EM 2024: Frankreich beendet Portugals Elfmeterjagd und setzt auf Mbappé

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EM 2024: Frankreich beendet Portugals Elfmeterjagd und setzt auf Mbappé

Die französische Fußballnationalmannschaft hat sich in einem packenden Spiel gegen Portugal durchgesetzt und den Weg in die nächste Runde der Europameisterschaft 2024 geebnet. Nach einer umkämpften Partie, die über weite Strecken von Elfmeterjagd geprägt war, konnten die Franzosen letztendlich 2:1 gewinnen. Der Star-Spieler Kylian Mbappé war erneut der entscheidende Mann für die Équipe Tricolore und brachte sein Team mit zwei Toren zum Sieg. Mit diesem Erfolg setzt Frankreich seine Siegesserie fort und geht mit viel Selbstvertrauen in die nächste Runde.

Frankreich überwindet Portugals Elfmeterjagd und setzt auf Mbappé

Der Europäische Fußballverband Uefa bietet bei den Pressekonferenzen der EM einen nützlichen Dienst an – über eine Handy-App und mit Kopfhörern im Ohr können sich anwesende Journalisten die Redebeiträge simultan von einem Dolmetscher in ihre Sprache übersetzen lassen. Das Unternehmen entwickelt aktuell eine KI, um die Übersetzung zu automatisieren und zu optimieren.

Der französische Fußball: MinimalistenFußball führt zum Halbfinale

Der französische Fußball: MinimalistenFußball führt zum Halbfinale

Nach dem EM-Viertelfinale, das Frankreich nach torlosen 120 Minuten gegen Portugal mit 5:3 im Elfmeterschießen gewinnen konnte, saß der französische Nationaltrainer Didier Deschamps in den Katakomben des Hamburger Volksparkstadion bei der Pressekonferenz – und bekam vom Dolmetscher einen eher unrunden deutschen Satz in den Mund gelegt. „Man wundert sich ja manchmal schon, was dementsprechend passieren würde, wenn wir auch mal treffen würden.“

Französischer Minimalismus reicht fürs Halbfinale Was Deschamps, der mit seinem Team nach dem Triumph in der Neuauflage des EM-Finals von 2016 nun am kommenden Dienstag (21 Uhr) im Halbfinale auf Spanien trifft, in seiner längeren Ausführung wohl meinte: Auch ohne offensives Feuerwerk stehen wir unter den besten vier Teams Europas. Wartet ab, wenn wir jetzt auch noch anfangen, Tore zu schießen.

Denn als Außenstehender kann man sich tatsächlich schon manchmal wundern, was da vorne in der französischen Weltklasse-Offensive um Kylian Mbappé passiert. Mit Minimalisten-Fußball ist der Weltmeister von 2018 am Freitagabend in das Halbfinale der EM einzogen. Lediglich drei Treffer hat es dafür gebraucht, erzielt von Österreichs Wöber, Belgiens Vertonghen und Mbappé per Elfmeter: zwei Eigentore, kein eigener Treffer aus dem Spiel heraus.

Frankreich besiegt Portugals Elfmeterschießen und setzt sich auf dem Weg zum Titel

Frankreich besiegt Portugals Elfmeterschießen und setzt sich auf dem Weg zum Titel

„Ich bin ein Trainer, der defensiv denkt“, sagte Deschamps, diesmal so übersetzt, wie auch von ihm gemeint. Denn dass das so ist, bewies seine Mannschaft auch in den torlosen 120 Minuten von Hamburg.

Der eingewechselte Ousmane Dembelé brachte zwar mehr Schwung in die oft lethargisch vorgetragenen Angriffe der Franzosen, zwingend wurde es aber auch mit dem Ex-Dortmunder nicht. Und so mussten die Franzosen ihr Glück in einer Disziplin suchen, in der sie selbiges seit Jahrzehnten nicht mehr hatten.

„Wir haben da in der Mannschaft nicht drüber gesprochen, das hat für uns gar keine Rolle gespielt“, sagte der Franzose und führte aus. „Ich habe mich als erster Schütze gemeldet, und auch alle anderen wollten schießen. Wir waren sehr selbstbewusst.“

Auch Keeper Mike Maignan, der beim einzigen verschossenen Elfmeter von Portugals Joao Felix nicht eingreifen musste, weil der Unglücksrabe den Pfosten traf, erklärte nach dem Spiel. „Beim Elfmeterschießen haben wir nicht gezittert“. Tatsächlich zeigten nach Dembelé auch Youssouf Fofana, Jules Koundé, Bradley Barcola und Theo Hernandez keinerlei nervöse Regung und versenkten allesamt sicher.

Elfmeter-Fluch besiegt, immerhin aus elf Metern zeigten sich die Minimalisten dieses Turniers treffsicher. Mbappé: „Das Wichtigste ist, dass wir gewinnen“

Wer nicht zum Elfmeter antrat, weil er sich auf eigenen Wunsch in der 106. Minute auswechseln ließ, war Kylian Mbappé. Der Superstar, der in der kommenden Saison für Real Madrid auflaufen wird, kann dieser EM seinen Stempel bislang noch nicht aufdrücken.

Und das hat wohl nicht nur mit dem Nasenbeinbruch aus dem französischen Auftaktspiel gegen Österreich und der Maske zu tun, die der Superstar seitdem tragen muss. „Ich habe mich nicht mehr gut gefühlt, ich war zu müde“, begründete Mbappé den Wunsch nach seiner Auswechslung in der Verlängerung.

Nationaltrainer Didier Deschamps nahm seinen Star-Angreifer in Schutz. „Er weiß, dass er nicht in Bestform ist“, sagte Deschamps, der auch von Rückenproblemen bei Mbappé sprach: „Kylian ist mir und dem Team gegenüber immer sehr ehrlich, und es kam zu dem Punkt, an dem er sich nicht mehr in der Lage fühlte, Gas zu geben.“

Und auch der 25-Jährige weiß, dass die französische Torflaute zwangsläufig mit seiner Person verknüpft wird. „Wir haben auch in dem Spiel kein Tor geschossen. Und ja, wir werden diese Frage gemeinsam analysieren – unter Beibehaltung der defensiven Stabilität. Das Wichtigste ist, dass wir gewinnen.

Auf der Pressekonferenz nahm sich „Defensivtrainer“ Deschamps der Offensivthematik dennoch auch noch einmal an. Und da war seine Reaktion auch ohne simultane Übersetzung über den Uefa-Dienst für alle im Raum unmissverständlich. Was er bei diesem Turnier, im Vergleich zum auch sportlich überzeugenden Finaleinzug bei der WM 2022 in Katar vermissen würde. Ein kurzes Grinsen, ein kurzes Achselzucken, eine kurze Antwort: Tore. Die wird es in München beim Halbfinal-Kracher gegen Spanien benötigen, wenn der nächste Sprung in ein Endspiel gelingen soll.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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