Schuberts Winterreise trifft auf Lyrik aus Polen wird in Schuberts Winterreise meets polnische Lyrik umgeschrieben.

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Schuberts Winterreise trifft auf Lyrik aus Polen wird in Schuberts Winterreise meets polnische Lyrik umgeschrieben.

Die Musikwelt wird aufhorchen, wenn zwei kulturelle Traditionen zusammenkommen. Schuberts Winterreise, das berühmte Liederzyklus von Franz Schubert, wird mit Lyrik aus Polen verbunden. Dieses Projekt, das unter dem Titel Schuberts Winterreise meets polnische Lyrik firmiert, bringt die deutsche Romantik mit der polnischen Dichtung zusammen. Die Idee dahinter ist es, die Musik von Schubert mit neuen Texten aus Polen zu verbinden und so eine neue Interpretation des Klassikers zu schaffen. Dieses einzigartige Projekt verspricht, die Grenzen zwischen Musik und Poesie zu überwinden und eine neue Dimension der kulturellen Zusammenarbeit zu eröffnen.

Schuberts Winterreise trifft auf polnische Lyrik: Einzigartige Zusammenarbeit zwischen österreichischen, polnischen und deutschen Künstlern

Vier Künstler aus Österreich, Polen und Deutschland haben sich in der Sammlung Philara mit Schuberts „Winterreise“ auseinandergesetzt und dabei Bezüge hergestellt zwischen dem Dichter Wilhelm Müller, dessen Verse der Komponist vertonte, und dem jungen polnischen Lyriker Krzysztof Kamil Baczyriski.

Schubert schrieb die Musik zu Müllers poetischen Texten in dessen Todesjahr 1827 und damit ein Jahr vor seinem eigenen Ableben. Die daraus entstandene „Winterreise“ umfasst einen Zyklus aus 24 Liedern, die von einem einsamen Wanderer erzählen, der ziel- und hoffnungslos durch eine winterliche Landschaft streift.

Krzysztof Kamil Baczyriski starb im Alter von nur 23 Jahren während des Warschauer Aufstands 1944. Er hinterließ über 500 Gedichte und rund 20 Erzählungen. Insbesondere bei jungen Menschen wurde seine Lyrik populär, weil er wie kaum ein anderer seiner Generation das Lebensgefühl der nach dem Ersten Weltkrieg Geborenen in Worte fassen konnte. Dabei spricht er die Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg nie direkt an, sondern beschreibt die Auswirkungen auf die Seele des Menschen, die wie Eis im Winter erstarrt.

Eine thematische Brücke zwischen Schubert und Baczyriski

Eine thematische Brücke zwischen Schubert und Baczyriski

Die Künstler Łukasz Konieczny, Boris Randzio, Christoph Stöcker und Piotr Opawski haben sich in der Inszenierung des Künstlerkollektivs zusammengetan, um ein Zeichen zu setzen und in unruhigen Zeiten die Notwendigkeit grenzüberschreitender Kommunikation ins Bewusstsein zu rücken. Dabei stellen sie die Texte Müllers und Baczyriskis gegeneinander.

Während Łukasz Konieczny, begleitet von Christoph Stöcker, Müllers Verse singt, schlüpft Boris Randzio tanzend in die Rolle des jungen polnischen Dichters. Immer wieder erscheinen auf einer Leinwand hinter den Akteuren Bildsequenzen. Wenn Konieczny „Am Brunnen vor dem Tore“ anstimmt, fressen sich auf der Leinwand Flammen eine Baumrinde hinauf.

Bei aller Dramatik hat die Performance auch eine gewisse Leichtigkeit, verkörpert durch Randzios Tanz, der zwischendrin ein paar Passagen singt. Seine Stimme setzt dabei einen hellen Kontrapunkt zu Koniecznys Bass. Den beiden kommt dabei die Akustik der großen Halle zugute, in der die Sammlung Philara untergebracht ist.

Der besondere Abend wurde durch das Polnische Institut Düsseldorf realisiert. Er ist gleichsam der Auftakt der „Warschau Week“, die vom 23. bis 30 Oktober die Städtepartnerschaft zwischen Düsseldorf und der polnischen Metropole feiert. Gleichsam soll sie an den Ausbruch des Warschauer Aufstands erinnern, der sich 2024 zum 80. Mal jährt. Infos zum Programm unter: www.instytutpolski.pl/duesseldorf.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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