Der Bundesfinanzminister Christian Lindner hat mit seinem Steuerspiel für Aufsehen gesorgt. Die Koalition aus FDP, CDU und Grünen hat sich auf eine Reform der Einkommensteuer geeinigt, die vor allem Ehepaare mit kleinen Kindern zugutekommen soll. Doch die Ehegattensplitting, eine Steuervergünstigung für verheiratete Paare, bleibt bestehen. Dieser Kompromiss ist ein wichtiger Schritt zur Entlastung der Mittelschicht und soll auch die Familienfreundlichkeit in Deutschland fördern. Wir werfen einen Blick auf die Details des Steuerspiels und die Auswirkungen auf die Steuerzahler.
Lindners Spiel mit Steuern: Kein Aus für Ehegattensplitting
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat klargestellt, dass die geplante Abschaffung der Steuerklassen III und V nicht automatisch bedeutet, dass das Ehegattensplitting abgeschafft wird. Im Gegenteil, das Ehegattensplitting werde auf keinen Fall abgeschafft, sagte Lindner am Montag dem Nachrichtenportal t-online in Berlin.
Kein Ende für Ehegattensplitting
Der Entwurf für das Jahressteuergesetz 2024, der in der vergangenen Woche öffentlich wurde, sieht die Abschaffung der Steuerklassen III und V vor. Diese Steuerklassen werden in der Regel von Ehepaaren in Anspruch genommen, bei denen die Einkommensdifferenz vergleichsweise hoch ist. Stattdessen soll es für diese Paare nur noch die Steuerklasse IV geben.
Lindner will Steuerklasse III und V abschaffen – was Arbeitnehmer wissen müssen
Die Reform gewährleiste, dass die Steuer fair zwischen den Ehegatten verteilt wird und Steuernachzahlungen vermieden würden, betonte Lindner. Leider sind es bisher oft Frauen, die optisch eine überproportionale Steuerlast tragen, sagte er.
Der Entwurf sieht vor, dass bei der Steuerklasse IV das sogenannte Faktorverfahren genutzt werden soll, durch das Steuernachzahlungen vermieden werden sollen.
Einige hatten sich für die Abschaffung des Ehegattensplittings ausgesprochen, darunter Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne), die sagte, ein Abschied vom veralteten Instrument des Ehegattensplittings sei überfällig. Dies begünstige allein die klassische Ehe, obwohl vielfältige Familienmodelle längst gesellschaftliche Realität seien. Lindner betonte jedoch, ihm seien die Aussagen von Ministerin Paus rätselhaft.
Die Reform soll sicherstellen, dass die Steuer fair zwischen den Ehegatten verteilt wird und Steuernachzahlungen vermieden werden. Der Koalitionsvertrag selbst ist relativ offen formuliert, was mit der Steuerreform erreicht werden soll. Dort heißt es: Wir wollen die Familienbesteuerung so weiterentwickeln, dass die partnerschaftliche Verantwortung und wirtschaftliche Unabhängigkeit mit Blick auf alle Familienformen gestärkt werden.
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