EM 2024: Warum es nachvollziehbar ist, dass Österreich-Türkei-Partie nicht im Free-TV ausgestrahlt wird

Index

EM 2024: Warum es nachvollziehbar ist, dass Österreich-Türkei-Partie nicht im Free-TV ausgestrahlt wird

Die Europameisterschaft 2024 rückt näher und die Fußball-Fans in Österreich und der Türkei können es kaum erwarten, ihre Nationalmannschaften bei diesem bedeutenden Turnier zu sehen. Doch enttäuschte Stimmen wurden laut, als bekannt wurde, dass das Österreich-Türkei-Spiel nicht im Free-TV übertragen wird. Viele fragen sich, warum dies so ist und wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist. In diesem Artikel werden wir die Gründe dafür analysieren und nachvollziehbar machen, warum die Übertragung dieses wichtigen Spiels nicht im öffentlichen Fernsehen zu sehen sein wird.

Österreich-Türkei-Partie nicht im FreeTV ausgestrahlt - aber warum nicht?

Natürlich ist es für die Fans schade, dass sie in die Röhre gucken. Österreich gegen die Türkei im Achtelfinale der Europameisterschaft – wenige Spiele hätten es so verdient, die größtmögliche mediale Bühne für eine Übertragung zu bekommen.

Tatsächlich wird der Kreis deutlich überschaubarer werden, denn statt im frei empfangbaren Fernsehen wird die Begegnung aus Leipzig ausschließlich bei MagentaTV zu sehen sein.

Die Hintergründe

Die Hintergründe

Es war 2019 ein Paukenschlag – die Telekom hatte sich unter anderem die TV-Rechte für die EM 2024 gesichert. Das hätte im Normalfall bedeutet: Bis auf die Begegnungen des deutschen Teams, das Eröffnungsspiel, die Halbfinals und das Endspiel (im Rundfunkstaatsvertrag so festgeschrieben) hätte alles andere hinter einer Bezahlschranke verschwinden können.

Der allgemeine Tenor damals war, dass insbesondere ARD und ZDF nicht in eine Bieterschlacht einsteigen dürften und so die reichen Fußballverbände mit Rundfunkgebühren noch reicher zu machen.

Am Ende ist das Ergebnis von weiteren Verhandlungen gewesen, dass der ÖRR sich mit der Telekom auf eine Sublizenz geeinigt hat. Von den 51 Partien der EM laufen 46 bei ARD, ZDF und RTL. Nur fünf Spiele hat sich die Telekom exklusiv gesichert.

Schade, aber kein Skandal. Darunter eben auch eine Begegnung im Achtelfinale. Da ja die deutsche Partie nicht geblockt werden konnte, fiel die Wahl eben auf Österreich gegen die Türkei, da hat sich der Konzern schlicht das größte Interesse versprochen, bestätigt vom bisherigen Turnierverlauf.

Sicherlich schade für die Fans der betroffenen Länder, aber weit entfernt von einem Skandal. Es sind die Mechanismen des Marktes. Nicht mehr, nicht weniger.

Kritik und Reaktionen

Kritik und Reaktionen

Der Grünen-Politiker Özcan Mutlu etwa polterte: Ist es Ignoranz, Arroganz oder was ist das?! Drei Millionen Menschen aus der Türkei leben in Deutschland. Sie zahlen brav Steuern und Rundfunkgebühren. Das EM-Spiel Österreich – Türkei wird nicht bei ARD und ZDF gezeigt, sondern nur im Pay-TV übertragen. Das ist mehr als beschämend.

Seine Wortwahl ist in diesem Fall mindestens genauso daneben. Denn letztlich wird mit solchen Äußerungen nur gespalten und kein Verständnis für die Situation geschaffen.

Schließlich ist es ja keine bewusste Ausgrenzung oder gar Boshaftigkeit, es sind schlicht marktwirtschaftliche Überlegungen.

Die Telekom, was für eine Überraschung, versucht ihre Ausgaben wieder reinzubekommen. Ein Monat (sofort wieder kündbar) kostet zehn Euro – sicherlich kein kleiner Betrag. Doch immer noch so überschaubar, dass man annehmen darf, das könnte einem es wert sein, wenn man es denn zu einer nationalen Angelegenheit machen will.

Fernab von Realitäten, dass viele Bürger mit Migrationshintergrund sich sowieso keine Spiele bei ARD und ZDF ansehen, sondern über Anbieter aus der Heimat.

Warum das viele noch immer so tun, darüber kann, darüber sollte man sich intensiv Gedanken machen. Aber nicht auf dem Rücken des Fußballs, die Probleme sind viel tiefgreifender.

Die Partie Österreich gegen Polen ist ein absoluter Leckerbissen bei diesem Turnier, die Vorfreude darauf riesig – sportlich. Es sollte keine Bühne bieten für Populisten aus egal welchem Lager.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up