Explosions von Pägen: Was sagen Völkerrechtler zu Angriffen im Libanon?
In den letzten Tagen haben Explosionen von Pägen im Libanon für Angst und Unsicherheit gesorgt. Die Angriffe haben viele Fragen aufgeworfen, insbesondere im Hinblick auf die Völkerrechtslage. Experten aus dem Bereich des Völkerrechts haben sich zu den jüngsten Ereignissen geäußert und ihre Meinungen zu den Folgen der Angriffe im Libanon geteilt. In diesem Artikel werden wir die Aussagen der Völkerrechtler näher betrachten und analysieren, was sie über die Zulässigkeit der Angriffe und die möglichen Konsequenzen sagen.
Israel verdächtigt: Experten sprechen von Kriegsverbrechen nach Pager-Explosionen im Libanon
Die gleichzeitigen Pager- und Funkgeräte-Explosionen im Libanon deuten auf einen gezielten Anschlag hin. Dahinter wird Israel vermutet. Für Völkerrechtler Andrew Clapham von der Genfer Universität Graduate Institute gibt es keinen Zweifel, dass dieser Angriff gegen das internationale Recht verstößt. Er nannte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur Kriegsverbrechen.
Sprengfallen, also an sich harmlose Objekte, die als Waffe präpariert sind, sind international verboten. Israel ist Mitglied des Vertrags „Protokoll über Verbote oder Beschränkungen des Einsatzes von Minen, Sprengfallen oder anderen Vorrichtungen“. Es handelt sich um das zweite Protokoll zur UN-Konvention über bestimmte konventionelle Waffen (CCW). In dem Text heißt es: „Es ist unter allen Umständen verboten, Waffen, auf die dieser Artikel Anwendung findet, entweder zum Angriff, zur Verteidigung oder als Vergeltungsmaßnahme gegen die Zivilbevölkerung als solche oder gegen einzelne Zivilpersonen zu richten.“
Unabhängig davon würde der Einsatz solcher Waffen auch gegen die Genfer Konventionen verstoßen, sagte Clapham. Sie bilden den Kern des humanitären Völkerrechts und sollen Personen schützen, die sich nicht oder nicht mehr an den Kampfhandlungen beteiligen. Die Pager oder Funkgeräte explodierten bei zahlreichen Menschen.