So mobil wie möglich in Wegberg – ohne Auto?

So mobil wie möglich in Wegberg – ohne Auto?

In der Stadt Wegberg steht die Mobilität der Einwohner im Vordergrund. Die Stadtverwaltung hat sich zum Ziel gesetzt, die Verkehrssituation in Wegberg zu verbessern und die Abhängigkeit vom Auto zu reduzieren. Durch die Umsetzung von neuen Verkehrskonzepten soll die Stadt für ihre Bürgerinnen und Bürger mobil und lebenswert bleiben. Doch wie kann dies erreicht werden? Welche Maßnahmen sind notwendig, um die Stadt autofrei zu gestalten? In diesem Artikel werden wir die Initiativen und Projekte vorstellen, die Wegberg auf dem Weg zu einer mobileren und nachhaltigeren Zukunft bringen sollen.

Mobil wie möglich in Wegberg ohne Auto?

Der Klima-Tisch Wegberg hat sich mit der Mobilitätswende im Kreis Heinsberg beschäftigt. Der Vereinsvorsitzende Till Schulte-Coerne hatte Miriam Rick, Leiterin der Abteilung Planung und Haltestellenmanagement der Westverkehr GmbH, zum Treffen in der Wegberger Mühle eingeladen, um über den von der West betriebenen ÖPNV im Kreis Heinsberg zu informieren.

Weg zu einem umweltfreundlichen Wegberg: Klima-Tisch erörtert Zukunft des ÖPNV

Gerade in den letzten Wochen habe es, so der Klima-Tisch in seiner Einladung, etliche Veränderungen im Busnetz gegeben. So sei der Multibus als Ergänzung des Linienverkehrs jetzt auch tagsüber buchbar. Zudem verkehre jetzt auch samstags der neue Stadtbus WG 1.

Das ÖPNV-System: Rick erläuterte das vorrangige Prinzip mit Schnellbuslinien mit den Umsteigemöglichkeiten an zentralen Bus- und Bahnhöfen, das Stadtbussystem, das auch in Wegberg zentrale Umsteigehaltstellen und einen geringen Haltestellenabstand von etwa 500 Metern aufweise, und den Multibus, „der immer dann fährt, wenn keine Linie fährt“.

West-Bike und digitale Informationstafeln: Wachsender Beliebtheit erfreue sich das West-Bike, Fahrradleihstationen an wichtigen Haltepunkten im West-Netz, wie etwa in Erkelenz und in Geilenkirchen, an den Bahnhöfen. Ein Angebot für Fahrradfahrer seien auch die neuen Abstellboxen, die von der West in Zusammenarbeit mit der Firma Biktec an neuen Haltestellen postiert würden. Zum fortschrittlichen ÖPNV sollen auch digitale Informationstafeln gehören, die Auskünfte geben, wann genau welchen Bus an der Haltestelle vorfährt.

Verkehrsmittel und Umstellung auf Elektromobilität: Neben dem Netz sind die Verkehrsmittel wichtig für die Zukunft des ÖPNV. Dabei müsse die West darauf achten, dass nach der gesetzlichen Vorgabe bis 2025 mindestens 24,5 Prozent der Fahrzeugflotte emissionsfrei sein müssen und bis 2030 mindestens 32,5 Prozent. Hier sieht sich die West auf einem guten Weg. Den letzten dieselbetriebenen Bus hat das Unternehmen 2021 erworben. Seitdem wird auf Elektromobilität und auf die Wasserstofftechnologie gesetzt.

Fragen und Kritik: Ricks Vortrag ließ bei den Zuhörern viele Fragen offen. Warum funktioniere das System mit dem Multibus nicht so wie gewünscht? Warum sei die Busverbindung von Wildenrath nach Erkelenz so problematisch? Wie könne es sein, dass eine Fahrt von Wegberg über Baal nach Mönchengladbach schneller sei als eine direkte Zugverbindung? Die Busse orientieren sich nicht am Zugfahrplan und die Züge nicht an dem Busfahrplan, so die Klage.

Ziele und Herausforderungen: Eines zeigte die Veranstaltung deutlich: Der Weg zu dem vom Klima-Tisch angestrebten Umweltverbund in Wegberg ist noch weit. Die West muss sich mit Fragen wie der Digitalisierung, der Optimierung der Streckenführung und dem Mangel an Fachkräften auseinandersetzen.