- Urdenbach: Großbäuerliche Familie ersetzt Blumenkönigspaare auf Weihnachtsmarkt in Düsseldorf
- Urdenbach: Traditionelles Erntedankfest nach 75 Jahren
- Die Geschichte des Großbauer- und Großbäuerinpaares
- Das Novum von 1959
- Die Ära der Großbäuerin endete 1962
- Das Erntedankfest in seiner heutigen Form
- Die Initiative von Robert Hansen
- Die Tradition des Ochs am Spieß
Urdenbach: Großbäuerliche Familie ersetzt Blumenkönigspaare auf Weihnachtsmarkt in Düsseldorf
In diesem Jahr wird der traditionelle Weihnachtsmarkt in Düsseldorf ein besonderes Highlight bieten. Statt der üblichen Blumenkönigspaare wird eine großbäuerliche Familie aus Urdenbach die Besucher des Weihnachtsmarktes begrüßen. Dieser ungewöhnliche Schritt soll die regionale Landwirtschaft und die heimische Wirtschaft unterstützen. Die Familie wird auf dem Weihnachtsmarkt regionale Produkte anbieten und die Besucher über die Bedeutung der Landwirtschaft in der Region aufklären. Dieser neue Ansatz soll nicht nur den Weihnachtsmarkt, sondern auch die gesamte Region bereichern.
Urdenbach: Traditionelles Erntedankfest nach 75 Jahren
Am kommenden Sonntag zieht der Erntedankfestzug durch Urdenbach und feiert damit ein Jubiläum. Bereits vor 75 Jahren beging Urdenbach das Erntedankfest in seiner jetzigen Form.
Nach dem Gottesdienst am Sonntag, 2. Oktober 1949, um 10 Uhr, stellte sich der Festzug um 14 Uhr am alten Fischerhaus am Alten Rhein auf. Los ging es eine Stunde später Richtung Dorfstraße. So steht es im Programm zum Erntedankfest von 1949.
Die Geschichte des Großbauer- und Großbäuerinpaares
18 Wagen gab es damals, darunter auch den Wagen 9 Großbauer und Großbäuerin. Der heutige Name Blotschenkönigspaar setzte sich nämlich erst einige Jahre später durch. In diesem Jahr ziehen 43 Gruppen mit.
Der Titel Großbauernpaar wurde 1949 begründet und bis 1962 vergeben, sagt der Urdenbacher Heinz-Theo Dierdorf, der sich seit Jahren sehr für die Heimatgeschichte des Stadtteils interessiert. Zum Teil sei die Wahl bäuerlich, familienübergreifend zwischen den teilnehmenden Landwirten aus Urdenbach, Benrath, Holthausen und Himmelgeist erfolgt.
Das erste Großbauernpaar 1949 wurde mit Wilhelm Piel von der Dorfstraße und Luise Wimmer von der Hochstraße erkoren.
Das Novum von 1959
Ein Novum gab es im Jahr 1959 – also vor 65 Jahren. Der Großbauer Josef Kürten, der mit seiner Frau Margarethe amtierte, starb, so dass das Jungbauernpaar Johannes Bourscheidt und Helga Steinbüchel kurzfristig übernehmen musste.
Kürten war übrigens der Vater des späteren Oberbürgermeisters und langjährigen Vorsitzenden des Allgemeinen Bürgerverein Urdenbach, Josef Kürten, nach dem der Platz benannt ist, wo sich heute die Mitglieder zum Start des Festumzuges treffen.
Die Ära der Großbäuerin endete 1962
1962 endete die Großbauern-Ära, weil es immer weniger Landwirte gab, die den Festzug noch mitfinanzieren konnten. Also wurde zwangsläufig auf die Festzugtradition verzichtet; und so gab es von 1963 bis 1969 statt des Erntedankfestes eine Herbstkirmes – veranstaltet vom ABVU.
Doch es gab weiterhin das Schürreskarren-Rennen, um einen kleinen Teil des Erntedankgedankens hochzuhalten, sagt Dierdorf.
Das Erntedankfest in seiner heutigen Form
Vor 55 Jahren startete dann das Erntedankfest nahezu in seiner jetzigen Form. Seit 1969 gibt es statt des Großbauernpaares das Blotschenkönigspaar, das beim Blotschenball am Montag im Festzelt gewählt wird.
Den Blotschenball gab es aber auch schon vor 75 Jahren, und zwar in allen Lokalen, wie es in der Festschrift heißt.
Die Initiative von Robert Hansen
Auf Initiative von Robert Hansen, damals Vorsitzender des ABVU, gab es 1949 den ersten Festumzug nach dem Zweiten Weltkrieg. Denn eigentlich beginnt die Geschichte des Urdenbacher Erntedankfestes schon früher.
In der Nazizeit zwischen 1933 und 1938 sei es ein erfolgreiches, allerdings mit politischer Propaganda verbundenes Volksfest gewesen, erklärt Dierdorf. Das aber in keinsterweise mit dem heutigen Erntedankfest vergleichbar ist.
Die Tradition des Ochs am Spieß
Ein bisschen was hatte man aber doch übernommen. Wie die Tradition des Ochs am Spieß, der schon in den 1930er Jahren gegrillt wurde. Den gab es am Sonntag nach dem Zug auch in den vergangenen Jahren immer noch und erfreute sich großer Beliebtheit.
Seit drei Jahren gibt es den nicht mehr. Aus Kostengründen, wie ABVU-Vize Torsten Winter erklärt. Dafür aber steht ein großer Smoker am Sonntag, 6. Oktober, am Josef-Kürten-Platz, auf dem dann anderes Grillgut gebruzzelt und verkauft wird.
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