Düsseldorf: Einzigartige Naturführung um das Wasserwerk Flehe

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Düsseldorf: Einzigartige Naturführung um das Wasserwerk Flehe

Am Rand der Landeshauptstadt Düsseldorf befindet sich ein verstecktes Juwel, das viele Menschen noch nicht kennen: das Wasserwerk Flehe. Dieses historische Wasserwerk ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der städtischen Infrastruktur, sondern auch ein Naturparadies, das zu einer einzigartigen Entdeckungsreise einlädt. Im Rahmen einer exklusiven Naturführung können Interessierte das Wasserwerk und seine Umgebung erkunden und dabei viel über die Natur und Geschichte dieser besonderen Stätte erfahren.

Einzigartige Naturführung um das Wasserwerk Flehe

Das Habicht-Pärchen scheint sich unweit des Rheins richtig wohlzufühlen. Jedenfalls brüten die Raubvögel nahezu völlig ungestört in dem gut 30 Meter hohen Baumwipfel. „Es gibt acht bekannte Habichtpaare in Düsseldorf. Eines davon bei uns in der Flehe“, erläutert Paul Eckert, Wasserwerkebetriebsleiter bei den Stadtwerken Düsseldorf.

Das Naturparadies um Wasserwerk Flehe

Das Naturparadies um Wasserwerk Flehe

„Zum Wasserwerk Flehe gehören 58,2 Hektar Land. Das ist eine größtenteils sich selbst überlassene Natur,“ erklärt Philipp Maaßen, Gärtner und Leiter der Naturführung. „Auf den Wiesen wachsen 82 verschiedene Pflanzenarten, von denen elf auf der Roten Liste stehen, die also zu den gefährdeten Pflanzenarten zählen. Dazu kommen noch etliche Baum- und Buscharten“, ergänzt Maaßen.

Das Wasserwerk Flehe ist ein Naturparadies für viele Vögel, Nager, Raub- und Wildtiere und den Garten Eden für Pflanzen. Die Stadtwerke Düsseldorf versorgen mehr als 800.000 Privat- und Industriekunden in Düsseldorf und der Region mit Trinkwasser. Pro Tag liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch jedes Düsseldorfer bei 120 Litern.

Die Wasserschutzzonen

Die Wasserschutzzonen

„Wir gewinnen das Trinkwasser für die Düsseldorfer zu drei Vierteln aus dem Uferfiltrat des Rheins und zu einem Viertel aus dem Grundwasserfiltrat“, erläutert Eckert. „Um Verunreinigungen zu vermeiden, gibt es Wasserschutzzonen um die Wasserwerke herum. Weil es dort kaum Fremdeinwirkungen geben darf, entwickelt sich eine unbeeinflusste Natur.“

Die Stadtwerke Düsseldorf betreiben vier Wasserwerke für Düsseldorf. Das Wasserwerk Flehe ist das älteste der Stadt und versorgt seit 1870 die Düsseldorfer mit Trinkwasser. 1931 ging das Wasserwerk Am Staad in Betrieb. Das Wasserwerk Lörick geht nur bei sehr hohem Bedarf ans Netz. Im jüngsten Wasserwerk in Holthausen betreiben die Stadtwerke auch eine Versuchsanlage für Filtrationstechnologien.

Die Premiere der Naturführung

Die Stadtwerke, welche die vier Wasserwerke für Düsseldorf betreiben, boten erstmals für 16 Interessierte eine Naturführung durch „Düsseldorfs Urwald“ an. „Das war extrem spannend. Es ist ja ein Ort, zu dem nicht jedermann jederzeit Zutritt hat“, urteilte Andreas Vogt.

Was Vogt und die anderen Führungsteilnehmer auch beeindruckte, war die Kombination von lebenswichtiger Technik und der Unberührtheit der Natur. „Rund ums Wasserwerk gilt die Wasserschutzzone II. Im weiteren Umfeld die Wasserschutzzone I, in der es beispielsweise keine Tankstellen oder Lager mit Gefahrgut geben darf“, sagt Eckert.

Die Wasserschutzzone II

„Das alles dient der Qualitätssicherung des Düsseldorfer Trinkwassers.“ Dafür sind gut 60 Brunnen in die 58,2 Hektar Schutzzone II integriert. „Die Brunnen stammen aus den Jahren 1900 bis 1920 und sind 20 Meter tief“, so Eckert.

Das Wasser, das wir aufnehmen, wird durch eine dicke Kies- und Sandschicht gefiltert. Diese 20 bis 25 Meter dicke Filterschicht wurde von den Flüssen der letzten Eiszeit hier abgelagert. Wenn das Wasser mehrere Tage oder gar Wochen durch Sand und Kies gesickert sei, habe es bereits Trinkwasserqualität, werde aber mit dem Düsseldorfer Verfahren durch Ozon und Aktivkohle weiter gesäubert.

Die Pflanzenwelt

Dass man in der Landeshauptstadt das Leitungswasser bedenkenlos trinken kann, ist auch dem Hornklee, Wiesenknopf, Spitzwegerich, Wiesenbärenklau, den Eschen, Eichen, Linden, dem Waldahorn und vielen Pflanzenarten mehr, die ohne Düngung und Pestizideinsatz wachsen, zu verdanken.

Außerdem gibt es vier Wiesen mit Obstbäumen (Kirschen, Pflaumen, Birnen, Äpfel) von denen auch die Stadtwerke-Bienenvölker einen Teil ihres Nektars und Pollen ernten. Die Bienenvölker werden durch einen Imker aus Solingen extensiv betreut.

Die Zukunft der Naturführung

Die Naturführung, die ja erstmals neben den beiden Führungsklassikern zur Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Düsseldorfer Trinkwassers auf dem bebauten Teil des Wasserwerksgeländes angeboten wurde, wird wahrscheinlich wiederholt. „Ich denke, das machen wir noch mal“, so Eckert.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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