Ein Bonner wirkt in Neuseeland: Julius von Haast wird geehrt

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Ein Bonner wirkt in Neuseeland: Julius von Haast wird geehrt

Der Name Julius von Haast ist in Neuseeland ein Begriff. Der gebürtige Bonner hat sich ein Leben lang für die Erforschung und den Schutz der neuseeländischen Natur eingesetzt. Nun wird sein Werk gewürdigt. In Anerkennung seiner Verdienste um die neuseeländische Wissenschaft und Kultur wird Julius von Haast posthum geehrt. Der Bonner Forscher, der 1868 nach Neuseeland emigrierte, hat sich als Geologe, Naturforscher und Gründer des Canterbury Museums bleibende Spuren in dem Pazifikstaat hinterlassen. Sein Wirken hat dazu beigetragen, das Verständnis für die einzigartige neuseeländische Natur zu fördern und zu schützen.

Ein Bonner wirkt in Neuseeland: Julius von Haast wird geehrt

Haast Highway, Haast Pass, Haast River und Haast Mountain, ja selbst eine Ortschaft an der Westküste trägt den Namen des 1822 in Bonn geborenen Geologen, der sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht nur in Neuseeland in den höchsten Kreisen der Wissenschaft einen Namen machte.

Die Spurensuche nach Julius von Haast auf der Südinsel Neuseelands

Die Spurensuche nach Julius von Haast auf der Südinsel Neuseelands

Wie er dies erreichte, erfährt man während einer Rundreise auf der Südinsel Neuseelands äußerst authentisch. Spannender kann eine Spurensuche kaum sein, denn man fühlt sich dabei nicht selten selbst als Entdecker.

Von einer britischen Reederei beauftragt, die Eignung Neuseelands für deutsche Auswanderer zu prüfen, erreichte Haast im Dezember 1858 Auckland und traf dort nur wenige Tage später auf den renommierten, in Esslingen am Neckar geborenen Geologen Friedrich von Hochstetter. Ein Glücksfall für den Bonner, denn Hochstetter nahm ihn in sein Forscherteam auf und so konnte Haast seine geologischen Kenntnisse bei den folgenden gemeinsamen Explorationen deutlich erweitern.

Haast Highway, Haast Pass, Haast River - die Namen erinnern an den Bonner Geologen

Haast Highway, Haast Pass, Haast River - die Namen erinnern an den Bonner Geologen

Fährt man mit dem Auto die Panoramastraße an der Westküste entlang, trifft man auf viele Orte, die durch Haast auf die offiziellen Landkarten gelangten. Nördlich und südlich des Touristenhighlights Pancake Rocks bei Punakaiki identifizierte er Kohlevorkommen und fand sicher auch an den wie Pfannkuchen übereinandergestapelten Gesteinsschichten der Pancakes Gefallen.

Nachlass von Julius von Haast - von der Forschung bis zum Museum in Christchurch

Nachlass von Julius von Haast - von der Forschung bis zum Museum in Christchurch

Schon 1859 erhielten die beiden Wissenschaftler von der Provinzregierung in Nelson den Auftrag, die Region geologisch zu erschließen. Folgerichtig startet die Spurensuche in Nelson, von wo aus sich das Forscherteam damals mit einem Dampfer in Richtung Westen bis nach Collingwood vorarbeitete.

Haasts Funde waren damals eine Sensation, denn die als Freiwild umherlaufenden Moas hatten die ersten einhundert Jahre menschlicher Besiedlung Neuseelands nicht überstanden. Als leichte Beute verspeisten die Maori die Spezies im 13. Jahrhundert.

Für Haast bedeuteten die Moa-Knochen und die Bergung ganzer Skelette den Beginn einer steilen Karriere als Wissenschaftler. 1859 stellten die Provinzregierungen von Nelson und Canterbury Haast als Geologen an, er zog nach Christchurch und wurde mit weiteren geologischen Recherchen an der Westküste und in den Südalpen beauftragt.

Indem er einige der in aller Welt begehrten Moa-Knochen gegen andere Museumsexponate eintauschte, gelang es ihm, eine Sammlung von nahezu 8000 Ausstellungsstücken aufzubauen, mit denen er 1863 das Canterbury Museum gründete.

Leider ist das 1870 fertiggestellte prächtige Gebäude aufgrund einer Renovierung bis 2029 geschlossen, berichtet Chefkurator Paul Scofield bei einem Treffen. Doch einige der Exponate, wie eine Nachbildung eines Moas und Moa-Knochen können Besucher auch in einer Interimsausstellung im nahen Zentrum für Gegenwartskunst bewundern.

Schließlich endet die Spurensuche am Grab Haasts. 1887 verlor Neuseeland seinen ersten großen Wissenschaftler, resümiert Paul Scofield. Für seine großen Verdienste wurde er zu Lebzeiten vom österreichischen Kaiser und von der Königin Englands in den Ritterstand erhoben und Neuseeland wird ihm ewig dankbar sein.

Die Recherche wurde von Tourism New Zealand unterstützt.

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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