Türkei: Bülent Mumay gerät in Haft bedrohung

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Türkei: Bülent Mumay gerät in Haft bedrohung

In der Türkei hat sich die Lage für den Oppositionspolitiker Bülent Mumay dramatisch zugespitzt. Nachdem er sich öffentlich gegen die Regierungspolitik geäußert hatte, droht ihm nun Haft. Die Staatsanwaltschaft wirft Mumay „Hochverrat“ vor und fordert eine harte Strafe. Die Opposition und Menschenrechtsorganisationen sehen in dieser Entwicklung einen weiteren Angriff auf die Demokratie und die Menschenrechte in der Türkei. Die internationale Gemeinschaft fordert die türkische Regierung auf, die Rechte von Mumay und anderen Oppositionellen zu respektieren und die Verfolgung zu beenden.

Türkei: Autor Bülent Mumay in Haft bedroht wegen kritischer Berichterstattung

Türkei: Autor Bülent Mumay in Haft bedroht wegen kritischer Berichterstattung

Dem in der Türkei lebenden Autor der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, Bülent Mumay, droht offenbar die Inhaftierung wegen kritischer Berichterstattung. Dies teilte das Blatt am Montag mit.

Mumay, der seit 2016 für die „FAZ“ die Kolumne „Brief aus Istanbul“ schreibt, ist auch bei der Deutschen Welle als Koordinator der Redaktion DW Türkisch in Istanbul tätig. Der 47-Jährige war bereits im Mai 2023 zu einer Haftstrafe von einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung verurteilt worden.

Nach „FAZ“-Angaben wurde die Berufung gegen dieses Urteil nun abgelehnt. Darum könnte Mumay in Haft genommen werden.

Hintergrund des Urteils war den Angaben zufolge ein Artikel Mumays über Einschränken der Pressefreiheit bei einem Bauskandal in Istanbul. Vor Gericht hatte die betroffene Firma demnach erwirkt, dass Berichte über den Fall in Presse und sozialen Medien gesperrt wurden. Mumay habe den entsprechenden Beschluss öffentlich gemacht.

Formal sei das Urteil aber ergangen, weil er „angeblich persönliche Daten illegal veröffentlicht habe“, so die „FAZ“.

„Bülent Mumay hat sich nichts zuschulden kommen lassen, er hat seine Arbeit gemacht, und nach europäischen Standards ist Regierungen eine kritische Beobachtung durch Journalisten zuzumuten“, erklärten die „FAZ“-Herausgeber, die zugleich die Chefredaktion des Blattes bilden.

Die Zeitung weise „jeglichen Versuch zurück, Berichterstatter politisch und juristisch zu drangsalieren“.

Die Deutsche Welle kündigte an, den Fall vor das türkische Verfassungsgericht zu bringen. Intendant Peter Limbourg sagte am Montag: „Bülent Mumay ist ein unerschrockener, erfahrener und kritischer Journalist, der anscheinend vom türkischen Machtapparat zum Schweigen gebracht werden soll.“

Die Vorwürfe gegen ihn seien „offensichtlich haltlos“ und stellten einen Vorwand dar, um ihn und andere türkische Journalistinnen und Journalisten einzuschüchtern, so Limbourg.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein deutscher Journalist in der Türkei in Schwierigkeiten gerät. Im November 2023 war bereits WDR-Redakteur Tuncay Özdamar kurzzeitig bei der Einreise in Ankara wegen angeblicher Verstöße gegen Antiterrorgesetze festgenommen worden, wurde nach einem Tag aber wieder freigelassen.

Der Türkei-Korrespondent der Zeitung „Welt“, Denis Yücel, saß von Februar 2017 bis Februar 2018 wegen angeblicher „Terrorpropaganda“ in türkischer Untersuchungshaft.

Aktuell sind nach Angaben der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ in der Türkei fünf Medienschaffende in Haft. Auf der Rangliste der Organisation zur Pressefreiheit liegt das Land auf Platz 158 von 180.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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