CSD-Demonstration in Köln: ‚Ihr werdet uns nicht stumm schweigen‘!

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CSD-Demonstration in Köln: ‚Ihr werdet uns nicht stumm schweigen‘!

Am vergangenen Wochenende fand in Köln eine große CSD-Demonstration statt, bei der sich tausende Menschen für die Rechte der LGBTQ+-Community einsetzten. Unter dem Motto Ihr werdet uns nicht stumm schweigen machten die Teilnehmer deutlich, dass sie nicht länger tolerieren, dass ihre Stimmen ignoriert werden. Die Demonstranten zogen durch die Innenstadt und forderten mehr Anerkennung und Akzeptanz für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle und queer-Identitäten. Die Veranstaltung war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur vollen Gleichstellung und gegen jede Form von Diskriminierung.

Politischer Appell bei CSD-Demonstration in Köln: Ihr kriegt uns nicht stumm!

Mehrere Politikerinnen und Politiker haben bei der CSD-Demonstration in Köln vor einem Abbau von Rechten queerer Menschen gewarnt. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) sagte: „Wir merken, im Moment gibt es Faschisten und Nazis, die ein Rollback wollen.“

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sieht die Parade zum Christopher Street Day als Signal, „dass wir eben kein Rollback machen, dass wir das, was in den letzten Jahren und Jahrzehnten erreicht worden ist, noch erweitern“.

Millionen erwartet – CSD-Demonstration zieht durch Köln

Millionen erwartet – CSD-Demonstration zieht durch Köln

Mehr als eine Million Menschen erwartet – CSD-Demonstration zieht durch Köln. In diesem Zusammenhang forderte der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), eine Aufnahme der sexuellen Identität in Artikel 3 des Grundgesetzes.

„Diesen Schutz ins Grundgesetz bringen“, sagte Lehmann. Queere Menschen seien die letzte von den Nazis verfolgte Gruppe, die noch keinen expliziten Schutzstatus im Grundgesetz genieße.

„Ja, wir brauchen im Grundgesetz eine Änderung, Artikel 3, Absatz 3“, sagte Lehmann. „Wir brauchen eine Zwei-Drittel-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat.“

„Ich möchte, dass das gelingt noch vor der nächsten Bundestagswahl, dass wir das schaffen, diesen Schutz ins Grundgesetz zu bringen und damit unsere Rechte nie wieder abschaffen zu lassen“, so Lehmann.

„Wir brauchen eine Zwei-Drittel-Mehrheit“

„Wir brauchen eine Zwei-Drittel-Mehrheit“

Staatsministerin Claudia Roth (Grüne) sagte, der Kölner CSD strahle in die ganze Welt. Es gebe allemal Grund zum Feiern. „Aber ich sage auch: Keine Bescheidenheit - wir sind noch nicht am Ziel.“

„Es gibt Demokratiefeinde weltweit wie auch in Deutschland. Es gibt Rechtsstaats-Verächter, es gibt Hasser und Hetzer, und die wollen uns zum Schweigen bringen, die wollen, dass wir uns zurückziehen, die wollen, dass wir uns verstecken.“

„Ihr kriegt uns nicht stumm!“, sagte Roth. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verwies darauf, dass immer mehr Übergriffe gegen queere Menschen registriert würden und die Hassgewalt gegen sie zunehme.

„Deshalb müssen wir zusammenstehen“, so Lauterbach. Doch beim CSD gehe es keinesfalls nur um die Rechte der queeren Community: „Wenn eure Rechte fallen, fallen alle Rechte“.

„Daher ist das eine wichtige politische Demonstration, die nie wichtiger gewesen ist als heute“, sagte Lauterbach.

Der Kölner CSD: Ein wichtiger politischer Auftritt

Der Kölner CSD: Ein wichtiger politischer Auftritt

Der Kölner CSD mit 90 Festwagen und 250 Gruppen zieht derzeit durch die Innenstadt. Er gilt als einer der größten Umzüge dieser Art in Europa.

Mit dem CSD wird an Ereignisse im Jahr 1969 in New York erinnert: Polizisten stürmten damals die Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street und beendeten einen mehrtägigen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen.

„Hier gibt's Panikattacken ohne Ende“, so Staatsministerin Roth.

Der Auftritt von Tokio Hotel beim CSD in Köln war ein weiterer Höhepunkt der Demonstration.

„Fantasievolle Kostüme, Politprominenz und ernste Worte“ – so könnte man den CSD in Köln beschreiben.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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