Rhein-Kreis in Energiekrise: Mehr Betriebe planen Abwanderung

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Rhein-Kreis in Energiekrise: Mehr Betriebe planen Abwanderung

Der Rhein-Kreis steht vor einer schweren Energiekrise, die Folgen für die regionale Wirtschaft hat. Nachdem bereits einige Unternehmen ihren Standort verlassen haben, planen nun weitere Betriebe, den Rhein-Kreis zu verlassen. Die Gründe dafür liegen in den steigenden Energiekosten und der unsicheren Energieversorgung. Die Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre Produktion an Orte mit günstigeren Energiebedingungen zu verlagern. Dies hat nicht nur negative Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft, sondern auch auf die Arbeitsplätze in der Region.

Rhein-Kreis in Energiekrise: Mehr Betriebe planen Abwanderung ins Ausland

Das Rheinische Revier zählt zu einer der energieintensivsten Regionen in Deutschland. Vor allem in den Industriebranchen Glas-, Papier-, Chemie- und Metallverarbeitung sind die Sorgen um eine stabile Energieversorgung auch nach dem geplanten Kohleausstieg groß – zu groß für so manches Unternehmen.

Immer mehr Betriebe denken über eine Abwanderung ins Ausland nach, wie die Ergebnisse der jüngsten Online-Unternehmensbefragung der Industrie- und Handelskammer (IHK) zeigt. Im Rahmen des IHK-Energiewende-Barometers gaben 37 Prozent der Industriebetriebe an, eine Einschränkung der Produktion im Inland oder eine Abwanderung ins Ausland zu planen oder sogar bereits zu realisieren – ein neuer Höchstwert.

Gründe für die Abwanderung

Gründe für die Abwanderung

Der Grund: gestiegene Energiepreise und ein wirtschaftliches Umfeld voller Risiken. 39 Prozent der befragten Unternehmen sehen demnach ihre Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland durch hohe Energiepreise gefährdet.

Obwohl mehr als die Hälfte von ihnen (64 Prozent) bereits am Aufbau eigener erneuerbarer Energiekapazitäten arbeitet oder einen solchen Aufbau plant, verweisen fast genauso viele Unternehmen auf ein Problem. 62 Prozent der Unternehmen sehen die Bürokratie als größtes Hindernis bei Ihren Transformationsbemühungen für mehr Klimaschutz.

Forderungen der Unternehmen

Forderungen der Unternehmen

Strompreis: 82 Prozent der Unternehmen merken an, dass Steuern und Abgaben auf den Strompreis weiter gesenkt werden sollten.

Wasserstoff: 65 Prozent der Unternehmen fordern, dass der Zugang zu Wasserstoff als Energieträger für alle Branchen und in allen Regionen planungssicher hergestellt werden sollte.

Strompreiszone: 42 Prozent der Unternehmen sprechen sich dafür aus, dass die einheitliche Strompreiszone in Deutschland erhalten bleiben sollte.

Ergebnisse der Befragung

Das diesjährige „Energiewende-Barometer der IHK-Organisation“ fasst die bundesweiten Ergebnisse einer Online-Umfrage unter 3283 Unternehmen zusammen, darunter 774 aus Nordrhein-Westfalen. Und auch die wirtschaftlichen Folgen der Energiewende sehen die Betriebe nach wie vor ausgesprochen skeptisch.

Das Ergebnis der diesjährigen Befragung zeigt, dass die Unternehmen überwiegend die Risiken der Energiewende sehen, weniger die Chancen. Für 44 Prozent wirkt sich die Energiewende aktuell sehr negativ oder negativ auf das eigene Geschäft aus, für nur 16 Prozent sehr positiv oder positiv.

Kritik an der Politik

„Die Stimmung ist dauerhaft ins Negative gekippt“, kommentiert Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, die Ergebnisse. Im Saldo ergibt sich auf einer Skala von minus 100 („sehr negativ“) bis plus 100 („sehr positiv“) ein Barometerwert von minus 20.

„Die Politik verliert sich in blumigem Geschwätz“, kritisiert Steinmetz. Eine unklare Linie in der Energiepolitik und das hohe Tempo neuer Gesetze und Verordnungen verunsichern die Unternehmen der IHK zufolge zusätzlich.

Forderungen an die Politik

„Entscheidend ist, dass wir zu Preisen für unsere Energieversorgung zurückkehren, die unseren Industrie- und Wirtschaftsstandort wieder international wettbewerbsfähig machen, also die an den Energiepreis gekoppelten Abgaben, Steuern und Umlagen schnell und planbar dauerhaft senken“, mahnt Steinmetz. „Außerdem muss die Versorgungssicherheit gewährleistet sein.“

Ein stabiles Netz wird laut IHK deshalb immer wichtiger – auch in den Augen der Unternehmen. 80 Prozent stimmen der zunehmenden Bedeutung einer stabilen Energieversorgung zu.

Im Vergleich zur letzten Umfrage im vergangenen Jahr hat der Handlungsbedarf bei Engpässen in den Stromnetzen deshalb auch besonders an Dringlichkeit zugelegt.

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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