Erfahrungen und Erinnerungen an die Tragödie der Loveparade-Diskothek in Duisburg vor 14 Jahren

Vor 14 Jahren, am 24. Juli 2010, geschah eine Tragödie, die sich für immer in das Gedächtnis der Menschen einprägte. Bei der Loveparade, einem der größten Techno-Festivals Deutschlands, kam es in Duisburg zu einem unglücklichen Ereignis, bei dem 21 Menschen umkamen und über 650 weitere verletzt wurden. Die Ereignisse jenes Tages werden heute noch als eines der schlimmsten Unglücke in der Geschichte Deutschlands angesehen. In diesem Artikel wollen wir die Erfahrungen und Erinnerungen von Menschen teilen, die direkt oder indirekt von diesem traurigen Ereignis betroffen waren. Wir gedenken der Opfer und ihrer Angehörigen und reflektieren über die Folgen dieser Katastrophe.

Duisburg erinnert sich an die Tragödie der Loveparade

Index

15 Jahre nach der Katastrophe: Duisburg gedenkt der Opfer

Es sind die Rituale, die helfen sollen, die Kraft geben, das eigentlich Unvorstellbare begreifbar machen zu können und zu verarbeiten.

Am Vorabend der Jahrestagung fand die Nacht der 1000 Lichter am Karl-Lehr-Tunnel statt, veranstaltet vom Verein Bürger für Bürger. Am eigentlichen Jahrestag um 14.30 Uhr folgte die Andacht für die Angehörigen in der Salvatorkirche, anschließend die öffentliche Gedenkveranstaltung am Unglücksort.

Dazwischen gab es Gespräche und Austausch untereinander, darunter auch Angehörige und Verletzte aus dem In- und Ausland.

So weit, so gut. Der Ablauf hat sich bewährt, er ist den Angehörigen längst vertraut. Auch 2025 wird wohl noch einmal in ähnlicher Form an die Katastrophe erinnert.

Die Zukunft der Gedenkveranstaltungen

Die Zukunft der Gedenkveranstaltungen

Doch könnte sich im Ablauf etwas ändern – die Verantwortlichen der Stiftung Duisburg 24.07.2010 denken darüber nach, nach 15 Jahren andere Formen dafür zu finden.

Details dazu stehen noch nicht fest und sollen im Austausch mit Angehörigen zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden.

Der Strafprozess

Der Strafprozess

Der Strafprozess gegen sechs städtische Mitarbeiter und vier Beschäftigte des Veranstalters Lopavent begann im Dezember 2017.

Er gilt als eines der größten Strafprozesse der Nachkriegszeit in Deutschland und fand in einer Messehalle in Düsseldorf statt.

Am 4. Mai 2020 wurde der Prozess endgültig eingestellt. Die individuelle Schuld der Angeklagten reiche nicht zu einer Verurteilung aus, so das Gericht.

Die Botschaft des Ortes

Die Botschaft des Ortes

Je schöner die Erinnerung, desto schwerer die Trennung, zitierte Jürgen Thiesbonenkamp, der Sprecher des Kuratoriums der Stiftung, den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer.

Im Gedenken an die Verstorbenen appellierte Thiesbonenkamp an die Angehörigen: Man muss es aushalten und durchhalten. Das klingt hart – ist aber auch ein großer Trost.

Es sei verkehrt, wenn man sagt, Gott fülle diese Lücke aus, die die Verstorbenen hinterlassen haben.

Die Gedenkveranstaltung

Helmut Meier hat die musikalische Gestaltung übernommen und sang seine deutsche Version des Dylan-Klassikers Blowin' in the wind.

Es ist 17 Uhr, als an diesem Mittwoch 23 Glockenschläge ertönen. 21 von ihnen sind für die Toten, einer für die Verletzten und Traumatisierten, einer für die Opfer von Krieg und Gewalt in diesen Tagen.

Ulrike Stender vom Kuratorium der Stiftung schlägt die Glocke. Angehörige umarmen sich, Tränen fließen.

Das Licht der Kerzen wecke Erinnerungen – vielleicht stark, vielleicht schwach, so Thiesbonenkamp.

Die Opfer und die Hinterbliebenen

Das Leid der Traumatisierten und Betroffenen und derjenigen, die von ihren Kindern für immer Abschied nehmen mussten, werde durch die Lichter symbolisiert.

Viele Besucher verfolgten die Veranstaltung mit gemischten Gefühlen. Bei einigen stach die Trauer hervor.

Ich habe immer wieder Tränen in den Augen, wenn ich an den Tag zurückdenke, sagt Konni aus Oberhausen.

An dem Tag des Unglücks war ihre Schwester zum Feiern nach Duisburg gekommen. Meine Mutter rief an und schrie nur: Sie ist tot, sie ist tot, erzählt sie.

Sie habe ihre Schwester stundenlang nicht erreichen können, weil das Handynetz zusammengebrochen war.

Um den Schrecken, der bis heute nachhallt, zu verarbeiten, engagiert sie sich für die Pflege und langfristige Erhaltung der Gedenkstätte.

Fazit

In Duisburg soll es keine Veranstaltung mehr geben, die eine solche Katastrophe auslöst. Das sei die Botschaft dieses Ortes, und sie gelte überall.

Thiesbonenkamp erinnerte an den Einsatz von Rettungskräften und Helfern an dem Unglückstag, die noch Schlimmeres verhindert hatten.

Meiers Lied über das Leben (Leben ist ein Elefant, der nichts vergisst) setzte einen angemessenen Ton ans Ende.

Leben ist Liebe – manchmal ist Leben aber auch hart und gemein, so Meier.

Mit dem Vaterunser und Dankesworten an alle Beteiligten beendete Thiesbonenkamp die Gedenkveranstaltung.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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