten über angebliche familiäre Beratung aus Bidens engstem Umfeld, wie ein Ausstieg aus dem Wahlkampf aussehen könnte. Ein Ende scheint nahe.

21. Juli: Am frühen Sonntagnachmittag (Ortszeit) postet Joe Biden eine Rückzugserklärung auf seinen Social-Media-Kanälen.

Darin ruft er zu Geschlossenheit und Zuversicht auf und kündigt an, sich in den Tagen darauf, auch persönlich an die Nation wenden zu wollen.

Zu den ersten Reaktionen gehört der Repost seiner Frau Jill Biden, die seine Erklärung mit hinzugefügten Herzchen verbreitet. Auch seine Tochter Naomi teilt ihren Stolz mit.

Biden erhält Zuspruch und Respekt für seinen Schritt – er sorgt aber auch für Unsicherheit und Unmut. Schließlich hätte er ihn einige wertvolle Wochen eher gehen können.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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