Viersen: Wie die ehemalige Synagoge Dülken früher ausgesehen hat
Die Geschichte der ehemaligen Synagoge Dülken in Viersen ist von großer Bedeutung für die Stadt und ihre Bevölkerung. Lange Zeit war das Gebäude ein wichtiger Teil des städtischen Lebens, bevor es leider im Jahr 1938 von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Heute gibt es nur noch wenige Bilder und Dokumente, die zeigen, wie die Synagoge früher ausgesehen hat. Doch dank der Initiative eines lokalen Historikers konnten nun alte Pläne und Fotos aufgefunden werden, die einen Einblick in die Vergangenheit des Gebäudes geben.
Viersen: Ehemalige Synagoge Dülken rekonstruiert, nach Jahren als 3D-Modell präsentiert
Bei den Novemberpogromen 1938 wurde die Synagoge in Dülken von den Nationalsozialisten zerstört. Doch nun ist sie nach Jahren wieder zu sehen - wenn auch nur als 3D-Modell. Im Foyer der Sparkasse in Viersen, Hauptstraße 91, ist die rekonstruierte Synagoge zu besichtigen.
Vergangene Woche wurde sie durch Franciska Lennartz, Projektleiterin der zukünftigen Gedenkstätte Viersen, und Stefan Vander, Vorstand der Bürgerstiftung der Sparkasse, eröffnet. Möglich wurde die Darstellung mithilfe eines 3D-Druckers, der ein Schnitt-Modell der zerstörten Synagoge erstellte.
Drei Jahrzehnte Forschung und Rekonstruktion
Die Idee, Synagogen, die in der NS-Zeit zerstört worden sind, virtuell zu rekonstruieren, entstand bei Marc Grellert, Leiter des Fachgebietes Digitales Gestalten an der TU Darmstadt, 1994 nach dem rechtsradikal motivierten Brandanschlag auf die Synagoge in Lübeck. Über einen Zeitraum von rund 30 Jahren sind bereits 31 Synagogen, die in der NS-Zeit zerstört worden sind, unter seiner Leitung rekonstruiert worden.
2021 konnte in Frankfurt eine Dauerausstellung zu den virtuellen Synagogen eingerichtet werden. Auch die Synagoge Dülken wurde gerade aktuell hier aufgenommen.
Geschichte der Synagoge Dülken
Die erste Synagoge wurde 1680 in Dülken errichtet. Im Jahr 1781 gab es eine Stiftung für eine neue Synagoge durch Nathan Bejamin Moyses in der Lange Straße. Am 10. Juni 1898 fand die Einweihung an der Bahnhofstraße, die heute Martin-Luther-Straße heißt, statt. Als sie im November 1938 zerstört wurde, war sie demnach erst 40 Jahre alt.
Weiterer Kontakt gesucht
Zur geplanten Rekonstruktion des Innenraumes und auch zur Erstellung des Gesamtfilmes sind die Projektverantwortlichen auf der Suche nach weiteren Informationen (beispielsweise Bilder, Zeichnungen, Luftaufnahmen, Zeitzeugen). Eine Kontaktaufnahme kann gerne unter [email protected] erfolgen.
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