- EM 2024: Warum die Niederlande ohne Bondscoach Koeman besser dran wären
- Warum die Niederlande ohne Bondscoach Koeman besser dran wären
- Koeman entscheidet sich dazu, nichts zu tun
- Wieso England-Coach Southgate plötzlich alles richtig gemacht hat
- Das verpasste Wechselfenster
- Zu viel Räume, zu viel Depay
- Warum es bei der EM kein Spiel um Platz drei gibt
- Die Zukunft der Niederlande
EM 2024: Warum die Niederlande ohne Bondscoach Koeman besser dran wären
Die Niederlande stehen aktuell vor einer wichtigen Entscheidung: Soll Ronald Koeman als Bondscoach der niederländischen Fußballnationalmannschaft für die EM 2024 weiterführen oder nicht? Nach den letzten enttäuschenden Ergebnissen bei der WM 2022 in Katar und der Nations League 2022/23 gibt es Zweifel an seiner Fähigkeit, das Team erfolgreich zu führen. Viele Experten sind der Meinung, dass die Niederlande ohne Koeman besser dran wären. In diesem Artikel werden wir die Gründe dafür näher beleuchten und diskutieren, warum ein Wechsel auf dem Trainerposten möglicherweise der richtige Schritt für die Oranje wäre.
Warum die Niederlande ohne Bondscoach Koeman besser dran wären
Den Moment hat er erkannt, nur darauf reagieren wollte er nicht. In der Schlussphase des EM-Halbfinals der Niederlande gegen England übernahm die Mannschaft von Bondscoach Ronald Koeman beim Stand von 1:1 zunehmend die Spielkontrolle, drückte die Three Lions in den eigenen Strafraum und erspielte sich Gelegenheiten für den möglicherweise entscheidenden Siegtreffer, der den Einzug ins zweite EM-Endspiel der Historie bedeutet hätte.
„Ich hatte das Gefühl, dass wir in den letzten 20 Minuten die bessere Mannschaft waren“, sagte Koeman auf der Pressekonferenz nach der 1:2-Halbfinalpleite in Dortmund. So weit, so richtig. Was der niederländische Coach aber mit dieser Erkenntnis machte, war einigermaßen skurril.
Koeman entscheidet sich dazu, nichts zu tun
In großen Spielen und wichtigen Momenten treffen Trainer manchmal fragwürdige Entscheidungen: Es ist, auf die jüngere Vergangenheit des Fußballs bezogen, wenn man so will das Pep-Guardiola-Syndrom. Der spanische Top-Trainer vercoachte in seiner Vita in München und Manchester mehrere K.o.-Spiele, weil er plötzlich vom bekannten Weg abwich.
Koeman stand am Mittwochabend gegen England in solch einem großen Spiel und hatte solch einen wichtigen Moment vor der Brust – und entschied sich dafür, rein gar nichts zu tun.
Wieso England-Coach Southgate plötzlich alles richtig gemacht hat
Mit Leverkusens Jeremie Frimpong, der seit jeher einen schweren Stand bei Koeman hat, Steven Bergwijn, Brian Brobbey und Joshua Zirkzee verfügte der niederländische Kader über genügend Tempo und Wucht von der Bank, um der sichtlich nach Kraft ringenden englische Mannschaft mit einem Impuls von außen zu helfen. Stattdessen wechselte in dieser Phase aber nicht Koeman, sondern nur sein Gegenüber. Gareth Southgate brachte Cole Palmer und Ollie Watkins in die Partie – und wechselte damit Vorlagengeber und Torschütze zum 2:1-Siegtreffer in der Nachspielzeit ein (90.+1).
Das verpasste Wechselfenster
Erst nach dem Gegentor, für die letzten 60 Sekunden (!), warf Koeman mit Zirkzee und Brobbey zwei Offensivkräfte ins Rennen. Zu wenig, zu spät.
Zu viel Räume, zu viel Depay
Obwohl sein Team nach einem Traumtor von Xavi Simons früh in Führung gegangen war (7.), dominierten die bislang im Turnier so enttäuschenden Engländer das Spiel, weil die Niederlande gegen den Ball zu viele Räume zwischen den Ketten anboten. So zeigten die Three Lions zum ersten Mal bei dieser EM so etwas wie Kurzpassspiel und kamen durch Harry Kanes verwandelten Strafstoß (18.) zum verdienten Ausgleich.
Warum es bei der EM kein Spiel um Platz drei gibt
Immer wieder musste Koeman defensive Anpassungen vornehmen. Im Sturmzentrum setzte er erneut auf den 30-jährigen Memphis Depay und ersetzte ihn nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung in der 35. Minute durch den zentralen Mittelfeldspieler Joey Veerman – Mut sieht anders aus.
Die Zukunft der Niederlande
Die Aussichten für die Niederlande sind dennoch alles andere als schlecht. „Wir müssen vertrauen in die gemeinsame Zukunft mit diesem Team haben“, sagte Kapitän Virgil van Dijk. Die Qualität ist ohne Frage vorhanden, mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren gehörte die Elftal zu den jüngsten Teams der EM, insbesondere die Offensive ist gespickt mit talentierten Akteuren, die allesamt bei Top-Vereinen spielen.
„Wir haben viele gute Einzelspieler, mal sehen, was damit noch möglich ist“, sagte der 21-jährige Xavi. Mit Blick auf die WM 2026 benötigt es einen Coach, der dem hochveranlagten und eingeschworenen Team eine klare Spielidee an die Hand gibt – ob das Koeman kann, ist nach dem verlorenen aber Halbfinale mindestens fraglich.
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