Olympia 2024: Mihambo fordert mehr Zivilcourage gegen Rassismus
Die deutsche Leichtathletin Mia Hambo hat sich in einem emotionalen Appell an die Öffentlichkeit gewandt, um mehr Zivilcourage im Kampf gegen Rassismus zu fordern. Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2024 in Paris ruft die Athletin die Menschen auf, sich aktiv gegen rassistische Vorfälle einzusetzen und ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen. Hambo betont, dass es wichtig sei, sich nicht nur als Sportler, sondern auch als Gesellschaft gegen Rassismus zu positionieren. Ihre Initiative soll dazu beitragen, dass die Olympischen Spiele ein Symbol der Vereinigung und des Respekts werden.
Olympische Athletin fordert mehr Zivilcourage im Kampf gegen Rassismus
Die Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo appelliert an die Gesellschaft, im Kampf gegen Rassismus wieder mehr Zivilcourage zu zeigen. Es sei wichtig, Dinge klar anzusprechen: Wir haben in Deutschland ein Problem mit Rassismus. Das ist nicht neu, aber mittlerweile bringen mehr Menschen ihre rassistischen Gedanken zum Ausdruck. Das muss für uns alle ein Weckruf sein, dass hier etwas falsch läuft, sagte Deutschlands Leichtathletik-Star der Deutschen Presse-Agentur.
Jeder nimmt in einer Rolle am Rassismus teil: Als Opfer, Täter oder als Zuschauer. Als Gesellschaft sind wir aber gefordert, dass es keine Zuschauer gibt und jeder, ob Betroffener oder nicht, Tätern aktiv Grenzen aufzeigt, sagte die 30-Jährige. Man muss definitiv wieder mehr Zivilcourage zeigen. Es geht um Werte, die man mit Leben füllen muss.
In der Leichtathletik hatte es zuletzt rassistische Kommentare gegen Sprinter Owen Ansah gegeben, der als erster deutscher Sprinter in 9,99 Sekunden unter der besonderen 10-Sekunden-Marke geblieben war. Der 23-Jährige vom Hamburger SV sah sich im Anschluss rassistischen Beleidigungen ausgesetzt. Ansah sagte, dass er sich diese Kommentare gar nicht anschaue, räumte aber ein, dass sie ihn anspornen würden.
Owen macht es genau richtig, dass er das nicht an sich herankommen lässt, optimistisch bleibt und sich an den positiven Dingen orientiert. Denn es gibt eben auch sehr viele Menschen, die sich mit ihm und für ihn gefreut haben, sagte Mihambo. Gleichzeitig ist es aber wichtig, dass man Konsequenzen aus Fällen wie diesem zieht. Und wenn das strafrechtlich möglich ist, auch rechtliche Schritte einleitet. Leider bewegen sich viele Äußerungen immer in einer Grauzone der Meinungsfreiheit und da ist es mitunter schwierig, eine juristische Grenze zu ziehen.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband kooperiert als Konsequenz aus den rassistischen Beleidigungen gegen Ansah mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt. Der Verband hatte zudem angekündigt, juristische Schritte zu prüfen.
Es ist wichtig, dass wir über Rassismus sprechen. Jahrelang wurde das nicht getan, aber nun hat das Thema die Präsenz bekommen, die so ein wichtiges Thema braucht. Und wir spüren die Folgen des langen Schweigens, sagte Mihambo.
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