Mettmann: Schulleiter wurden 18 Stunden nach der Öffentlichkeit informiert
In der Stadt Mettmann ist ein Skandal aufgebrochen, der die Frage aufwirft, wie transparent die Kommunikation zwischen der Stadtverwaltung und den Schulen wirklich ist. Laut aktuellen Berichten wurden die Schulleiter erst 18 Stunden nach der Öffentlichkeit über eine wichtige Entscheidung informiert. Dieser Vorfall wirft ein schlechtes Licht auf die Kommunikationsstruktur der Stadt und hat zu massiven Kritiken geführt. Die Frage, warum die Schulleiter so spät informiert wurden, bleibt bisher unbeantwortet. Wir werden in den folgenden Abschnitten genauer auf die Hintergründe dieses Skandals eingehen und die Konsequenzen für die Schulleiter und die Stadt Mettmann untersuchen.
Mettmann: Schulleiter erhielten Stunden nach Öffentlichkeit Informationen über Infektionen
Der Laborbericht der Solinger Wasserwerke trägt das Datum 2. September. Darin wird vor infektiösen Bakterien im Trinkwasser der Kitas Obschwarzbach und Händelstraße, sowie der Katholischen Grundschule und der Astrid-Lindgren-Grundschule gewarnt. Pseudomonas aeruginosa sind Stäbchen-Bakterien, die als einer der häufigsten Erreger von chronischen Wundinfektionen gelten. Sie ist wandelbar und häufig antibiotikaresistent.
Erst zwei Tage später, am 4. September, veröffentlichte die Stadt Mettmann um 20.10 Uhr eine Pressemitteilung, in der von einer „leichten Belastung“ die Rede war. Die Trinkwasserverordnung unterscheidet nicht zwischen „leicht“, „mittel“ und „schwer“. Dort wird der Grenzwert mit Null auf 100 Milliliter Wasser angegeben. Das Bakterium darf überhaupt nicht im Wasser vorkommen.
Die Namen der betroffenen Einrichtungen wurden in der Pressemitteilung der Stadt Mettmann nicht genannt. Allerdings findet sich dort der Satz: „Die Stadt hat die Kita- und Schulleitungen sofort informiert und es wurden bereits Spülungen durchgeführt.“ Für die Schulen stimmt dies so offenbar nicht. Es vergingen weitere 18 Stunden, bis am Mittag des 5. September die Schulleitungen von der Belastung im Trinkwasser erfuhren.
Bis dahin waren viele Eltern in Mettmann in Sorge, weil sie durch die anonymisierte Mitteilung nicht wussten, ob und in wie großer Gefahr ihre Kinder waren. Nach Informationen unserer Redaktion stimmten sich Leiterin und Leiter der betroffenen Grundschulen ab und informierten die Eltern der jeweiligen Schulen.
Da die Pädagogen keine Biologie-Experten sind, wurde für Nachfragen zu den Gefahren und Auswirkungen an die Stadt verwiesen. Zugleich baten die Schulleitungen nach eigenen Worten inständig darum, künftig eher von solchen Gefahrenlagen informiert zu werden.
„In der Astrid-Lindgren-Grundschule haben die Eltern unsere Information sehr gefasst aufgenommen“, ist der Eindruck von Schulleiterin Ana Schlösser-Schnelting. Sie selbst habe sich nach der Erstinformation den Ort angeschaut, an dem die kontaminierte Wasserprobe gezogen wurde. „Es handelt sich um ein selten verwendetes, kleines Handwaschbecken im Mensabereich.“
An der Katholischen Grundschule soll ein Waschbecken auf einer Mädchentoilette gesperrt sein. Die Wasserhähne sind laut der Stadt ausgetauscht worden. Wiederholtes Spülen soll den Biofilm beseitigen. Dann muss nachkontrolliert werden, bevor Entwarnung gegeben werden kann.
Unklare Umstände bei der Verunreinigung
Wie die Bakterien bei vier weit voneinander entfernten Einrichtungen in Mettmann ins Wasser gelangen konnten, ist zurzeit unklar. Da in Kitas, Schulen und städtischen Gebäuden mindestens einmal pro Jahr Wasserproben zur Qualitätskontrolle entnommen werden, fallen Verunreinigungen dort oftmals zuerst auf.
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