Grevenbroich: Alter Bunker freigelegt – so sieht es von innen aus

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Grevenbroich: Alter Bunker freigelegt – so sieht es von innen aus

In der Stadt Grevenbroich hat sich ein lang erwarteter Moment erfüllt: Der alte Bunker, der jahrzehntelang verschlossen war, wurde endlich freigelegt. Die Neugierde der Bevölkerung war groß, als die Türen des mysteriösen Bauwerks geöffnet wurden. Was bisher nur Vermutungen waren, kann nun mit eigenen Augen gesehen werden: Die Innenräume des Bunkers, die viele Jahre lang ein Geheimnis waren, sind nun offen für die Öffentlichkeit. Wir berichten über das, was die Besucher erwartet, wenn sie die Schritte in den Untergrund wagen.

Verborgene Geschichte: Luftschutzanlage aus dem Zweiten Weltkrieg in Grevenbroich entdeckt

Bei Bauarbeiten an der Lindenstraße in Grevenbroich ist ein in Vergessenheit geratener Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg freigelegt worden. Bevor die Anlage dem Erdboden gleich gemacht wurde, hat das Team des Vereins „Luftschutzanlagen Rhein-Kreis Neuss“ das Bauwerk vermessen und dokumentiert.

„Zum Glück haben wir rechtzeitig einen Hinweis bekommen“, sagt Vizevorsitzender Stefan Rosellen. Ein Facebook-User hatte die kreisweit aktive Gemeinschaft auf die unterirdische Anlage des Typs „Moerser Topf“ aufmerksam gemacht.

Ein Blick von innen

Ein Blick von innen

Nach Erkenntnissen der Mitglieder wurde der Bunker wahrscheinlich im Jahr 1943 errichtet, er bot Platz für bis zu 30 Menschen. „Derzeit ist noch unklar, ob es sich um einen öffentlichen Schutzraum für die umliegende Nachbarschaft oder um eine private Anlage für eine Familie gehandelt hat“, sagt Rosellen.

In der Mitte des 14 Quadratmeter großen Raumes trug eine 1,2 Meter dicke Betonsäule die anderthalb Meter mächtige Decke. „In der Säule verliefen Rohre aus Ton, die der Notbelüftung und der Abluft des Ofens dienten“, schildert Rosellen.

Der Bunker war mit einer betonierten Sitzbank ausgestattet. In den Beton eingelassene Holzstücke dienten zur Befestigung von Brettern, auf denen die Schutzsuchenden saßen. „Solche Bänke sind relativ selten“, sagt Stefan Rosellen. „Ich denke, dass es sich dabei um eine Zusatzleistung des Bauunternehmens gehandelt hat.“

Der Notausgang lag diagonal zum Eingang und führte durch einen nur 60 mal 60 Zentimeter großen Schacht senkrecht ins Freie.

Die Geschichte des Bunkers

Anhand von Luftbildern lassen sich die Baumaßnahmen der vergangenen sieben Jahrzehnte auf dem Gelände gut nachvollziehen. 1954 war das Areal an der Lindenstraße noch unbebaut und der Bunker gut zu erkennen. 1968 befand sich nur wenige Meter von dem Luftschutzraum entfernt eine Tankstelle.

„Wir gehen davon aus, dass der unterirdische Schutzraum im Zuge des Tankstellenneubaus verschlossen und mit Erde bedeckt wurde“, sagt Stefan Rosellen. Auf einem Luftbild von 1975 ist die Tankstelle bereits verschwunden, seit 2021 sind alle oberirdischen Gebäude abgerissen.

Im Zuge der aktuellen Baumaßnahmen wurde die Decke des plötzlich wieder aufgetauchten Bunkers komplett entfernt und das Innere mit Bauschutt verfüllt, sodass nun neuer Wohnraum auf dem Gelände entstehen kann. In der Dokumentation des Vereins „Luftschutzanlagen“ bleibt der „Moerser Topf“ von der Lindenstraße aber der Nachwelt erhalten.

Der Verein „Luftschutzanlagen“ kennt aktuell 83 Luftschutzanlagen im Stadtgebiet, von denen bereits 23 vollständig dokumentiert wurden. Kreisweit sind ihnen 389 bekannt. Unter den Begriff „Luftschutzanlagen“ fallen Luftschutzkeller, Splitterschutzzellen, Brandwachenstände, Deckungsgräben, Stollen und natürlich auch Bunker.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Ein Blick in den Bunker an der Lindenstraße.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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