Nabu wird 125 Jahre alt: Manchmal wird man auch die Erfolge feiern

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Nabu wird 125 Jahre alt: Manchmal wird man auch die Erfolge feiern

Ein bedeutendes Jubiläum steht bevor: Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) wird 125 Jahre alt. Seit seiner Gründung im Jahr 1899 hat der Nabu sich für den Schutz der Natur und Umwelt eingesetzt. Viele Erfolge konnten erzielt werden, von der Rettung des Weißstorchs bis hin zur Einführung des Umweltschutzgesetzes. Doch manchmal wird man auch die Erfolge feiern, um die erreichten Ziele zu würdigen und neue Energie für die Zukunft zu schöpfen. In diesem Sinne möchten wir auf die Geschichte und die Leistungen des Nabu zurückblicken und einen Blick in die Zukunft werfen.

Nabu wird 125 Jahre alt: Manchmal wird man auch die Erfolge feiern

In Monheim wird über die künftige Nutzung des Greisbachsees diskutiert. Wie schauen Sie auf die angedachte Bebauung und die Pläne für eine Marina?

Sabine Lorenz: Wir halten nichts davon, dass dort eine Marina gebaut werden soll. Wir haben am Greisbachsee Eisvogel- und Fledermauskästen aufgehängt. Ihre Betreuung ist im Moment aber nicht möglich, weil wir gar nicht auf die Fläche kommen – die wurde von der Stadt ja versperrt. Im Moment ist der Greisbachsee Landschaftsschutzgebiet. Doch statt den Schutzstatus zu stärken, wird eine Planung verfolgt, die die Natur mit Füßen tritt. Wenn die Marina kommt und der Greisbachsee mit dem Rhein verbunden wird, hätte das nur negative Folgen für die Ökologie dieses Sees.

Jahre Nabu: Der Schutz von Natur und Umwelt

Jahre Nabu: Der Schutz von Natur und Umwelt

Jörg Baade: Der Vogelschutz ist für ganz viele Leute ein Magnet. Vögel kann man gut beobachten und man kann sie in der Regel auch gut auseinanderhalten. Deshalb motivieren sie viele Menschen dazu, sich zu engagieren. Der Vogelschutz war für mich auch damals eine Motivation, zum Nabu zu gehen.

Sabine Lorenz: Wir betreiben immer noch Vogelschutz. Aber Vogelschutz kann man nicht isoliert betrachten. Eigentlich geht es immer darum, das gesamte Ökosystem wiederherzustellen oder wenigstens zu erhalten.

Gemeinsam für die Zukunft: Das Engagement des Nabu

Gemeinsam für die Zukunft: Das Engagement des Nabu

Sabine Lorenz: Die Zuspitzung der Klimakrise und der Biodiversitätskrise, die beide unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen bedrohen, haben mich dazu geführt. Ich hatte das Gefühl, nicht mehr nur passiv zuschauen zu können. Ich will etwas bewirken, soweit ich das in meinem Rahmen kann. Ich war immer schon naturverbunden und politisch interessiert. Vor einigen Jahren stimmten dann auch die Rahmenbedingungen. Seitdem bin ich aktiv.

Jörg Baade: Mein innerer Antrieb ist das zu erhalten, was wir haben. Das ist zum einen die Natur, zum anderen aber auch die demokratischen Strukturen. Demokratische Rechte sind wie Muskeln: Man muss sie nutzen, denn sonst verkümmern sie. Und es gibt immer irgendwelche Bestrebungen, die darauf abzielen, Rechte zu entziehen.

Nabu feiert 125 Jahre: Erfolge und Herausforderungen

Nabu feiert 125 Jahre: Erfolge und Herausforderungen

Sabine Lorenz: Wir haben nur verfolgen können, wie die Zahl der großen Bäume immer weiter abnahm. Zwar wird viel nachgepflanzt, aber es dauert noch Jahrzehnte, bis die Bäume wieder die Funktionen für Ökologie und Stadtklima erfüllen können, die sie mal hatten. Weil in Monheim viel gebaut wird, sind Bäume häufig einfach im Weg. Es wird zu wenig so geplant, dass Bäume erhalten werden können. Leider haben wir dort keine Erfolge erzielt.

Jörg Baade: Die Stadt hat sich selbstverpflichtet, 11.000 Bäume zu erhalten. Aber das reicht nicht. Wir müssen uns noch viel mehr ums Stadtklima kümmern. Bäume sind wichtig, weil sie die Aufheizung in der Stadt reduzieren. Mit der aktuellen Politik werden wir das nicht erreichen.

Für die Zukunft: Nabu und die Herausforderungen des Klimawandels

Sabine Lorenz: Ich bin manchmal schon recht pessimistisch. Andererseits dürfen all die Krisen und Rückschläge kein Grund sein, aufzuhören. Die Krisen zeigen ja erst recht, wie wichtig es ist, zu handeln.

Jörg Baade: Man kann die Welt nicht ändern, aber man kann etwas dazu beitragen und damit vielleicht andere begeistern, auch etwas zu tun. Was man nicht vergessen darf, ist, dass man manchmal schließlich auch Erfolge mit seiner Arbeit feiert.

Sabine Lorenz: Wenn Sie sich etwas zum 130. Geburtstag des Nabu in fünf Jahren wünschen könnten: Ich würde mir wünschen, dass der Naturschutz den Stellenwert bekommt, den er braucht. Es wäre schon viel gewonnen, wenn die Naturschutzgesetze, die wir haben, ernstgenommen und umgesetzt würden.

Sabine Lorenz: Wenn jemand den Nabu unterstützen möchte: Wir treffen uns jeden ersten Mittwoch im Monat, das ist für jeden offen. Man kann mich aber auch direkt ansprechen oder anschreiben ([email protected]). Wir freuen uns über alle Menschen, die sich bei uns engagieren wollen.

Udo Schmid

Ich bin Udo, Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität präsentiere ich die neuesten Nachrichten, um Leserinnen und Leser stets informiert zu halten. Meine Berichte sind gründlich recherchiert und bieten einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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