Bericht von Özdemir: Der Wald in Deutschland erleichtert die Klimaziele nicht

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Bericht von Özdemir: Der Wald in Deutschland erleichtert die Klimaziele nicht

Der Bundesumweltminister, Cem Özdemir, hat einen alarmierenden Bericht vorgelegt, der die Rolle der Wälder in Deutschland bei der Erreichung der Klimaziele untersucht. Laut diesem Bericht spielt der Wald in Deutschland keine entscheidende Rolle bei der Reduzierung von Treibhausgasen und der Erreichung der Klimaziele. Stattdessen wirkt sich die derzeitige Waldpolitik eher hinderlich auf die Klimaschutzbemühungen aus. Der Bericht ruft zu einer umfassenden Überprüfung der Waldpolitik auf, um die Klimaschutzziele Deutschlands zu erreichen. Die Ergebnisse des Berichts sind alarmierend und fordern zu einem umgehenden Handeln auf.

Bericht von Özdemir: Deutscher Wald versagt bei Klimaschutz

Fast ein Drittel der Landesfläche Deutschlands sind Wald – mehr als 11,5 Millionen Hektar. Im Kampf gegen die Klimakrise gilt er eigentlich als wichtige Hilfe, denn Bäume ziehen CO2 aus der Luft und speichern es als Kohlenstoff. Die vierte Bundeswaldinventur zeigt aber, dass der deutsche Wald in den letzten Jahren von einer Kohlenstoff-Senke zur Kohlenstoff-Quelle geworden ist.

Die aktuelle Lage des deutschen Waldes

Die aktuelle Lage des deutschen Waldes

Die gute Nachricht: Die Fläche an Wald ist insgesamt stabil. Rund 80 Prozent davon sind Mischwälder; das ist ein leichter Anstieg von zwei Prozent seit 2012, als die Waldinventur zuletzt durchgeführt wurde. Mischwälder sind wichtig, weil sie widerstandsfähiger gegen Schädlinge sowie Krankheiten sind und sich besser an den Klimawandel anpassen können.

Artenvielfalt in Deutschland schwindet. Seit 2017 sind mehr als 40 Millionen Tonnen Kohlenstoff in Wäldern verloren gegangen. Damit sind sie erstmals seit Jahrzehnten zur Kohlenstoff-Quelle statt einer Kohlenstoff-Senke geworden, wie das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft mitteilte.

Minister Özdemir sagte: „Stellen Sie sich eine Klimaanlage vor, die heizt, statt zu kühlen.“ Zwei Millionen Hektar Wald sind von Kalamitäten betroffen, also Schäden durch Naturgewalten.

Gründe für die Entwicklung

Gründe für die Entwicklung

Seit dem Jahr 2017 sind viele Herbststürme aufgetreten, die Bäume einzeln oder in Gruppen beschädigt haben. Hinzu kamen Dürre und Wärme – dadurch wiederum konnten Bäume sich schlechter gegen Befall durch Insekten wehren. Eines dieser Insekten ist der Borkenkäfer, der den Buchen in NRW zum Beispiel viel zu schaffen macht.

Die Klimakrise macht sich im deutschen Wald also klar bemerkbar. Im Hinblick auf das Ziel der Bundesregierung zur Klimaneutralität bis 2045 sagte Özdemir: „Einfacher wird es dadurch sicher nicht.“ Der Wald helfe dabei nicht in dem Maße, wie man es bisher gewohnt gewesen sei.

Was soll dagegen getan werden?

Was soll dagegen getan werden?

Schon seit Längerem ist eine Erneuerung des Bundeswaldgesetzes geplant. Es soll Wälder unter anderem besser schützen. Am aktuellen, entschärften Entwurf gab es aber zuletzt Kritik von Umweltverbänden. Doch auch Vertreter der Branche kritisierten den neuesten Entwurf des Gesetzes.

Gegenwind von beiden Seiten also – Özdemir sieht das positiv: „Es zeigt doch, dass es sich um einen fairen Ausgleich handelt.“ Der neue Entwurf regele nur, was durch den Bund geregelt werden müsse. Einzelheiten würden den Ländern überlassen. Mit Förderungen sollen finanzielle Anreize geschaffen werden.

Warum ist das Gesetz umstritten?

Ein Streitpunkt in dem Waldgesetz waren Kahlschläge, also das Abholzen aller Bäume auf einer bestimmten Fläche. Diese sollten zunächst zum Straftatbestand werden, laut Özdemir sei das aber seitens der Forstwirtschaft als Signal des Misstrauens verstanden worden. Deshalb soll es stattdessen bei einem ungenehmigten Kahlschlag auf einer Fläche von mehr als einem Hektar ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geben.

Die FDP hatte sich zuletzt gegen die Reform gestellt. Özdemir appellierte: „Wenn wir es nicht schaffen, ein Gesetz von 1975 in das 21. Jahrhundert zu übersetzen, wie wollen wir dann Brasilien sagen, dass sie sich beim Schutz des Regenwaldes noch mehr anstrengen sollen? Wir müssen aufpassen, dass wir unsere Glaubwürdigkeit nicht im Klo runterspülen.“

Die wissenschaftliche Leitung der Waldinventur hat das Thünen-Institut. Die Daten wurden in den Jahren 2021 und 2022 bei rund 521.000 Bäumen an fast 80.000 Stichprobenpunkten erhoben.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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