Prozess in Aachen: Lebenslange Freiheitsstrafe für Mord an Freund der Tochter
In einem aufsehenerregenden Prozess in Aachen hat das Landgericht ein lebenslanges Urteil gegen einen Mann gefällt, der des Mordes an dem Freund seiner Tochter schuldig gesprochen wurde. Der Angeklagte hatte den 22-jährigen Freund seiner Tochter im Jahr 2020 gezielt getötet, nachdem er ihn beschuldigt hatte, seine Tochter belästigt zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft beantragt, da der Angeklagte vorsätzlich und mit böser Absicht gehandelt habe. Das Gericht folgte diesem Antrag und verhängte die höchste Strafe, die in Deutschland verhängt werden kann.
Lebenslange Haft für Mord an Freund der Tochter: Urteil in Aachen
Das Landgericht Aachen hat einen 60-jährigen Mann wegen Mordes an seinem Freund der Tochter zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
Der Angeklagte habe die Beziehung unbedingt verhindern wollen, erklärte das Gericht. Der Türke habe dem Landsmann am zweiten Weihnachtstag 2023 auf der Straße in Düren aufgelauert und ihn heimtückisch mit sechs Schüssen getötet.
Der 33-Jährige wurde in Brust und Hals getroffen. Er sank schon nach dem ersten Schuss zu Boden. Der 1,92 Meter große und 106 Kilogramm schwere Mann verblutete und erstickte an seinem Blut.
Vorgeschichte des Verbrechens
Nach elf Verhandlungstagen schilderte der Vorsitzende Richter ausführlich die Vorgeschichte. Immer wieder habe der Angeklagte versucht, den Freund der erwachsenen Tochter einzuschüchtern und das Paar auseinanderzubringen.
Die Eltern hätten einen gewissen Dünkel gehabt. Gegen den Freund sei ins Feld geführt worden, dass er einmal kurzzeitig verheiratet gewesen sei, wegen Drogen den Führerschein verloren und Spielschulden aus Glücksspiel gehabt habe.
Doch habe sich der erfolgreiche Geschäftsmann immer bemüht auszugleichen. Dagegen habe der Angeklagte selbst letztlich keine Tagesstruktur gehabt. Er habe seit Jahren Alkohol getrunken und gelegentlich an Automaten gespielt.
Tat wird als außergewöhnlich gut dokumentiert beschrieben
Erst gegen Ende des Prozesses hatte der schmächtige 60-Jährige, der still und regungslos da saß, ein Teilgeständnis abgelegt, dem das Gericht aber keine große Bedeutung beimaß.
Die Tat sei außergewöhnlich gut dokumentiert, erklärte das Gericht: Die Handydaten des Angeklagten belegten sekundengenau seinen Aufenthalt, es gab Videoaufnahmen und zwei Kinder auf der Straße gegenüber hatten alles beobachtet.
Die Tatwaffe mit seiner DNA wurde in einem Altkleider-Container gefunden.
Tochter zeigt großen Mut
Die Tochter des Angeklagten hatte ihren Freund noch kurz vor der Tat getroffen. Sie hatten Heiratspläne.
Sie hatten Heiratspläne. Die Tochter setzte den 33-Jährigen mit ihrem Wagen an einer Straße ab und fuhr schnell davon, denn man wollte nicht zusammen gesehen werden.
Die Tochter habe großen persönlichen Mut bewiesen, fand das Gericht. Sie habe als Zeugin ausgesagt, obwohl sie ihren Freund und in gewisser Weise ihren Vater und ihre Mutter verloren hat.
Der Urteilsspruch fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Angehörigen des Angeklagten und des Getöteten verließen getrennt den Saal.
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