Titel: DGB-Ausbildungsbericht: Auszubildende leisten Überstunden ohne Ausgleich

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Titel: DGB-Ausbildungsbericht: Auszubildende leisten Überstunden ohne Ausgleich

Der DGB-Ausbildungsbericht 2022 enthält eine alarmierende Erkenntnis: viele Auszubildende in Deutschland leisten Überstunden ohne entsprechenden Ausgleich. Laut der Studie, die von der Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) durchgeführt wurde, sind viele junge Menschen in der Ausbildung gezwungen, über die reguläre Arbeitszeit hinaus zu arbeiten, ohne dass sie dafür entschädigt werden. Dieser Missstand wirft Fragen nach der Fairness und der Würde junger Arbeitnehmer auf. In diesem Artikel werden wir uns näher mit den Ergebnissen des Berichts auseinandersetzen und die Konsequenzen für die betroffenen Auszubildenden untersuchen.

Überstunden ohne Ausgleich: DGB-Ausbildungsbericht enthüllt Missstände in deutschen Betrieben

Rund 1,2 Millionen Auszubildende gibt es in Deutschland, für viele von ihnen gehören Überstunden und ausbildungsfremde Aufgaben wie Kaffee kochen oder Putzen zu ihrem Arbeitsalltag in den Betrieben dazu. Das zeigt der jährliche Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), für den mehr als 10.000 Auszubildende in den 25 häufigsten Ausbildungsberufen befragt wurden.

Azubis arbeiten über ihre vertraglich vereinbarten Stunden hinaus

Azubis arbeiten über ihre vertraglich vereinbarten Stunden hinaus

Viele Azubis machen Überstunden, teils ohne Ausgleich. Gut ein Drittel der befragten Azubis (34,5 Prozent) arbeitet laut DGB-Report regelmäßig mehr als vertraglich vereinbart – im Durchschnitt rund 3,6 Stunden zusätzlich pro Woche. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 2,4 Prozent der Befragten mehr.

Bei der Zahl der geleisteten Überstunden gibt es allerdings deutliche Unterschiede zwischen den Branchen. Angehende Köchinnen und Köche arbeiten durchschnittlich etwa sechs Stunden zusätzlich pro Woche, mehr als jede andere Berufsgruppe. Auch Hotelfachleute leisten mit über fünf Überstunden wöchentlich viel Mehrarbeit, ebenso wie Verkäuferinnen und Verkäufer.

Erschreckend: Jeder zehnte Auszubildende gab laut DGB in der Befragung an, für geleistete Überstunden weder eine Vergütung noch einen Freizeitausgleich zu erhalten, obwohl das gesetzlich vorgeschrieben ist. Besonders häufig betrifft das angehende Friseurinnen und Friseure (22,8 Prozent) und zahnmedizinische Fachangestellte (22 Prozent), bei künftigen Verwaltungsfachangestellten hingegen weniger als ein Prozent.

Azubis häufig mit ausbildungsfremden Tätigkeiten betraut

Deutlich angestiegen ist laut DGB auch die Zahl der Auszubildenden, die angeben, immer oder häufig Dinge erledigen zu müssen, die eigentlich nichts mit ihrer Ausbildung zu tun haben. Mehr als jeder sechste Befragte (15,3 Prozent) gab an, immer oder häufig sogenannte ausbildungsfremde Tätigkeiten wie beispielsweise putzen in der Firma oder Kaffee kochen übernehmen zu müssen – das sind 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Auch dabei variiert die Zahl der Betroffenen je nach Branche: Während mehr als 36 Prozent der auszubildenden Maler und Lackierer und fast 30 Prozent der künftigen Friseurinnen und Friseure angeben, immer oder häufig mit ausbildungsfremden Aufgaben betraut zu werden, sind es bei angehenden Bankkaufleuten weniger als sechs Prozent.

Mehr als die Hälfte der Azubis erhält nie oder selten Feedback

Insgesamt eher unbefriedigend gestaltet sich die Situation der Azubis laut DGB beim Thema Feedback. Eine persönliche Rückmeldung durch ihre Ausbilder erhalten laut Umfrage nur knapp 16 Prozent der Azubis mindestens wöchentlich. Wenigstens einmal im Monat bekommen knapp 30 Prozent Feedback zu ihrer Ausbildung, mehr als die Hälfte der Befragten erhalten eine entsprechende Rückmeldung jedoch seltener (42,1 Prozent) oder sogar nie (12,8 Prozent).

Wie oft Azubis persönliche Rückmeldungen erhalten, hängt laut DGB vor allem von der Präsenz ihrer Ausbilder in den Betrieben ab.

In diesen Branchen sind Azubis besonders zufrieden

Auch wenn in den Ausbildungsbetrieben nicht alles rund läuft: Sieben von zehn der befragten Azubis sind mit der Qualität ihrer Ausbildung zufrieden. Vor allem künftige Industriemechaniker und Industriekaufleute bewerten ihre Ausbildung positiv: Jeweils mehr als 80 Prozent von ihnen gaben an, sehr zufrieden mit ihrer Ausbildung zu sein, gefolgt von angehenden Bankkaufleuten (78,6 Prozent).

Weniger positiv blicken angehende Hotelfachkräfte und zahnmedizinische Fachangestellte auf ihre Ausbildung: Nur etwa 60 Prozent der Befragten in diesen Branchen sind sehr zufrieden.

Udo Müller

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