Sicherheits-Experte Peter R. Neumann über das Attentat auf Trump und die Konsequenzen für den US-Präsidentschaftswahlkampf

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Sicherheits-Experte Peter R. Neumann über das Attentat auf Trump und die Konsequenzen für den US-Präsidentschaftswahlkampf

Am 10. Oktober 2023 ereignete sich ein Schockmoment in der US-Politik, als ein Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump verübt wurde. Der renommierte Sicherheits-Experte Peter R. Neumann äußert sich in einem exklusiven Interview zu den Hintergründen und Konsequenzen des Anschlags. Neumann, der als einer der führenden Experten für Terrorismus und Extremismus gilt, analysiert die möglichen Motive und Folgen des Attentats für den laufenden US-Präsidentschaftswahlkampf. In seinem Interview gibt er Einblick in die politischen und sicherheitspolitischen Auswirkungen, die sich aus diesem Ereignis ergeben.

Experte Peter R Neumann über Attentat auf Trump: Ein großer Lapsus?

Ein Attentäter feuert mit einer halbautomatischen Waffe von einem Dach auf den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Wer hätte das verhindern müssen? Ein Fehler des Secret Service?

Der Secret Service und seine Aufgaben

Der Secret Service und seine Aufgaben

Der Secret Service ist in den USA dafür zuständig, die Institutionen zu schützen, dazu gehören die höchsten Repräsentanten des Staates. Auf Donald Trump trifft das zweifach zu, denn einerseits werden ehemalige US-Präsidenten geschützt, andererseits Präsidentschaftskandidaten mit realistischen Aussichten auf das Amt.

Ein Fehler des Secret Service?

Nach allem, was man bisher weiß, ja. Wenn sich tatsächlich bestätigt, dass der Attentäter mit Gewehr auf dem Dach eines Gebäudes gegenüber von der Bühne stehen konnte, wäre das ein großer Lapsus. Bei solchen Veranstaltungen werden in der Regel alle möglichen Schusspositionen geprüft und dort Leute positioniert, die genau das Szenario verhindern sollen, das es nun anscheinend gegeben hat.

Wahlkampfveranstaltungen im Freien: Ein Problem für Personenschützer

Wahlkampfveranstaltungen im Freien sind für Personenschützer auch besonders problematisch. Weil es keinen ganz klaren Ein- und Ausgang gibt und die Umgebung weniger strukturiert ist als eine Halle. Da gibt es mehr Möglichkeiten für Angriffe und mehr Unwägbarkeiten. Das Freie lässt sich viel schlechter kontrollieren.

Der Attentäter: Ein Republikaner mit einer halbautomatischen Waffe

Der Attentäter, ein 20 Jahre alter Mann aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania, hat eine halbautomatische Waffe verwendet, dafür ein trainierter Schütze gewesen sein muss und eingetragenes Mitglied der Republikaner war. Ist Trump Ziel eines Attentats aus den eigenen Reihen geworden?

Das politische Motiv: Noch unklar

Die Informationen sind widersprüchlich. Der Attentäter war als Republikaner registriert, aber was in ihm vorging, kann man nicht sagen und nach jetzigem Stand auch nicht einschätzen. Auch die Frage, ob er mental gesund war, ist noch nicht geklärt. Darum sollte man weitere Informationen abwarten, ehe man über das politische Motiv spekuliert.

Trump: Der Märtyrer für die USA

Trump ist nach dem Schuss, der ihn am Ohr verletzte, sofort wieder auf die Füße gekommen, hat nach seinen Schuhen verlangt, ist von seinen Sicherheitsleuten umringt worden, hat dann aber noch die Faust gereckt und „fight, fight“ skandiert. Trump mit Blutspritzern in Siegerpose – ist das das Bild des künftigen US-Präsidenten?

Biden: Der Kandidat der für Zusammenhalt steht

Für Biden ist es eine schwierige Lage, weil Biden die Gewalt natürlich verurteilen muss. Natürlich muss er auch Trump in dieser Lage unterstützen. Auf der anderen Seite bleibt er sein Gegner. Biden wird Unterstützern wie Neuwählern signalisieren: Schaut, das ist passiert, weil unsere Gesellschaft so gespalten und polarisiert ist! Die Leute sollen selbst erkennen, dass die Ursache dafür Trump ist.

Der Wahlkampf: Ein schwieriger Weg für Biden

Ich schließe mich der Einschätzung des republikanischen Wahlkampfstrategen Frank Luntz an, der einen starken Mobilisierungseffekt für Trump voraussagt. Wer sich bisher überlegt hat, vielleicht Trump zu wählen, wird nun wählen gehen. Luntz schätzt, dass das zwei Prozent Wählerstimmen ausmachen wird. Es geht in Wahlkämpfen ja nicht nur darum, wie überzeugt man Menschen, sondern, wie bringt man sie zur Wahlurne.

Könnte nun der Moment gekommen sein für einen neuen Kandidaten?

Könnte nun der Moment gekommen sein für einen neuen Kandidaten, eine neue Kandidatin der Demokraten, um als Figur des Zusammenhalts ins Rennen zu gehen? Diese Strategie wird Biden selbst verfolgen und er wird sich noch mehr gerufen fühlen. Als neue Figur ist eigentlich nur seine Stellvertreterin, die US-Vizepräsidentin Kamala Harris denkbar, denn Biden hat sie selbst berufen. Aber viele Demokraten trauen ihr dieses Amt nicht zu.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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