Schwestern erhalten Genehmigung zum Mitfahren bei Schützenumzug in Düsseldorf-Derendorf

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Schwestern erhalten Genehmigung zum Mitfahren bei Schützenumzug in Düsseldorf-Derendorf

In einem wichtigen Schritt für die Gleichstellung der Geschlechter hat die Schützengesellschaft Düsseldorf-Derendorf entschieden, dass Schwestern künftig bei dem traditionellen Schützenumzug in dem Düsseldorfer Stadtteil Derendorf mitfahren dürfen. Dies bedeutet, dass Frauen erstmals in der Geschichte des Veranstalters aktiv am Umzug teilnehmen können. Die Entscheidung wurde nach langjährigen Bemühungen von Frauen, die sich für die Teilhabe an dieser Tradition einsetzten, getroffen. Durch diese Änderung soll die Schützengesellschaft moderner und offener werden.

Zwei Schwestern werden zu Prinzessinnen: Marie und Jana dürfen am Schützenumzug in Düsseldorf-Derendorf teilnehmen

Marie und Jana sind ganz hibbelig. Die beiden Mädchen, Marie ist zehn und ihre Schwester Jana sieben Jahre alt, können keine fünf Minuten ruhig sitzen bleiben. Kein Wunder ist doch ihr großer Tag gekommen. Die Schwestern dürfen als „Prinzessinnen“ in einer Kutsche am großen Schützenumzug samt Parade in Derendorf teilnehmen.

Und weil viele kleine Mädchen davon träumen, einmal in ihrem Leben Prinzessin zu sein, ist es etwas ganz Besonderes, nicht nur Prinzessin genannt, sondern auch wie Prinzessinnen behandelt zu werden. Dafür sorgt die Schützenkompanie Andreas Hofer im St. Sebastianus Schützenverein Derendorf. Sie haben alles für „ihre“ Prinzessinnen organisiert, die Kutsche, die Pferde, die Kutscher, mit Ernst-Hermann Hupe, der sich um alles kümmert, einen „echten“ Prinzessinnen-Adjutanten.

Kutsche, Pferde und Prinzessinnen: Marie und Jana genießen ihren großen Tag am Schützenumzug in Derendorf

Kutsche, Pferde und Prinzessinnen: Marie und Jana genießen ihren großen Tag am Schützenumzug in Derendorf

Jeder Wunsch wird den Kids von den Augen abgelesen. Die Schützenkompanie Andreas Hofer hat auch an die Kleidung gedacht und hat den beiden Mädchen ein Hochadel-konformes Outfit gespendet. Ein ganztägiger Einkaufsbummel war gar nicht nötig, weil sofort im ersten Geschäft die richtigen Kleider gefunden wurden. „Mit den Schuhen hat es etwas länger gedauert“, verrät Marie.

Marie und Jana, die auch ein königliches Diadem, beziehungsweise eine Haarspange trugen, wussten genau, was sie während der Kutschfahrt zu tun haben, nachdem sie von Hupe und den anderen Hofer-Schützen in der Gaststätte mit Süßigkeiten und diversen Spielen unterhalten wurden. „Wir winken aus der Kutsche heraus. Das wird schön“, so Marie, die auch weiß, dass das Schützenwesen von „beschützen“ kommt und nicht von schießen.

Soziales Engagement der Derendorfer Schützen

Soziales Engagement der Derendorfer Schützen

Der St. Sebastianus Schützenverein Derendorf ist sehr sozial eingestellt, So verzichtete das Schützenkönigspaar 2022/23 Holger und Claudia Jülicher auf alle Geschenke, bat stattdessen um Spenden und konnte 3300 Euro an die Elterninitiative Kinderkrebsklinik übergeben.

Die Derendorfer Schützen unterstützen auch andere karitative Organisationen. So wurden beispielsweise bereits der Gutenachtbus, die Aktion „Hallo Nachbar“ von Vision teilen oder die Düsseldorfer Kindertafel mit Spenden bedacht. In Kooperation mit der Elterninitiative der Kinderkrebsklinik wird die Kutschfahrt bei dem Schützenumzug angeboten.

„Ein an Krebs verstorbener Schützenbruder hat uns sozusagen als Erbe gebeten, etwas für krebskranke Kinder zu tun. Deshalb bieten wir in Kooperation mit der Elterninitiative Kinderkrebsklinik die Kutschfahrt bei unserem Schützenumzug an“, erklärt Dirk Heße, 1. Hauptmann der Andreas-Hofer-Kompanie.

Den Lohn für ihre Mühen bekommen die Hofer-Schützen automatisch. „Es gibt doch nichts Schöneres, als Kinder glücklich zu machen“, so Heße. „Und diejenigen, die schon um ihr Leben haben kämpfen müssen, haben es allemal verdient, auch mal glücklich zu sein.“

Foto: grafik Neben den beiden Prinzessinnen gab es auch eine weitere Kutsche mit ganz besonderer Besatzung. Extra aus Bonn waren Kavita Dhakaday und Asma Khan gekommen. Die Inderin und die Pakistani hatten an der Schützenbude auf dem Weihnachtsmarkt am Glücksrad die Teilnahme am Schützenumzug gewonnen. „Ich wollte nur meine Familie besuchen. Mit ihr bin ich zum Weihnachtsmarkt gegangen“, so Dhakaday. „Vorher wusste ich vom Schützenwesen nichts, aber es ist spannend, eine neue Seite der deutschen Kultur kennenzulernen.“

Es war nicht ganz klar, ob die beiden Prinzessinnen oder die Glücksrad-Gewinnerinnen aufgeregter waren. Sicher ist aber, Spaß gemacht hat es allen vier.

Udo Schmid

Ich bin Udo, Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität präsentiere ich die neuesten Nachrichten, um Leserinnen und Leser stets informiert zu halten. Meine Berichte sind gründlich recherchiert und bieten einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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