Größter Drogenfund in der deutschen Kriminalitätsgeschichte
Die Ermittler rund um die Düsseldorfer Schwerpunktstaatsanwaltschaft Zeos haben einen Rekordfund gemacht: Dutzende Tonnen Kokain im Wert von mehreren Milliarden Euro konnten aus dem Verkehr gezogen werden. Nach Informationen unserer Redaktion sollen die rund 35 Tonnen Drogen im Hamburger Hafen sichergestellt worden und aus Südamerika gekommen sein.
Bisher größter Schlag gegen Kokainhandel in Deutschland
In Nordrhein-Westfalen, aber auch in anderen Bundesländern, hat die Polizei einen großen Schlag gegen den Kokainhandel geführt. Neben der federführenden Zeos NRW sind auch das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und das Zollfahndungsamt an den Ermittlungen beteiligt. Das Ermittlungsverfahren heißt OP Plexus, weil ein komplexes Geflecht an Scheinfirmen zu entwirren gewesen war.
Die Hintergründe des Kokainbooms
In Europa wird heute mehr Kokain angeboten als je zuvor. Verpackt zwischen Bananen oder Ananas gelangen Drogen auf den Kontinent. Zollfahnder beschlagnahmen Rekordmengen in europäischen Häfen. 73 Tonnen Kokain sind im vergangenen Jahr allein im Hafen von Rotterdam sichergestellt worden. In Hamburg waren es mehr als 19 Tonnen. 2021 wurden nach vorläufigen Daten 240 Tonnen in der EU sichergestellt.
Kolumbien als Hauptproduzent
Für den Kokain-Boom gibt es viele Gründe. Die Produktion in Südamerika stieg nach Angaben von Europol enorm und die Kartelle arbeiten professioneller. Die Drogenexperten schätzen, dass allein in Kolumbien jährlich 2000 Tonnen Kokain produziert werden. Mehr als 60 Prozent davon komme nach Europa.
Razzia gegen mutmaßliche Kokainhändler
In den Niederlanden und Belgien wurden insgesamt weitere gut 18 Tonnen gefunden. Und nicht nur das: Am Ende wurden auch die Täter ausfindig gemacht. Nach Razzien in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Spanien und Paraguay wurden etwa 20 Verdächtige festgenommen - darunter auch der mutmaßliche Drahtzieher.
Zentrale Rolle von Nordrhein-Westfalen
Laut Düsseldorfer Staatsanwaltschaft gab es in dem Zusammenhang auch Zugriffe und Durchsuchungen in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen und Niedersachsen. Kokain gelangt zumeist aus Südamerika vor allem über den Seeweg in große europäische Hafenstädte wie Antwerpen, Rotterdam und Hamburg. Von dort wird das Kokain meist in Fahrzeugen in die Verkaufsstaaten weitertransportiert.
Razzia gegen zwölf mutmaßliche Kokainhändler in NRW und Niedersachsen
Über 400 Taten werden ihnen vorgeworfen. In NRW gilt Düsseldorf als Hochburg von Kokain-Konsumenten. Geschmuggelt wird der Stoff in großen Containerschiffen, deren Besatzung davon in der Regel keine Kenntnis hat. NRW und Deutschland fungieren für die Kokainkuriere aber in erster Linie als Transitland. Die Bestimmungsorte sind vor allem Ost- und Südeuropa – insbesondere Italien.
Die Spezialabteilung Zeos
Die Spezialabteilung Zeos der nordrhein-westfälischen Justiz bearbeitet herausgehobene und besonders umfangreiche Verfahren der Organisierten Kriminalität. Die Abkürzung Zeos steht für Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in NRW.
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