Sabine Verheyen - Von Null auf Eins in Straßburg - Der rasante Aufstieg einer CDU-Politikerin

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Sabine Verheyen - Von Null auf Eins in Straßburg - Der rasante Aufstieg einer CDU-Politikerin

In der Welt der Politik gibt es nur wenige, die einen so spektakulären Aufstieg erlebt haben wie Sabine Verheyen. Die CDU-Politikerin aus Nordrhein-Westfalen ist in nur wenigen Jahren von einer Unbekannten zu einer der einflussreichsten Frauen in der Europäischen Union geworden. Ihr Weg von Null auf Eins in Straßburg, dem Sitz des Europäischen Parlaments, ist eine wahre Fairytale. Doch was hat zu diesem atemberaubenden Erfolg geführt? Wir werfen einen Blick auf den rasanten Aufstieg von Sabine Verheyen und erkunden die Geheimnisse ihres Erfolgs.

Sabine Verheyen: Von Null auf Eins - Die rasante Karriere einer CDU-Politikerin

Die Presseerklärungen waren längst fertig, damit die deutschen Vertreter der Europäischen Volkspartei den Medien kurz vor Redaktionsschluss noch schnell die Freude über die Wahl der Aachener CDU-Politikerin Sabine Verheyen zu einer von 14 Vizepräsidenten des Europaparlaments übermitteln konnten. Doch deren Versand musste plötzlich gestoppt werden. Denn die Freude fiel deutlich größer aus als zuvor vermutet.

Die bislang in der Öffentlichkeit nicht häufig präsente Europaabgeordnete war nämlich nicht irgendwo im Parlamentspräsidium gelandet, sondern hatte auf Anhieb den ersten Platz unter den Vizes erreicht - mit 604 Stimmen hatte sie 271 mehr als nötig und deutlich mehr als die Riege der wiedergewählten vorherigen Amtsinhaber.

Straßburgs neue Vizepräsidentin: Sabine Verheyen setzt sich durch

Straßburgs neue Vizepräsidentin: Sabine Verheyen setzt sich durch

Dahinter stecken eine ausgeprägte Persönlichkeit und eine wohl orchestrierte Politik der vertraulichen Signale. Verheyen ist als ehemalige Bürgermeisterin in der Europastadt Aachen weit bekannt. Und auch ihre Wahl zur Vizevorsitzenden der NRW-CDU zeugt von ihrer Anerkennung in der regionalen heimischen Parteipolitik.

Doch in Brüssel und Straßburg blieb ihr Bekanntheitsgrad nach außen hin übersichtlich. Zunächst als interne Ansprechpartnerin für Kulturfragen, dann als Vorsitzende des Kulturausschusses des Europaparlamentes war sie innerhalb der Brüsseler Blase bereits deutlich wahrnehmbar geworden.

Erfolgsgeschichte Europäische Volkspartei: Sabine Verheyen wird Erste Stellvertretende Vorsitzende des Europaparlaments

Wie sie die Beratungen leitete und wie sie das Medienfreiheitsgesetz in der letzten Wahlperiode auf die Schiene setzte, das trug ihr fraktionsübergreifend Anerkennung ein. Konstruktiv arbeiten, andere Ansichten anhören und gelten lassen und den Verzicht auf spektakuläre Polarisierungen nicht nur von anderen fordern, sondern selbst leben - diese Mischung ist die eine Seite des überraschend deutlichen Erfolgs.

Sie kann sich nun, wie ihr ausgeschiedener Vorgänger Rainer Wieland, als Erste Stellvertretende Vorsitzende des Europaparlamentes den Geschäftsbereich aussuchen, den sie in den nächsten fünf Jahren in die Hand nehmen will. Zugleich tritt die 59-Jährige mit einer europaweiten Mission an, die in diesen Tagen bei allen Runden der parlamentarischen Neuaufstellung in Straßburg intensiv diskutiert werden: Die fünf Jahre zu nutzen, um „mehr denn je diese Institution und die Demokratie zu verteidigen, aufzubauen und zu stärken“, wie Verheyen nach ihrer Wahl heraushob.

Daraus spricht das verbreitete Gefühl, dass die Bürger Europas ihrem freigewählten gemeinsamen Parlament trotz des Rechtsrucks in etlichen Regionen noch einmal eine Chance gegeben haben, sich zu bewähren. Dafür will sich Verheyen selbst am meisten in die Pflicht nehmen.

Die Wahl der EVP-Kandidatin Verheyen war eine mindestens so überragende Wahl einer anderen EVP-Kandidatin vorausgegangen. Die von Roberta Metsola zur Parlamentspräsidentin. Auch sie hatte das Miteinander über die Polarisierung gestellt und bereits durch ihre schnelle Reise in die vom russischen Angriffskrieg überzogene Ukraine Mut, Entschlossenheit und Entschiedenheit bewiesen.

Ihre Führung der parlamentarischen Beratungen ist geprägt von Effizienz und Fairness. Sie verhilft auch Minderheiten vom Rand zu ihrem Recht, ihre Gedanken kundzutun, kann sich aber nicht immer eine kommentierende Bemerkung verkneifen, wenn darin das Parlament selbst in Frage gestellt wird. Nicht verkrampft, nicht schrill, sondern souverän und ironisch.

Das verhalf ihr zu 562 Ja-Stimmen trotz einer Gegenkandidatur vom linken Rand. Statistiker mussten lange zurückblättern, um ein ähnlich überzeugendes Wahlergebnis bei den vorangegangenen Parlamentspräsidentschaften zu finden: 2009 war das, als Jerzy Busek 555 Stimmen bekam.

Die Analyse des ersten Wahlganges zeigt, dass die Absprachen im Testlauf funktionierten, wie sie auch nötig sind, damit Ursula von der Leyen an diesem Donnerstag die kritische Stimmenmehrheit von 361 im einzigen Wahlgang braucht, um als EU-Kommissionspräsidentin weitermachen zu können.

Die Botschaft: Wir misstrauen Euch zwar weiterhin aufgrund Eures Abstimmungsverhaltens in der Vergangenheit, bieten Euch aber für diese Wahlperiode die Hand zur Zusammenarbeit. „Die demokratische, pro-europäische Mehrheit steht“, lautet die Wertung von Christine Schneider, der Parlamentarischen Geschäftsführerin der Unionsabgeordneten in Straßburg.

Den „rechtsextremen Kräften“ sei es „nicht gelungen, uns auseinander zu bringen“. Dafür läuft der Versuch, den rechten Rand zu teilen. In allen Wahlgängen blieben die Fraktionen der äußersten Rechten, die Patrioten und die Souveränen, ohne die gewünschten und ihnen laut Wahlergebnis theoretisch zustehenden Parlaments-Vorzeigeposten.

Dagegen bekam die EKR-Fraktion der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni jeweils im zweiten Wahlgang sowohl zwei Vizepräsidenten als auch einen Quästor-Posten. Auch das dürfte die Aussichten von der Leyens auf die nötige Mehrheit erhöhen.

Leicht getrübt ist der Blick bei SPD, Liberalen und Grünen zur in Teilen durchlöcherten Brandmauer Aber die Erleichterung darüber, dass es die äußerste Rechte nicht schaffte, überwiegt.

Udo Schmid

Ich bin Udo, Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität präsentiere ich die neuesten Nachrichten, um Leserinnen und Leser stets informiert zu halten. Meine Berichte sind gründlich recherchiert und bieten einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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