Kleinere Städte sind die Verlierer im Handel

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Kleinere Städte sind die Verlierer im Handel

Die Klein- und Mittelstädte in Deutschland stehen vor einem bedeutenden Problem. Laut einer aktuellen Studie sind sie die Verlierer im Handel, da sie von den großen Einzelhandelsketten und dem Online-Handel immer mehr unter Druck geraten. Die Studie zeigt, dass die Umsätze in den Kernstädten und Innenstädten kontinuierlich sinken, während die Großstädte und das Internet von diesem Trend profitieren. Die Folgen sind geschlossene Läden, verwaiste Innenstädte und ein Verlust an Vielfalt. Es ist daher dringend notwendig, Lösungen zu finden, um die Klein- und Mittelstädte zu stärken und ihre Wirtschaftskraft zu fördern.

Kleinere Städte sind die Verlierer im Handel

Von Georg Winters

In Deutschland kommt bei jeder Schließungswelle von Kaufhäusern sofort wieder die Diskussion über verödende Innenstädte in Gang. Das Horror-Szenario: immer mehr Leerstände, die den Zentren die Attraktivität rauben.

Kleine Städte müssen sich anpassen

Kleine Städte müssen sich anpassen

Tatsächlich gilt in vielen Städten seit dem Ende der Pandemie die Entwicklung der Ladengeschäfte (ohne Gastronomie) überwiegend als stabil mit leichten Rückgängen (bis zu fünf Prozent) eingeschätzt. Und auch bei der Entwicklung der Verkaufsflächengrößen gilt vielfach diese Einschätzung, wenngleich weniger als zehn Prozent der Kommunen Vergrößerungen und rund ein Drittel Rückgänge bei der Größe der Handelsflächen verzeichnen.

Info: Wiedervermietung Ladenflächen in Innenstädten und Fußgängerzonen benötigen laut EHI-Befragung nur selten mehr als ein Jahr zur Neuvermietung. Rund die Hälfte aller Städte stellte in diesen Lagen eine Neuvermietungsdauer von weniger als sechs Monaten fest.

Leerstände in den Zentren wachsen

Leerstände in den Zentren wachsen

Gastro-Nachnutzung Rund 35 Prozent der befragten Städte verzeichnen einen Anstieg der Gastronomen-Zahlen. Dennoch trifft die oft vorgebrachte Klage, deutsche Innenstädte würden zunehmend veröden, zu. Sie ist aber auch nur ein Teil der Wahrheit, weil die Probleme in den Zentren nicht die Metropolen treffen, sondern vorwiegend kleine und mittlere Städte sowie Stadtteilzentren.

Das Kölner Handelsforschungsinstitut EHI kommt in seiner aktuellen Studie zur Entwicklung der Handelsflächen zu dieser Erkenntnis. Das Ganze ist Ergebnis einer EHI-Befragung bei Städten und Gemeinden, auf die 76 Kommunen geantwortet haben. Ein Ergebnis: „62 Prozent der befragten Städte betrachten den innerstädtischen Handel derzeit als nicht zukunftsfähig“, erklärt das EHI.

Ein Problem in solchen Innenstädten: „Diese Städte haben oft einen historischen Stadtkern, den kann man nicht beliebig vergrößern oder verkleinern. Dort finden dann aber beispielsweise Supermärkte mitunter keinen Platz mehr. Die brauchen eben Flächen von mindestens 800 Quadratmeter. Damit fehlt aber ein wesentlicher Teil des innerstädtischen Handels“, sagt Björn Stelzenmüller, Projektmanager für den Forschungsbereich Immobilien und Expansion beim EHI.

Solche Städte müssten mit Hilfe von Investoren viel Geld in die Hand nehmen, um neue moderne Flächen entstehen zu lassen und so den innerstädtischen Handel wieder zu beleben. In Handelskreisen heißt es, in manchen Städten sei dafür ein deutlich zweistelliger Millionenbetrag nötig.

Handel in Deutschland: Kleine Städte sind die Verlierer

In manchen Kommunen gelingt es andererseits, Supermärkte und Discounter relativ innenstadt-nah anzusiedeln, so dass Kunden ohne großen Aufwand shoppen und Lebensmittel einkaufen können. Andere Städte haben solche Probleme nicht, zum Beispiel die Landeshauptstadt. „Düsseldorf ist eben eine Einkaufsstadt“, sagt Stelzenmüller.

Und auch bei Fachmarktzentren hält sich der Leerstand in deutlich engeren Grenzen als bei den Händlern in den Innenstädten. Nur sieben Städte hätten bei ihnen einen Leerstand von mehr als zehn Prozent gemeldet, so das EHI, während bei Shopping-Centern rund 42 Prozent der Städte den Leerstand auf maximal zehn Prozent schätzten und knapp 14 Prozent von mehr als zehn Prozent Leerstandsquote ausgingen.

Innenstädte veröden nicht, aber die Probleme sind real. Es braucht Lösungen für die Innenstädte, um den innerstädtischen Handel wieder zu beleben.

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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