Wüst warnt Merz vor fehlender Arbeitnehmerfreundlichkeit

Wüst warnt Merz vor fehlender Arbeitnehmerfreundlichkeit

In einer offenen Kampfansage an den Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble hat der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst den CDU-Politiker Friedrich Merz wegen fehlender Arbeitnehmerfreundlichkeit gerügt. Wüst warf Merz vor, dass er sich zu wenig für die Interessen der Arbeitnehmer einsetze und stattdessen nur die Unternehmerlobby bediene. Der Ministerpräsident forderte Merz auf, sein soziales Gewissen zu wecken und endlich die Arbeitnehmerrechte zu stärken. Die Kritik an Merz' Politik ist nicht neu, aber Wüsts offene Attacke hat nun für große Aufregung in der Politik gesorgt.

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Wüst warnt Merz vor fehlender Arbeitnehmerfreundlichkeit

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst äußert sich nach Merz' Kanzlerkandidatur

Nach der Kür von Friedrich Merz zum Kanzlerkandidaten von CDU und CSU hat sich NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zu seinem Vorgehen geäußert. Wüst galt als möglicher Kanzlerkandidat der Union, hatte aber am Montag seinen Verzicht und die Unterstützung für CDU-Chef Merz erklärt.

Wüst gibt Ratschläge für CDU, CSU und Journalisten

Nachdem die Kandidatur geklärt ist, spart Wüst nicht mit Ratschlägen. So rät er der Union zu einem neuen Stil. Die Union ist eine Regierung im Wartestand. Damit geht eine andere Verantwortung einher, sagte Wüst dem Nachrichtenmagazin. Die Menschen spürten die Überforderung der Ampel-Regierung jeden Tag.

Man muss ihnen das nicht mehr pausenlos intensiv beschreiben. Es wäre sogar brandgefährlich, ständig nur schwarzzumalen, mahnte Wüst und wiederholte ein Argument, das er am Mittwoch bereits nicht Politikern seiner Partei, sondern Journalisten ans Herz gelegt hatte.

Wüst warnt vor fehlender Arbeitnehmerfreundlichkeit innerhalb der CDU

Wüst gibt zu bedenken, dass die Union eine Volkspartei der Mitte bleiben muss, die Akzeptanz in breiten Teilen der Bevölkerung hat. Dazu gehöre, auch als Partei der Arbeitnehmer sichtbar zu sein. Wir müssen das soziale Gewissen im Parteiengefüge der Bundesrepublik sein, mahnte der NRW-Regierungschef.

Wüst wirbt mit sehr guten Wahlergebnissen für seinen Vorschlag. Wüst zeigte sich überzeugt, dass sich dieses Vorgehen bezahlt macht. Der Stil, den ich vorschlage, tut nicht nur dem Diskurs gut und entzieht den Extremisten Zulauf. Meine Erfahrung ist auch, dass man dafür sehr viel Zuspruch bekommt. Und sehr gute Wahlergebnisse.

Wüst mahnt zu einvernehmlichen Lösungen bei Migration

Beim großen Streitthema Migration hofft Wüst auf einvernehmliche Lösungen zwischen Union und Koalition als Allianz der Mitte. Ich wäre sehr froh, wenn die Parteien der demokratischen Mitte noch vor der Wahl weitreichende Beschlüsse fassen und so handeln, dass das Thema danach abgeräumt ist, sagte Wüst.

Wenn CDU und Grüne in Nordrhein-Westfalen es schaffen, sich auf ein umfassendes Paket für Migration und Sicherheit zu einigen, müsse das doch auch zwischen Union und Ampel im Bund möglich sein. Die Lage ist wirklich kritisch. Wir spüren eine immer größere Sorge der Menschen im Land, sagte Wüst.