So weitergeht die Entwicklung der Tiny-House-Siedlung in Hückelhoven: Neue Überlegungen und Pläne für die Zukunft

So weitergeht die Entwicklung der Tiny-House-Siedlung in Hückelhoven: Neue Überlegungen und Pläne für die Zukunft

Die Tiny-House-Siedlung in Hückelhoven, ein Pilotprojekt für nachhaltiges Wohnen, nimmt weiter Fahrt auf. Nach einer ersten Phase der Errichtung von Wohnmodulen und der Erschließung der Infrastruktur, sind nun neue Überlegungen und Pläne für die Zukunft gefasst worden. Die Stadtverwaltung und die Projektbeteiligten haben sich auf eine weitere Ausbaustufe geeinigt, die den Wohnkomfort und die Nachhaltigkeit der Siedlung weiter steigern soll. Wir berichten über die aktuellen Entwicklungen und die Ziele, die für die Zukunft dieser innovativen Wohnform angestrebt werden.

TinyHouseTrend in Hückelhoven: Neues Bauleitverfahren für elf 'WinzigHäuser' im Schatten der Katholischen Kirche

Hückelhoven hat im Verhältnis von Fläche zur Einwohnerzahl das zweitkleinste Stadtgebiet im Landkreis – da kommt der Trend zum „Tiny-House“ naturgemäß gerade Recht. In Schaufenberg sollen ab Anfang/Mitte 2025 elf „Winzig-Häuser“ mit sehr begrenzter Wohnfläche auf sehr begrenztem Bauland entstehen.

Der Bauausschuss des Stadtrats gab nun in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause grünes Licht für das weitere Bauleitverfahren. Konkret ging es um die Beteiligung von Bürgern und „Trägern öffentlicher Belange“ für die Änderung des Flächennutzungsplans in einem Bereich am Bonifatiusweg im Schatten der katholischen (Grabes-)Kirche.

So weitergeht die Entwicklung der TinyHouseSiedlung in Hückelhoven: Neue Pläne und Ziele für die Zukunft

Der Bau einer Tiny-House-Siedlung ist eines der größten Ziele, das die SPD in Erkelenz derzeit verfolgt. Der erste Antrag der SPD-Fraktion vom 20. Juni 2022 wurde im Rat ausführlich diskutiert, ist dann allerdings deutlich abgelehnt worden.

Planungsamtsleiter Christoph Breuer konnte aber von einer lebhaften Nachfrage nach Grundstücken für die Winzlinge berichten, die von der Stadt als Eigentümerin in sogenannter „Erbpacht“ an die Erwerber vergeben werden. Etwa 60 Quadratmeter Wohnfläche sind für die Häuschen möglich, teilte Christoph Breuer auf eine Frage von Hans Joachim Ringk von den Grünen mit, die Grundstücksgröße wird sich etwa auf 250 bis 300 Quadratmeter belaufen.

Der Zuschnitt der Baugrundstücke wird nach weiteren Bauleit-Verfahrens-Schritten im Frühjahr 2025 erfolgen. Für die Gestaltung und Ausstattung der Häuschen entwickelt die Bauverwaltung einen Kriterienkatalog, an dem sich die zukünftigen Bewohner zu orientieren haben, das Bewerbungsverfahren läuft über die Vergabe eines Punktsystems.

Bürgermeister Bernd Jansen zeigte auf, dass das Neubaugebiet nicht den Charakter eines Camping- oder Reise-Wohnmobil-Parks bekommen wird, wie sie zahlreich an der (rheinisch-)holländischen Nordseeküste zu finden sind. Die Häuschen müssen eine feste Verbindung zum Boden haben, also nicht auf Rädern ruhen. Auch die sogenannten Chalets an der Küste sind aus ökologischen Gründen nicht erlaubt. Die Bewohner müssen sich in Hückelhoven mit dem ersten Wohnsitz anmelden.

Für die Abführung des Regenwassers auf und von den Grundstücken interessierte sich Bernd Gödecke (CDU). Dafür müsse jeder Bewohner per Versickerung auf dem eigenen Grundstück sorgen, gab Christoph Breuer Auskunft.

Das Statistische Landesamt NRW teilte am Mittwoch frische Zahlen zur Wohnungsgröße in den Städten und Gemeinden für 2022 mit – Hückelhoven liegt mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von 101,5 Quadratmetern über dem Landes-Schnitt von 92,7, im Kreisgebiet aber an zweitletzter Stelle. Spitzenreiter ist die Gemeinde Selfkant mit 130 Quadratmetern. Letzter ist Übach-Palenberg mit 98,1 Quadratmetern; für die beiden ehemaligen Bergbaustädte Hückelhoven und Übach-Palenberg spielt eine Rolle, dass sie im Bestand eine erhebliche Zahl von Siedlungshäusern älteren Datums haben, die vor rund 100 Jahren gebaut wurden. Übrigens als Tiny-Houses.