Straelen: Gebärdensprache im Unterricht

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Straelen: Gebärdensprache im Unterricht

In der Stadt Straelen wird ein wichtiger Schritt in Richtung Inklusion und Barrierefreiheit getan. Ab sofort wird die Gebärdensprache als Teil des regulären Unterrichts in den Schulen der Stadt angeboten. Dieses innovative Projektziel ist es, die Kommunikation zwischen hörenden und gehörlosen Schülern zu fördern und damit die Chancengleichheit für alle zu erhöhen. Durch die Integration der Gebärdensprache in den Schulalltag soll die Teilhabe und die soziale Interaktion zwischen den Schülern gestärkt werden. Wir freuen uns, Ihnen in den folgenden Abschnitten näher über dieses bahnbrechende Projekt zu berichten.

Straelen: Gebärdensprache im Unterricht

Im Deutschkurs der Jahrgangsstufe 11 am Städtischen Gymnasium Straelen ist ein besonderer Gast zu Gast: Förderschullehrer Christian Rakers bringt die Deutsche Gebärdensprache ins Klassenzimmer.

Gebärdensprache im Deutschkurs: Schülerinnen und Schüler lernen Deutsche Gebärdensprache

Gebärdensprache im Deutschkurs: Schülerinnen und Schüler lernen Deutsche Gebärdensprache

„Versucht nun, in Deutscher Gebärdensprache und mithilfe des deutschen Fingeralphabets zu gebärden, wie alt ihr seid, in welcher Stadt ihr wohnt, wie ihr heißt und was eure Hobbys sind“, fordert der 44-jährige Christian Rakers die Oberstufenschülerinnen auf. Er fügt hinzu: „Wenn ihr das könnt, wird sich jede Gehörlose freuen.“

Rakers, Förderschullehrer an der LVR Luise-Leven Schule in Krefeld, erklärt, dass es etwa fünf bis zehn Minuten Lernzeit benötigt, bis man seinen Namen einigermaßen flüssig gebärden könne. Doch betont er, dass die Grundlagen jeder erlernen könne.

Das Thema Kommunikation stand auf dem Lehrplan. Zunächst näherten sich die Schülerinnen und Schüler dem Thema mithilfe des Romans Schmetterling und Taucherglocke von Jean-Dominique Bauby. Der autobiografische Roman handelt von Bauby, dem ehemaligen 43-jährigen Chefredakteur der Zeitschrift Elle, der nach einem schweren Schlaganfall am Locked-in-Syndrom leidet.

„Mir war es wichtig, den Schülerinnen und Schülern zu verdeutlichen, dass unsere Form der Kommunikation nicht für jede/n selbstverständlich ist und welch hohes Gut sie darstellt“, erklärt Deutschlehrerin Franziska Bohn. Aus diesem Grund lud der Kurs Christian Rakers ein, der den Jugendlichen einen Einblick in die Deutsche Gebärdensprache ermöglichte.

„Damit möchten wir nicht nur das Bewusstsein unserer Schülerschaft schärfen, sondern auch dazu beitragen, gehörlosen Menschen gegenüber tolerant und vorurteilsfrei zu begegnen“, ergänzt Frau Bohn.

Die Oberstufe zeigte großes Interesse und stellte zahlreiche Fragen. „Was passiert, wenn man sich in der Gebärdensprache vertut?“, will die 16-jährige Luisa wissen. Rakers erklärt, dass auch in der Gebärdensprache Missverständnisse deutlich gemacht werden können und gibt an, dass es sogar regionale Unterschiede gibt.

Die Schülerinnen und Schüler sollten ihre eigenen Hobbys in Gebärdensprache darstellen. Lilli versuchte Handball zu gebärden, während Philipp wissen wollte, wie man „Computerspielen“ gebärdet. Rakers erklärt, dass vieles intuitiv und gut nachvollziehbar ist.

Zum Abschluss informiert Rakers, dass seit diesem Jahr das Fach Deutsche Gebärdensprache an allen Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation und Schulen des Gemeinsamen Lernens in Nordrhein-Westfalen als eigenständiges Unterrichtsfach eingeführt wurde - ein passender Abschluss einer lehrreichen Unterrichtsstunde.

Fazit: Durch die Deutsche Gebärdensprache konnten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Welt der Gehörlosen gewinnen und lernten, dass Kommunikation nicht selbstverständlich ist.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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