- Brandenburgische Landtagswahl analysiert: Woidke verhindert AfD-Sieg
- Brandenburgische Landtagswahl: Woidke führt SPD zum Sieg, AfD bleibt auf Platz zwei
- SPD-Ergebnis: Wenig Bund und ganz viel Woidke
- AfD-Wahlmotive: Mehr Überzeugung und weniger Protest
- Bundespolitik: Ampel-Kritik und schwache Führung
- Landespolitik: SPD mit atypischen Qualitäten
- AfD und BSW: Erfolgsthemen Flüchtlinge und Russland
- Wer wählte wen: Starke Alter- und Geschlechtsunterschiede
- Regierungsverantwortung: BSW ohne Mehrwert
Die Ergebnisse der Brandenburgischen Landtagswahl sind analysiert und bieten einen umfassenden Blick auf die politische Lage im Bundesland. Ein wichtiger Aspekt dieser Wahl war der Erfolg der SPD, die unter der Führung von Dietmar Woidke den Wahlsieg erringen konnte. Ein besonderer Fokus liegt auf der Tatsache, dass Woidke damit einen Sieg der AfD verhindern konnte, was ein wichtiger Signal für die politische Stabilität in Brandenburg darstellt. Die Analyse dieser Wahl bietet Einblicke in die Stimmung der Wähler und die Strategien der Parteien, die in Zukunft von großer Bedeutung sein werden.
Die SPD hat die Landtagswahl in Brandenburg gewonnen, dank der hohen Reputation von Ministerpräsident Dietmar Woidke. Die AfD konnte sich nicht gegen die überzeugenden Leistungen von Woidke durchsetzen und bleibt auf Platz zwei.
SPD-Ergebnis: Wenig Bund und ganz viel Woidke
Die SPD hat sich in Brandenburg erfolgreich von dem negativen Trend auf Bundesebene abgesetzt. Der Hauptgrund dafür ist Dietmar Woidke, der eine hohe Reputation (+5/-5-Skala: 1,7; 2019: 1,6) und überzeugende Leistungen (gute Arbeit: 68 Prozent) aufweist. 60 Prozent der Befragten wollen Woidke wieder als Ministerpräsidenten, nur 19 Prozent sind für den AfD-Kandidaten Hans-Christoph Berndt.
AfD-Wahlmotive: Mehr Überzeugung und weniger Protest
Die AfD hat inhaltlich wenig zu bieten. Obwohl sie jetzt weitaus häufiger aus Überzeugung und weniger aus Protest gewählt wird, kann sie sich praktisch nur beim Thema Flüchtlinge profilieren. 88 Prozent der AfD-Wähler sagen, für Flüchtlinge werde zu viel getan. 63 Prozent aller Befragten glauben, dass Brandenburg die vielen Flüchtlinge nicht verkraften kann.
Bundespolitik: Ampel-Kritik und schwache Führung
Die Bundespolitik spielt in Brandenburg eine wichtige Rolle. 78 Prozent aller Befragten sehen in der Politik der Bundesregierung einen Grund für die AfD-Stärke. Friedrich Merz (minus 0,5) und Olaf Scholz (minus 1,1) haben in Brandenburg ein Negativimage.
Landespolitik: SPD mit atypischen Qualitäten
Die SPD kann sich in Brandenburg von der Bundes-SPD absetzen. Inhaltlich punktet die SPD vor Ort mit Sozialer Gerechtigkeit, Bildung und Zukunft. Selbst bei Wirtschaft – andernorts oft CDU-Domäne – erzielt die SPD die meiste Sachkompetenz.
AfD und BSW: Erfolgsthemen Flüchtlinge und Russland
Die AfD und das BSW haben Erfolgsthemen bei den Themen Flüchtlinge und Russland. Die meisten Befragten setzen nun auch in Brandenburg auf AfD-Politik bei diesem Thema. Das BSW hat sachpolitisch keine besonderen Stärken, aber eine Klientel, die genau wie das AfD-Lager fast geschlossen weniger westliches Ukraine-Engagement will und die weitaus häufiger als SPD-, CDU-, Linke- oder Grünen-Anhänger/innen glaubt, dass Gespräche mit Putin für ein Ende des Krieges viel bringen würden.
Wer wählte wen: Starke Alter- und Geschlechtsunterschiede
Die Basis für den SPD-Erfolg liegt bei der Generation 60plus. In dieser Altersgruppe ist die SPD mit 43 Prozent rund doppelt so stark wie bei den unter 30-Jährigen mit 21 Prozent. Die AfD kommt bei den unter 30-Jährigen auf 30 Prozent, die CDU erzielt hier neun Prozent, verliert aber vor allem in den Altersgruppen ab 30 Jahren aufwärts.
Regierungsverantwortung: BSW ohne Mehrwert
Was die nächste Landesregierung betrifft, gibt es gegenüber allen Koalitionsmodellen Vorbehalte. Grundsätzlich finden 42 Prozent es gut, wenn das BSW an einer Regierung beteiligt wäre (schlecht: 30 Prozent; egal: 24 Prozent). Würde das BSW mitregieren, erwarten aber lediglich 26 Prozent bessere Politik.
Mit Blick auf die AfD sind 56 Prozent gegen eine Beteiligung dieser Partei an der Regierung (gut: 33 Prozent; egal: acht Prozent), wobei sich die Distanz nicht nur qualitativ erklärt: Insgesamt 58 Prozent – und rund drei Viertel aller Nicht-AfD-Wähler/innen – sehen in der AfD eine Gefahr für die Demokratie.
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