USA: Michelle und Barack Obama sprechen bei Demokraten-Parteitag
Am virtuellen Parteitag der Demokraten in den USA haben die ehemalige First Lady Michelle Obama und der ehemalige Präsident Barack Obama aufgerufen, die Stimme bei den anstehenden Wahlen zu erheben. In ihren emotionalladenen Reden appellierten sie an die Wähler, sich für eine bessere Zukunft einzusetzen und die Demokraten zu unterstützen. Die Obamas, die immer noch ein hohes Ansehen in der amerikanischen Bevölkerung genießen, versuchten, die Wähler zu mobilisieren, um den Kurs der aktuellen Regierung zu ändern. Ihre Auftritte sorgten für große Begeisterung unter den Teilnehmern des Parteitags.
Die Hoffnung feiert ein Comeback: Obama bei Demokraten-Parteitag
Das neue Poster des Künstlers Shepard Fairey verbreitet sich unter den Delegierten im United Center wie ein Lauffeuer. Es zeigt die Silhouette Kamala Harris‘ eingetaucht in einen Hintergrund aus Blautönen, mit einem weißen Schimmer im Gesicht und rotem Lippenstift. Den Blick mit erhobenem Kopf optimistisch in die Zukunft gerichtet. Darunter das Wort „FORWARD“ (“Vorwärts“).
Die Ähnlichkeiten zu dem ikonischen „HOPE“-Poster Barack Obamas aus dem Jahr 2008 sind unverkennbar. Und fangen in einem Bild ein, wie sich die Stimmung bei den Demokraten verändert hat, seit Joe Biden auf eine erneute Kandidatur verzichtete und seiner Vizepräsidentin den Staffelstab übergab.
„Yes, she can!“ – Die Hoffnung feiert ein Comeback
Am Dienstag setzte der „Hope“- und „Change“-Kandidat Obama in seiner Heimatstadt Chicago Kamala Harris als seine politische Erbin ein. „Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin gut gelaunt“, feuert Obama die 15.000 Delegierten an, die der Rede des beliebtesten Demokraten gebannt folgen. „Ich spüre wieder Hoffnung.“
Amerika werde Harris zur Präsidentin wählen, weil sie für alle Menschen arbeite und nicht bloß für sich selbst. Die Menge beginnt „Yes, she can“ (dt. Ja, sie kann es) zu skandieren. Obama weicht von seinem Teleprompter ab und wiederholt seinen abgewandelten Wahlkampfslogan „Yes, we can“. „Yes, she can!“
Michelle Obama unterstützt Kamala Harris
Die ehemalige First Lady Michelle hatte in ihrer Rede zuvor den Korken gelockert. „Etwas Wunderbares liegt in der Luft, nicht wahr?“, begann sie ihre Ausführungen. „Nicht nur hier drin, sondern im ganzen Land, das wir lieben. Ein vertrautes Gefühl, das zu lange zu tief begraben lag. Wisst ihr, wovon ich rede?“
Sie beschrieb dann, wie sich die Trauer um den Tod ihrer geliebten Mutter mit der tiefen Sorge einer Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus vermischte. All das habe ihr wie ein Stein im Magen gelegen. Dann sprach sie über die ansteckende Macht der Hoffnung.
Obama warnt vor Trump
Barack Obama warnte davor, im politischen Gegner nur das Schlechte zu sehen und sich durch Hetze und Algorithmen in den sozialen Medien auseinandertreiben zu lassen. „Die Bande, die uns zusammenhalten, existieren immer noch.“
Er machte sich auch über Donald Trump lustig, indem er ihn mit einem Nachbarn verglich, der pausenlos den Laubbläser laufen lasse. Privat sei das nur nervig, im Weißen Haus aber bedenklich.
„Wir haben es mit einem 78-jährigen Milliardär zu tun, der nicht aufhört, über seine eigenen Probleme zu jammern“, stempelt Ex-Präsident Obama Trump zum Außenseiter.
Kamala Harris: Die Kandidatin der Veränderung
Die Obamas wollen in den kommenden elf Wochen mithelfen, die frühere Koalition aus weißen Arbeitern in alten Industrieregionen, schwarzen Wählern aus dem Süden, Akademikern und Frauen aus den Vorstädten und jungen Leuten zu mobilisieren. Und Kamala Harris zur Kandidatin zu machen, die Veränderung in Amerika verspricht.
Der Slogan „FORWARD“ auf dem Plakat Shepard Faireys ist nur ein anderer Begriff dafür.
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