Nordrhein-Westfalen kann Kindern aus Gaza nicht beisteuern

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Nordrhein-Westfalen kann Kindern aus Gaza nicht beisteuern

Die Nordrhein-Westfälische Landesregierung hat eine schwere Entscheidung getroffen. Aufgrund der aktuellen Haushaltslage kann das Bundesland Nordrhein-Westfalen leider nicht die unterstützenden Maßnahmen für die Kinder aus Gaza aufrechterhalten. Die Lage in Gaza ist nach wie vor katastrophal, und die Not der Kinder ist groß. Trotzdem müssen die Verantwortlichen in Düsseldorf priorisieren und sich auf die dringendsten Aufgaben konzentrieren. Die Entscheidung ist umstritten, aber die Finanzen des Landes lassen leider keine andere Wahl zu.

Hilfe für Gaza-Kinder: Nordrhein-Westfalen kann nicht beisteuern

Die Hilfsorganisation Friedensdorf International hatte bereits Namenslisten von Kindern aus dem Gaza-Gebiet, denen man in Nordrhein-Westfalen vielleicht hätte helfen können. Kleine Patienten mit Schusswunden, Verbrennungen, schweren Gesichtsverletzungen, chronischen Krankheiten. Opfer des Krieges, den die Terrororganisation Hamas mit ihrem Überfall auf Israel im Oktober ausgelöst hat.

Doch intensive Bemühungen, die Kinder herzubringen, sind gescheitert – letzten Endes an bürokratischen Vorgaben. „Wir werden gefragt: ‚Warum helft ihr nicht in Gaza?‘“, sagte Birgit Stifter, Leiterin von Friedensdorf International, und bekräftigte: „Wir möchten helfen. Das Land NRW möchte helfen.“

Friedensdorf International: Bundesland will Kinder aus Gaza medizinisch behandeln, aber bürokratische Hürden gibt es

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Aber man komme nicht in das Kriegsgebiet hinein, und Hilfsversuche über das benachbarte Ägypten misslangen. Das Bedauern darüber teilt der Landesminister für Internationales, Nathanael Liminski (CDU). „Wir stehen als Landesregierung weiterhin bereit, schwer verwundete Kinder und Jugendliche aus dem Gazastreifen in unseren hochspezialisierten Krankenhäusern in NRW behandeln zu lassen. Alles ist bereitet und mit den Kooperationspartnern besprochen“, sagte er unserer Redaktion. „Es liegt an den Behörden vor Ort in der Region, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen und den Weg dafür freizumachen.“

Die Solidarität mit Israel hindere nicht daran, „das Leid unschuldiger Zivilisten in Gaza zu sehen und wo immer möglich auch zu lindern“.

Die Organisation Friedensdorf International bringt Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten auf der Welt zur medizinischen Behandlung nach Deutschland und anschließend wieder zurück. Gleich mit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober sei klargewesen, dass man dorthin müsse, sagte Birgit Stifter. Doch rasch sei deutlich geworden, dass man nicht mehr in die Kriegsregion hineingelangen würde. „Es gab ja keine stabile Situation mehr.“

Das bedeutet: keine Unterstützerstrukturen, keine Helfer, kein Zugang zu den jungen Patienten. Also versuchte man es über Ägypten, wo viele geflüchtete Kinder aus dem Gazastreifen gelandet waren. Der ägyptische Staat aber würde diese Patienten erstens nur in Begleitung erwachsener Angehöriger ausreisen lassen. Zweitens würde er die Menschen anschließend keinesfalls wieder ins Land zurücklassen.

Erwachsene Begleitpersonen wiederum lasse die Bundesrepublik nicht einreisen. Mit guten Gründen, wie Friedensdorf International betont. So könnten mit den Kindern sonst Menschen kommen, die man keinesfalls im Land will, etwa Hamas-Täter. Außerdem könnten Erwachsene - und realistisch betrachtet ginge es nach den Behördenvorgaben oft direkt um mehrere Angehörige – in Deutschland sofort Asyl beantragen. Und selbst wenn nicht, würden durch das Rückkehrverbot, auf dem Ägypten bestehe, absehbar Familien auseinandergerissen.

Das alles sei nicht verantwortbar.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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