Christoph Maria Herbst in neuem Film Der Bibliotheksspazierer

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Christoph Maria Herbst in neuem Film Der Bibliotheksspazierer

Der deutsche Schauspieler Christoph Maria Herbst ist in seinem neuen Film Der Bibliotheksspazierer zu sehen. In diesem neuen Projekt schlüpft Herbst in die Rolle eines Bibliothekars, der sich auf eine ungewöhnliche Reise durch die Welt der Literatur begibt. Der Film, der bald in den Kinos anlaufen soll, verspricht ein fesselndes Abenteuer voller Überraschungen und Wendungen. Fans des beliebten Schauspielers können sich auf eine Vielzahl von komödiantischen Momenten freuen, die Herbsts typischen Humor widerspiegeln. Wir können uns kaum erwarten, diesen neuen Film zu sehen!

Christoph Maria Herbst als Buchspazierer: Eine literarische Liebeserklärung an das Lesen

Christoph Maria Herbst als Buchspazierer: Eine literarische Liebeserklärung an das Lesen

Aus einem Buch einen Film zu machen ist Arbeit: Es muss gekürzt, umgedichtet und angepasst werden. Und wenn es fertig für die Kinoleinwand zugeschnitten ist, läuft man immer Gefahr, nicht das gesamte Publikum zu begeistern – und Fans der Vorlage zu erzürnen. Aber aus einem Buch, in dem es um Bücher geht, einen Film zu machen, das ist wohl noch schwieriger.

Bei „Der Buchspazierer“ wird es dennoch probiert. Der Film, basierend auf einem deutschen Bestseller, läuft vom 10. Oktober an in den Kinos. In der Hauptrolle ist Christoph Maria Herbst (58, „Stromberg“) zu sehen. Herbst spielt darin einen ziemlich kontaktscheuen und knorrigen alten Mann, der, so könnte man es auch nennen, einen Lieferdienst betreibt. Allerdings zu Fuß – und in seinem Rucksack hat er keine Warmhaltebox mit Essen, sondern viele Bücher.

Carl Kollhoff, so heißt die Figur, beliefert Stammkunden eines Buchladens mit gedruckter Ware. Irgendwann begegnet ihm das junge Mädchen Schascha (Yuna Bennett), das von dieser Tätigkeit fasziniert ist. Sie nennt ihn „Buchspazierer“ und begleitet ihn – was der Eigenbrötler, der sich in seiner Einsamkeit eingerichtet hat, gar nicht gut findet. Seine Familie sind seine Bücher.

Bald zeigt sich aber, dass den alten Mann und das junge Mädchen mehr Schicksal verbindet, als man denkt. Die Buchvorlage wurde 2020 zum Bestseller. Der zugehörige Roman stammt vom in Köln geborenen Schriftsteller Carsten Henn, der auch als Weinjournalist und Restaurantkritiker arbeitet. Das Buch erschien im November 2020 und wurde ein großer Bestseller.

Henn traf mit der Erzählung offenbar einen Nerv: Einsamkeit, Abkapselung, aber auch Zusammenhalt und Realitätsflucht in literarische Welten - das waren große Themen in der Corona-Zeit. 2024 haben die allermeisten Menschen Corona verdrängt. Dennoch funktioniert die Erzählung auf der Leinwand ausgezeichnet.

Dem bislang eher Kennern bekannte Regisseur Ngo The Chau gelingt es, eine unverbrauchte Film-Formel zu finden, die es auch schwer macht „Der Buchspazierer“ cineastisch einzuordnen. Mal wirkt er wie ein Märchen (der Regisseur hat auch Erfahrung in diesem Fach), mal wie eine Komödie, mal wie ein Drama. Es geht um Kindhaftes, aber es ist auch kein Kinderfilm. Mitunter zeigt Ngo The Chau kompromissloses Tränenzieher-Material, wie man so sagt.

Herbst spielt Kollhoff als einen Mann, dessen Welt zerbröselt. Stoisch merkt er, wie sein alter Buchladen von einer seelenlosen Kette übernommen wird. Segway-Fahrer düsen vorbei, ein Fanal der neuen Zeit. Kollhoff aber klammert sich an seine Literatur. Die Aufgabe, als 58-Jähriger einen Mann zu spielen, der über 70 ist, nimmt er dabei genussvoll an. Gang, Habitus, Altersflecken - alles stimmt.

„Was aber geblieben ist, ist die Poesie.“ Der Schauspieler hatte den Roman einst selbst gelesen. „Lustigerweise dachte ich damals: Ach, endlich mal wieder ein Buch, bei dem der deutsche Film nicht Gefahr läuft, es verfilmen zu wollen“, erzählt er der Deutschen Presse-Agentur. Er habe es schlicht für unverfilmbar gehalten. Nun sei er aber eines Besseren belehrt worden.

Der Film ist gespickt mit unzähligen literarischen Querverweisen und Meta-Ebenen, die man als Bücher-Nerd aufsammeln kann, aber nicht muss. Seien es die Spitznamen von Kollhoffs Kunden („Frau Langstrumpf“, „Effie Briest“, „Mr. Darcy“), die ihre Abgründe bereits andeuten. Seien es die Figuren-Konstellation, etwa zwischen dem verschlossenen alten Mann und dem jungen Mädchen, das ihn mit seiner urwüchsigen Lebensfreude nach und nach erweicht. Wer das gut findet, sollte mal „Heidi“ von Johanna Spyri lesen.

„Es ist ein Märchen, das wir ein bisschen entmärchent haben, wenn es dieses Wort gibt“, sagt Hauptdarsteller Herbst. „Was aber geblieben ist, ist die Poesie.“ Gedreht wurde der Film zu großen Teilen in Stolberg, aber auch in Kornelimünster bei Aachen. Der echte Buchhändler, der Henn zu seinem Roman inspirierte, ist ebenfalls in Aachen ansässig.

Zwischendurch fragt man sich allerdings, wie es sein kann, dass die Stadt im Film irgendwie entrückt wirkt. Wie eine Parallelwelt, die minimal anders funktioniert. Bis man es bemerkt: Es sind fast keine Autos zu sehen, die durch das Bild fahren. Ein gelungener Film-Kniff. Und womöglich ein Thema für ein ganz anderes Märchen.

Udo Schmid

Ich bin Udo, Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität präsentiere ich die neuesten Nachrichten, um Leserinnen und Leser stets informiert zu halten. Meine Berichte sind gründlich recherchiert und bieten einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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