Kaarst: Marienheim Hospiz begeht Jubiläum - 25 Jahre Hospizarbeit

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Kaarst: Marienheim Hospiz begeht Jubiläum - 25 Jahre Hospizarbeit

Das Marienheim Hospiz in Kaarst feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum. Seit 1997 widmet sich das Hospiz der Hospizarbeit, die sich auf die palliative Begleitung und Betreuung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase konzentriert. In den vergangenen 25 Jahren hat das Marienheim Hospiz zahlreiche Menschen unterstützt, die unter lebenslimitierenden Erkrankungen litten. Durch seine Arbeit hat das Hospiz einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Palliativversorgung in der Region geleistet. Anlässlich des Jubiläums möchte das Marienheim Hospiz seine langjährige Arbeit würdigen und gleichzeitig einen Blick in die Zukunft werfen.

25 Jahre Marienheim Hospiz in Kaarst: Ein Haus des Lebens für Sterbende und ihre Angehörigen

25 Jahre Marienheim Hospiz in Kaarst: Ein Haus des Lebens für Sterbende und ihre Angehörigen

Fröhlich feiernde Menschen, bunte Dekorationen, leibliche Genüsse, Wiedersehen früherer Weggefährten, anregende Gespräche, ein einfühlsamer Gottesdienst – hier geht es nicht um ein Schützenfest, sondern um das 25-jährige Bestehen des Marienheim Hospizes.

Das Fest am Samstag verdeutlichte wieder einmal, wie sehr das Hospiz ein Haus des Lebens ist und dass der Tod dazu gehört. Auch zum Feiern, denn die Gäste, wie die Aufgenommenen bezeichnet werden, werden sicherlich das lebhafte Treiben gehört haben.

Bürgermeisterin Ursula Baum betonte in ihrer Begrüßung die wichtige Bedeutung des Hospizes als Ort der Begleitung Sterbender, an dem das Thema Tod enttabuisiert werde. Sie ehrte Günter Kolvenbach und Konrad Wilms, die als zwei „Motoren“ die Hospizarbeit nach vorne brachten. Zugleich erinnerte sie an den verstorbenen Wilhelm Schümchen, der gemeinsam mit Günter Kolvenbach 1996 den Verein „Marienheim Hospiz“ gründete und maßgeblich den Umbau des alten Marienheims zum modernen Hospizgebäude vorantrieb.

Der Tag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst, zelebriert von Kaplan Clemens Neuhoff von der katholischen Pfarreiengemeinschaft Kaarst-Büttgen und Rolf Klein, evangelischer Pfarrer aus Willich im Ruhestand. Klein ist inzwischen seit sechs Monaten auch als Ehrenamtler im Hospiz tätig.

Für Kaplan Neuhoff ist das Hospiz ein „heiliger Ort“, dem er stets im Sonnenschein begegne – so auch am Samstagmorgen, als pünktlich zu Festbeginn die Sonne durchbrach. Das Evangelium handelte von den Werken der Barmherzigkeit: „Den Tagen mehr Leben geben, nicht umgekehrt: das ist das Motto der Hospizarbeit“, sagte Pfarrer Klein in seiner Predigt.

Von Herzen den Herzen etwas schenken und den Menschen als Ganzes wahrnehmen: dies gelte für alle Haupt- und Ehrenamtler, zwischen denen kein Gefälle bestehe. Und alle fühlten sich durch ihre Arbeit beschenkt, so Klein.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Martinus-Chor der katholischen Gemeinde.

Christoph Mis, seit April Vorsitzender des ehrenamtlich agierenden Vorstands, begrüßte gemeinsam mit Hospizleiterin Jana Kreuzer die zahlreich erschienenen Gäste. Mis berichtete von sehr unterschiedlichen Reaktionen auf die Einladung zum Jubiläum, das als „Tag der Offenen Tür“ gestaltet wurde.

Denn die Familien der Ehrenamtler sollten den Ort kennenlernen, das Gebäude konnte – mit Ausnahme der Gäste natürlich – besichtigt werden, verschiedene Stände informierten über Therapien, Angebote und Ehrenamt. Diesen Mitarbeitenden dankte Christoph Mis vor allem, denn ohne sie würde das Ganze nicht funktionieren.

Warum das Marienheim-Hospiz ein Haus des Lebens ist

Einrichtung in Kaarst

Wie sehr das Hospiz dem Leben verbunden ist, zeigte der berührende Auftritt der Kinder des benachbarten Benedictus-Kindergartens. Die Kinder sangen begleitet von Leiterin Bettina Kaumanns an der Gitarre, gut einstudierte Lieder und überreichten ein großes Bild als Geschenk. Der Kindergarten ist regelmäßig im Hospiz zu Gast.

Fröhlichkeit und Lachen bereichern so das Marienheim und vertreiben manchen Schmerz der Gäste, berichtete Jana Kreuzer.

Für Christoph Mis, seit 11 Jahren im Vorstand tätig, ist die Arbeit eine große Freude: „Es geht mir selbst gut und ich möchte etwas zurückgeben“, sagte er. Der Posten des Vorsitzenden sei „herausfordernd und bewusstseinserweiternd“, so Mis. Sein Glaube trägt ihn dabei.

Und dass Wilhelm Schümchen sein Deutsch- und Religionslehrer war, passt auch dazu.

Schwester Elisabetha Maria (72) vom Orden der Aachener Franziskanerinnen erinnerte sich als Frau der ersten Stunde: „Am 10. Oktober 1999 zogen wir mit mehreren Schwestern ein und richteten vier Wochen lang das Haus her – ich bin zuerst mit Wilhelm Schümchen einkaufen gegangen. Ab November wurden dann die ersten Gäste betreut“, erzählte sie. Sofort habe es großen Zuspruch gegeben.

Auch für Wilhelm Schümchens Ehefrau Gertraud war das Jubiläum ein bewegendes Fest. Ihr Mann schlüge bestimmt vor Freude Purzelbäume im Himmel, meinte sie mit einem Schmunzeln.

Das Marienheim Hospiz ist eine Erfolgsgeschichte, in dem das Leben trotzdem weitergeht.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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