Anschlagsserie in Köln: Polizeipräsident Hermanns äußert sich in Ratssitzung
In der Ratssitzung der Stadt Köln hat der Polizeipräsident Hermann Stellung bezogen zu der aktuellen Anschlagsserie, die die Stadt in den letzten Tagen erschüttert hat. Die Serie von Angriffen hat zu einer angespannten Lage in Köln geführt und die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt. Der Polizeipräsident hat in seiner Stellungnahme versichert, dass die Polizei alles in ihrer Macht Stehende unternehmen wird, um die Täter zu fassen und die Sicherheit in der Stadt wiederherzustellen. Die Bürger von Köln fordern nun eine umfassende Aufklärung der Vorfälle und eine effektive Bekämpfung der Kriminalität.
Polizeipräsident Hermanns über Anschlagsserie in Köln: 'Wir tun alles in unserer Macht Stehende'
Nach einer Geiselnahme und mehreren Explosionen und Schussabgaben in den vergangenen Wochen in Köln beschäftigte das Thema nun auch den Kölner Stadtrat in seiner Ratssitzung. Auf Antrag von Grünen, CDU, SPD, FDP und Volt fand am Dienstag eine Aktuelle Stunde zu dem Thema statt.
Kölns Polizeipräsident Johannes Herrmanns informierte im spanischen Bau des Rathauses über den aktuellen Stand der Ermittlungen. „Wir haben großes Verständnis für die Ängste der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt“, sagte Hermanns. „Explosionen und Schussabgaben in dieser Dimension – das können Sie mir glauben – stören auch mich und meine Polizei. Ich kann Ihnen sagen: Wir nehmen die Sorgen sehr ernst und tun alles in unserer Macht Stehende, um diese außergewöhnliche Tatserie von Sprengungen und Schüssen auf Häuser zu beenden und die Hintermänner zu überführen und festzunehmen.“
Hermanns betonte aber auch, keine Verfahrensdetails nennen zu können: „Wir können nicht über alles öffentlich sprechen. Zum einen reden wir hier über ein Ermittlungsverfahren im Bereich der Organisierten Kriminalität.“ Das seien Verfahren, die schwierig und langwierig seien. „Wir müssen dabei auch die Interessen der Betroffenen schützen.“
Der Polizeipräsident sagte, es sei zwar nur dem Zufall zu verdanken, dass bisher kein unbeteiligter Bürger bei den Explosionen an Mehrfamilienhäusern schwerer verletzt wurde. „Aber grundsätzlich richten sich die Taten nicht gegen Bürger in Köln.“ Es handele sich um Milieu-Taten.
Was die Ermittlungen erschwere: Die Opfer der Taten wollen mit der Polizei nicht über die Hintergründe sprechen. Auch angebotene Schutzmaßnahmen würden daran nichts ändern.
Seit Bekanntwerden der ersten Fälle Mitte Juni wurden aus dem Bereich der Organisierten Kriminalität 13 Personen festgenommen, drei Haftbefehle sind noch offen. 43 Ermittlungsverfahren wurden gegen 33 namentlich bekannte Personen eingeleitet, 22 Tatorte wurden aufgenommen. Es gab zahlreiche Durchsuchungen und in 33 Fällen wurden Finanzermittlungen eingeleitet. Die Ermittler haben laut Hermanns mehr als 1200 Beweismittel ausgewertet. Dazu kämen jede Menge verdeckte Maßnahmen.
Die Ermittler stünden in engem Austausch mit den Niederlanden, da es „ausgeprägte Bezüge“ in die Niederlande gebe, wie bereits bei einer Pressekonferenz der Polizei bekannt gegeben worden war.
Hermanns betonte, dass die ermittelnden Kollegen unter der Leitung von Kripo-Chef Michael Esser „eine riesige Einsatzbereitschaft zeigen“. „Sie leisten herausragende Arbeit und gehen teilweise nur noch zum Duschen und Schlafen nach Hause.“ 80 Ermittlerinnen und Ermittler aus dem Bereich der Organisierten Kriminalität würden seit Monaten an diesem Komplex arbeiten – in einer übergeordneten Ermittlungsgruppe namens „Fusion“.
Nicht alle Taten der letzten Wochen hängen zusammen. Hermanns nannte beispielhaft die Explosion in einem Café in Pesch, bei der nach jetzigem Stand private Hintergründe eine Rolle gespielt haben sollen.
Im Zusammenhang mit den Explosionen fällt immer wieder der Begriff „Mocro Mafia“, den sich Polizei und Staatsanwaltschaft aber ausdrücklich nicht zu eigen machen. „Mocro“ ist in den Niederlanden ein Slangwort für Marokkaner, und Niederländer mit marokkanischen Wurzeln sind mitunter im Drogenhandel involviert. Explosionen vor Wohnungen, Geschäften und Betrieben sind im kriminellen Milieu in den Niederlanden ein oft angewandtes Druckmittel, um Rivalen oder Schuldner einzuschüchtern.
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