Münster: Mittelalterliche Kirchendachziegel entdeckt
In der Stadt Münster ist ein bedeutender archäologischer Fund gemacht worden. Bei Ausgrabungen auf dem Gelände der St.-Paulus-Domgemeinde sind mittelalterliche Kirchendachziegel entdeckt worden. Die Ziegel stammen aus dem 12. Jahrhundert und gelten als einzigartiges Zeugnis der Geschichte der Stadt. Die Entdeckung bietet einen neuen Einblick in die Vergangenheit von Münster und wirft Fragen über die Architektur und den Bau der Kirche in diesem Zeitraum auf. Die Funde werden nun von Experten genau untersucht, um mehr über die Geschichte der Stadt zu erfahren.
Bisher größter mittelalterlicher Dachziegelfund in Westfalen entdeckt
Bauforscher des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben in einer Kirche in Borgholzhausen zwischen Osnabrück und Bielefeld sensationelle Spuren einer im Mittelalter in Vergessenheit geratenen Dachdeckungsart gefunden. Die Entdeckung erfolgte, bevor ein großer Berg an Schutt und Bauresten aus einem Gewölbe der evangelischen Kirche entsorgt werden sollte.
20 Eimer voll mittelalterlicher Dachziegelreste aus dem 14. Jahrhundert bargen die Forscher. Jetzt sollen die Funde wie bei einem Puzzle zusammengefügt werden, um zusammen mit Archäologen, Denkmalpflegern und Architekten die Dachdeckungsart zu erkunden und zu erforschen, warum sie durch Schindel ersetzt wurde.
Die Forscher stießen auf die Ziegelfragmente, als sie den Kirchenbau untersuchten. Die Reste gehören zu einer sogenannten Mönch-Nonne-Deckung, bei der unterschiedliche Rinn- und Deckziegel übereinander gelegt wurden. Normalerweise halten Dachziegel rund 100 Jahre. Bei diesem Fund sind die Ziegelreste rund 600 Jahre alt.
Das Alter der Keramik selbst lässt sich nur ungenau mit wissenschaftlichen Methoden bestimmen. Das ist bei der Dachkonstruktion des Kirchendaches anders. Hier haben die Wissenschaftler ermittelt, dass das tragende Holz aus dem Jahr 1340 stammt. Ein vergleichbarer Fund ist nur aus dem niedersächsischen Uelzen bekannt. Auch gibt es Hinweise auf Bauten in Dänemark.
„Es ist damit der bisher größte mittelalterliche Ziegelfund in einem westfälischen Bauwerk“, sagte Michael Huyer, Leiter der Bauforschung der LWL-Denkmalpflege.
Dieser Fund ist nicht nur für die Wissenschaftler von großem Interesse, sondern auch für die Geschichte der Architektur und des Bauwesens in Westfalen.
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