Biker: Was beim Kaufen vom Motorradhelm wichtig ist

Index

Motorradhelme: Sicherheit und Komfort im Fokus

Seit 1976 ist es Pflicht, einen Helm beim Motorradfahren zu tragen. Doch wie findet man den richtigen Helm, der nicht nur sicher ist, sondern auch bequem sitzt?

Der größte Fehler: Nur aufs Design achten

Der größte Fehler: Nur aufs Design achten

„Der größte Fehler ist sicherlich, dass man einfach nur aufs Design achtet und dann die Passform außer Acht lässt“, sagt Matthias Haasper vom Institut für Zweiradsicherheit (ifz). „Die ist aber entscheidend dafür, dass der Helm im Fall des Falles am besten schützen kann.“

Die Anprobe ist entscheidend

Der beste Weg zu einem optimal sitzenden und im Endeffekt sicheren Motorradhelm führt direkt in ein Fachgeschäft, sagt Klaus Herder. „Das Wichtigste ist schlicht und einfach die Anprobe“, sagt der Redakteur der Zeitschrift „Motorrad“. Vom pauschalen Onlinekauf rät Herder ab. „Das geht in den meisten Fällen schief. Das fängt schon damit an, dass Sie Größen überhaupt nicht miteinander vergleichen können.“

Kopfumfang und Anprobe

Selbst Biker, die sich seit Jahren auf eine bestimmte Größe eines Modells eines Herstellers eingeschossen haben, können nicht immer blind neu kaufen. Manchmal verändern Hersteller auch hier Details. Manche bieten zudem typischerweise eher größere oder kleinere Formen. So hilft auch der oft zusätzlich zur Größe angegebene Kopfumfang in Zentimetern nicht verbindlich weiter. Denn auch Ohren-, Kinn- und Nasenform, Stirnhöhe oder Wangenbreite spielen eine wichtige Rolle.

Fehler bei der Anprobe

Der Umfang kann als Anhaltspunkt bei der Anprobe dienen, ob man zuerst eher ein Modell beispielsweise in L oder XL probiert. Auch bei der Anprobe lauern Fehler – der größte: Die Leute fühlen sich zu wohl darin, sprich der Helm sitzt schön kuschelig und locker. Klar ist auch: „Natürlich darf er nicht drücken“, sagt Herder. „Knackig“ soll er sitzen und das prüft man etwa so: Mit den Enden der Riemen links und rechts in Händen wird der Helm auf den Kopf gestreift. Mit geschlossenem Riemen und geradem und starrem Kopf fassen beide Hände dann an den Helm und versuchen, ihn auf dem Kopf nach links und rechts zu verdrehen. Ist hier eine spürbare Bewegung möglich, ist der Helm zu groß.

Kriterien für einen guten Helm

Nur eine minimale Bewegung von maximal ein bis zwei Zentimetern ist okay. An der Stirn sollten keine zwei Finger Platz haben, wenn man den Helm von hinten nach vorn drückt. Der Kopf darf sich mit geschlossenem Verschluss auch nicht vom Kopf ziehen lassen. Der Kinnriemen sollte bequem gepolstert sein und nicht etwa gegen den Kehlkopf drücken.

Probefahrt und Zubehör

Wer oft mit Brille, Sonnenbrille, Sturmhaube oder Ohrstöpseln fährt, bringt solche Sachen zur Anprobe mit. Eine Probefahrt ist stets sinnvoll. Denn neben der passiven Sicherheit – Schlagdämpfung – sind ein gutes Sichtfeld, gute Belüftung und angenehmes Verhalten im Fahrtwind, geringe Windgeräusche und wenig Gewicht wichtig.

Kinnverschlüsse

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten von Kinnverschlüssen. Beim sogenannten Doppel-D-Ringverschluss zieht man den Riemen durch zwei D-förmige Ringe. Vorteil: Er hält sehr fest. „Und eine zufällige Öffnung ist eigentlich ausgeschlossen“, sagt Ruprecht Müller vom ADAC. Manch einer empfindet das Schließen als etwas zu kompliziert. Komfortabler ist der Ratschenverschluss: „In meinen Augen der ideale Verschluss“, sagt Müller.

Idealer Helm für jeden Einsatzzweck

„Es gibt nicht den idealen Helm, es gibt den idealen Helm für den entsprechenden Einsatzzweck“, so Herder. Auch das Komfortbedürfnis spielt eine Rolle. Ein Klapphelm kann praktisch für Brillenträger sein, die nicht immer die Brille ein- oder ausfädeln wollen, einfach das Oberteil hochklappen, praktisch auch für Raucherpausen.

ECE-Prüfnorm

Geachtet werden sollte aber stets auf die ECE-Prüfnorm. Die aktuelle Norm lautet ECE-R 22.06. Aber auch Helme der Vorgänger-Norm 22.05 sind noch im Handel zu finden. Bei guter Passform und passender Ausstattung kann aber zu beiden Normen gegriffen werden.

„Man braucht nicht gleich bunt wie ein Papagei durch die Gegend fahren“, sagt Haasper. Aber der Helm sollte als höchster und nicht durch Gepäck verdeckter Punkt abwechslungsreiche Farben, bestenfalls Signalfarben zeigen. Auch auf den Kontrast kommt es an, etwa eine dunklere Kombi zusammen mit hellem Helm.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up