Umfrage des Digitalverbands Bitkom: Beschäftigte im Urlaub erreichbar - Mehr als die Hälfte der Unternehmen ermöglichen Mobiles Arbeiten
In einer aktuellen Umfrage des Digitalverbands Bitkom werden erschreckende Zahlen bekannt. Laut der Studie sind mehr als die Hälfte der Unternehmen bereit, ihre Beschäftigten auch während des Urlaubs erreichbar zu halten. Dies bedeutet, dass viele Arbeitnehmer auch in ihrer Freizeit ständig erreichbar sein müssen und somit ihre Arbeit nicht vollständig lassen können. Die Frage stellt sich, welche Auswirkungen dies auf die Work-Life-Balance und die Gesundheit der Beschäftigten hat. Im Folgenden werden wir näher auf die Ergebnisse der Umfrage eingehen und die Konsequenzen für die Unternehmen und ihre Mitarbeiter analysieren.
Urlaub und Job: Mehr als die Hälfte der Beschäftigten erreichbar im Sommer
Zwei Drittel der Berufstätigen, die in diesem Sommer in den Urlaub fahren, bleiben währenddessen erreichbar. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, die der Digitalverband Bitkom am Montag in Berlin vorstellte.
Dienstliche Anrufe auch im Urlaub: Zwei Drittel der Berufstätigen sind erreichbar
Vor allem Ältere sind im Urlaub dienstlich aktiv, wie es weiter hieß: Fast drei Viertel (73 Prozent) in der Altersgruppe zwischen 50 und 64 Jahren sind nach eigenen Worten beruflich erreichbar, unter den 16- bis 29-Jährigen ist es die Hälfte (51 Prozent). Ein knappes Drittel (31 Prozent) der befragten Berufstätigen gab dagegen an, im kommenden Urlaub nicht auf dienstliche Anfragen reagieren zu wollen.
„Auszeiten vom Job sollten wirklich zur Erholung genutzt werden“, mahnte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Gerade in Zeiten von Homeoffice und mobilem Arbeiten verschwimmen für viele die Grenzen zwischen Privatem und Beruflichem.“
Urlaubszeiten sollten nur in dringenden Notfällen gestört werden, sagte der Experte weiter. „Arbeitgeber sind in der Verantwortung, Vertretungslösungen rechtzeitig zu organisieren sowie klare unternehmensinterne Regelungen für die Erreichbarkeit während Abwesenheiten abzustimmen.“
Meiste Unterbrechungen durch Anrufe: Über die Hälfte (59 Prozent) erklärte, dass Vorgesetzte eine Erreichbarkeit auch während der Freizeit erwarteten. 51 Prozent nannten eine entsprechende Erwartung von Kolleginnen und Kollegen, 46 Prozent von Kundinnen und Kunden, 25 Prozent von Geschäftspartnerinnen und -partnern, 13 Prozent von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Nur 15 Prozent sagten, dass sie im Sommerurlaub von sich aus erreichbar sein möchten.
In den meisten Fällen (65 Prozent) sind es laut Umfrage Anrufe und Kurznachrichten, die den Urlaub unterbrechen. Mails liest ein knappes Drittel (29 Prozent), knapp ein Viertel (23 Prozent) ist per Videocall erreichbar.
An der repräsentativen Befragung waren laut Angaben 1.005 Personen ab 16 Jahren beteiligt, darunter 357 Berufstätige, die in diesem Jahr in den Sommerurlaub fahren wollen.
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