Annalena Baerbocks Rücktritt: Warum erntet er für die Frauenbewegung nur Unmut

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Annalena Baerbocks Rücktritt: Warum erntet er für die Frauenbewegung nur Unmut

Der Rücktritt von Annalena Baerbock als Außenministerin Deutschlands hat für viele Überraschung und Enttäuschung ausgelöst. Die Grünen-Politikerin galt als eine der prominentesten Vertreterinnen der Frauenbewegung in Deutschland und ihre Entscheidung, das Amt niederzulegen, wirft Fragen auf. Trotz ihrer bisherigen Verdienste für die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung von Frauenrechten in Deutschland und Europa, herrscht unter vielen Frauenrechtlerinnen und -aktivistinnen Unmut und Enttäuschung über ihren Rücktritt. Warum das so ist und was dies für die Zukunft der Frauenbewegung in Deutschland bedeutet, soll in diesem Artikel untersucht werden.

Annalena Baerbocks Rücktritt: Frauenbewegung erntet Unmut

Es wäre unfair, den Grünen vorzuwerfen, sie kümmerten sich zu wenig um die Sache der Frauen. Zwei Frauen stehen an der Spitze der Grünenfraktion in Berlin. Eine Frau ist Grüne Vizepräsidentin des Bundestags. Und beim vergangenen Bundestagswahlkampf bekam Annalena Baerbock Auftrag und Zutrauen, als Spitzenkandidatin mit erklärten Ambitionen auf das Kanzleramt ins Rennen zu gehen.

Ein kluger Schritt? Die Grüne Außenministerin hat frühzeitig erklärt, diese Kandidatur nicht noch mal anzustreben. Das mag ein kluger Schritt sein, weil Baerbock ihrer Partei damit Rangeleien um eine Position erspart, die derzeit für die Grünen eher symbolische Bedeutung hat. Und Wähler lieben Klarheit.

Ein Rückschlag für die Frauenbewegung Für die Sache der Frauen ist es trotzdem ein Rückschlag. Denn gerade das Symbol, ein weiteres Mal auf eine Frau zu setzen und ihr erneut den Anspruch auf eine Machtoption einzuräumen, wäre wirkungsvoll gewesen. Frauen, die nach Macht streben, sind für den Feminismus ein Wert an sich.

Warum Annalena Baerbocks Entscheidung für die Frauenbewegung nur Unmut erntet

Warum Annalena Baerbocks Entscheidung für die Frauenbewegung nur Unmut erntet

Baerbock hat im vergangenen Wahlkampf Fehler gemacht. Vor allem gleich zu Beginn der Skandal um ein zu schnell zusammengeschustertes Buch, das am Ende nicht mal erscheinen sollte, hat dem Zutrauen in ihre Kompetenz geschadet. Aber gerade das hätte jetzt auch eine Stärke sein können. Baerbock hat ihre Erfahrungen gemacht. Und sie bewährt sich seit Regierungsantritt der Ampel als Außenministerin in einem stark männlich geprägten Betrieb.

Feministische Außenpolitik Es ist leicht, über feministische oder wertebasierte Außenpolitik zu lästern. Diplomatie ist immer eine Sache von Reden, ausgegebenen Zielen, Erklärungen – und dann schafft Realpolitik Fakten. Doch wo immer möglich, hat Baerbock versucht, neue Akzente zu setzen. Sie macht vor, dass sich auch Frauen mit Familie für Karriere entscheiden dürfen. Und sie wirkt sehr viel engagierter und leidenschaftlicher als manche ihrer männlichen Amtsvorgänger.

Ein feministisches Selbstbewusstsein? Doch das feministische Selbstbewusstsein bei den Grünen scheint vielleicht auch unter dem aktuellen Druck verlorener Wahlen nicht mehr groß genug, um sich ein zweites Mal hinter einer Politikerin zu versammeln und sie zum Anspruch auf das mächtigste Amt in der Politik zu ermutigen – auch weil sie eine Frau ist. Solche Gesten haben Wirkung. Genau wie es einen Unterschied gemacht hat, dass mit Angela Merkel so viele Jahre eine Frau das Land regiert hat.

Die Zukunft liegt bei Habeck Die Grünen haben entschieden, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck nun seine Chance bekommen soll. Er hat darum geworben und es gibt Gründe, die für ihn sprechen. Doch sollte die Partei jeden Eindruck vermeiden, nun lasse sie einen Mann ans Ruder, damit er zeigt, wie es richtig geht. Baerbock ist dem Eindruck mit diplomatischen Mitteln schon entgegengetreten, weil sie aus ihrem Rückzug keine große Sache macht, sondern ihn wie nebenher in einem CNN-Interview in die Öffentlichkeit gespielt hat. Der weitere Umgang mit Baerbocks Verzicht ist in der Verantwortung von Robert Habeck. Der Ball liegt bei ihm. Nun kann er zeigen, ob er tatsächlich Feminist ist.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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