Nettetalische Rüstungsgüter im Ersten Weltkrieg im Fokus

Index

Nettetalische Rüstungsgüter im Ersten Weltkrieg im Fokus

Der Erste Weltkrieg, einer der verlustreichsten Konflikte der Weltgeschichte, war ein Katalysator für die Entwicklung und Produktion von Rüstungsgütern in Deutschland. Insbesondere die Region um Nettetal spielte in diesem Kontext eine bedeutende Rolle. In dieser Region, die heute zu Nordrhein-Westfalen gehört, wurden während des Krieges wichtige Rüstungsgüter produziert, die den Kriegsverlauf maßgeblich beeinflussten. Im Fokus unseres Interesses stehen die Nettetalischen Rüstungsgüter, die in dieser Region hergestellt wurden und einen entscheidenden Beitrag zum Kriegsverlauf leisteten. Wir werden in dieser Ausgabe den Blick auf die Geschichte dieser Rüstungsgüter werfen und ihre Bedeutung im Kontext des Ersten Weltkrieges beleuchten.

Nettetaler Rüstungsgüter im Ersten Weltkrieg im Fokus

Es waren zwei Schüsse, die die Welt veränderten: Beim Attentat von Sarajewo am 28. Juni 1914 wurde Erzherzog Franz Ferdinand, Thronfolger von Österreich-Ungarn ermordet. In den Wochen darauf entwickelte sich daraus eine Krise im europäischen Staatensystem, die in den Ersten Weltkrieg mündete.

Ein weltgeschichtliches Ereignis, das auch im kleinen Hinsbeck Auswirkungen hatte. Zwei Beispiele: Die Maschinenfabrik Heyer (neben dem Haus Ensen; damals Hochstraße 20, heute Schloßstraße 20) wurde in eine Granatenhülsendreherei verwandelt und die Stammenmühle als Frühwarn- und Aussichtsturm genutzt.

Geschichte der Rüstung in Nettetal: Wie der Erste Weltkrieg das Leben in Hinsbeck veränderte

Geschichte der Rüstung in Nettetal: Wie der Erste Weltkrieg das Leben in Hinsbeck veränderte

Auf der damaligen Hochstraße 20 befand sich um 1800 der „Leyendeckers Hof“, der nach dem Tod des Besitzers Franz Kohlen 1856 geteilt wurde. Das Wohnhaus übernahm Peter Heinrich Holthausen, der hier 1862 eine Schankwirtschaft einrichtete. Die Hofanlage, ein einstöckiger, lang gezogener heller Gebäudekomplex, übernahm der ledige Schmied Peter Heinrich Bist, der neben der Landwirtschaft eine Schmiede eröffnete.

Ein Schmied war zu dieser Zeit nicht nur für das Grobe zuständig, er arbeitete in verschiedener Art mit Metall, stellte etwa Landmaschinen und Uhrwerke für Standuhren her.

Die Rolle der Nettetaler Rüstungsgüter im Ersten Weltkrieg: Ein Blick in die Vergangenheit

Die Rolle der Nettetaler Rüstungsgüter im Ersten Weltkrieg: Ein Blick in die Vergangenheit

Als Peter Bist 1892 starb, übernahm sein Schwiegersohn Hermann Heyer die Schmiede. Er machte aus der Schmiede eine gut gehende Maschinenfabrik, die vielen Hinsbeckern Arbeit verschaffte. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit war die Herstellung und Reparatur von landwirtschaftlichen Maschinen wie Kartoffelroder, Heuwender oder Mähbalken.

Die Stammenmühle im Ersten Weltkrieg und dort Wache schiebende Soldaten. Foto: VVV Hinsbeck/Repro: Heinz Koch

Ein Radfahrverein namens „Staubwolke“

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Meyer zur Herstellung von Granatenhülsen für die Wehrmacht verpflichtet. Als während des Krieges die privaten Aufträge zurückgingen, half die Herstellung von Granatenhülsen, die Firma zu erhalten. Hierzu hatte er bis zu 25 Personen, Männer und Frauen, beschäftigt.

Nach dem Ersten Weltkrieg musste Hermann Heyer auf Druck der belgischen Besatzung die Leitung der Maschinenfabrik abgeben, die sein Sohn Heinrich Heyer übernahm. In der Fabrik waren auch Frauen beschäftigt. Foto: VVV Hinsbeck/Repro: Heinz Koch

Gleichzeitig wurde die Maschinenfabrik wieder in eine Schlosserei umgewandelt. Da Heinrich Heyer kinderlos blieb, vermachte er die Schlosserei seinem Neffen Peter Heyer. Dieser wechselte 1963 als Wasserwerkwart zur Gemeinde Hinsbeck, wo er bis zur Rente blieb. Die Schlosserei wurde nur noch im Nebengewerbe genutzt.

Heute erinnert nichts mehr an diese Maschinenfabrik. Ende eines letzten Willens

Während des Krieges wurde die Stammenmühle in Hinsbeck-Büschen als Frühwarn- und Aussichtsturm verwendet. Sie liegt am höchsten Punkt zwischen Düsseldorf und London. In ihr waren während des gesamten Ersten Weltkriegs Soldaten stationiert, die hier ihren Dienst taten. Es muss ein ruhiger Dienst gewesen sein, denn es ist keine einzige Meldung über feindliche Bewegungen in dieser Zeit in unserem Bereich bekannt. Erst im Zweiten Weltkrieg wurde die Mühle stark beschädigt. Sie konnte jedoch restauriert werden.

Udo Müller

Als Experte und leidenschaftlicher Autor auf Uslar Hier, der nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, bin ich Udo stets bemüht, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Artikel sind fundiert recherchiert und bieten dem Leser einen umfassenden Überblick über aktuelle Geschehnisse. Meine Leidenschaft für den Journalismus spiegelt sich in jedem meiner Beiträge wider, und ich strebe danach, unseren Lesern stets relevante und informative Inhalte zu liefern. Mit Uslar Hier haben Sie einen verlässlichen Begleiter für die tägliche Nachrichtenberichterstattung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up